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Ein Zweikampf unter Freunden

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Sechzehn Jahre ist es her, seit sich im Endspiel des Freiburger Cups letztmals zwei Fussballteams aus dem Sensebezirk gegenüber gestanden sind. 2:1 setzte sich damals der FC Ueberstorf gegen Plaffeien durch. Heute (20.15 Uhr, Billens) sorgen die beiden Vereine dafür, dass es erneut einen Sensler Final gibt. Im Vorfeld des Saisonhöhepunkts baten die FN die beiden Trainer Daniel Spicher (Ueberstorf) und David Vogelsang (Plaffeien) zum etwas anderen Doppelinterview.

 

David Vogelsang und Daniel Spicher, Sie spielten von 2004 bis 2006 gemeinsam beim SC Düdingen. Wer von Ihnen war eigentlich der technisch versiertere Fussballer?

Vogelsang: Das war ich, definitiv. Und ich bin es noch heute (lacht).

Spicher: Ja, ja, David war ganz klar besser als ich. Er hat die bessere fussballerische Ausbildung gehabt, schliesslich war er bei verschiedenen kantonalen Auswahlen dabei. Ob er heute noch besser ist, da bin ich mir nicht so sicher (schmunzelt).

 

Und wer war der bessere Kopfballspieler?

Vogelsang: Ich bin ein halber Kopf kleiner als du. Schon dadurch hattest du beim Kopfball immer einen Vorteil.

Spicher: Das würde ich auch sagen. Natürlich war es auch positionsbedingt. Ich war Verteidiger, David spielte in der Mitte aussen. Ich musste öfters Kopfbälle spielen und musste entsprechend stärker sein.

«Ich bin der Einzige auf dem Mannschaftsfoto, der kein Bier in der Hand hält.»

David Vogelsang

Trainer FC Plaffeien

 

Wer von Ihnen hatte den härteren Schuss?

Vogelsang: Daniel war der Kräftige, ich der Techniker. Er hatte wohl mehr Power.

Spicher: Ich w a r der Kräftigere? (lacht). Mit dem rechten Fuss waren wir etwa gleich stark. Mit dem schwächeren linken Fuss konntest du aber härter schiessen.

In der Saison 2005/06 haben Sie gemeinsam in der 1. Liga gespielt. Erinnern Sie sich, wer damals mehr Tore erzielt hat?

Spicher: Hm, aufgrund unserer Spielpositionen vermute ich mal, dass es David war.

Vogelsang: Das nehme ich auch an. Daniel hat in seiner ganzen 1.-Liga-Karriere glaube ich kein Tor geschossen. Zumindest nicht zu gemeinsamen Zeiten (lacht).

Spicher: Ach was (schmunzelt). Als Verteidiger musste ich in erster Linie Tor verhindern. Vier Tore habe ich in meinen neun 1.-Liga-Saisons dennoch erzielt. Immerhin.

«So seriös wie heute war Daniel längst nicht immer.»

David Vogelsang

Trainer FC Plaffeien

 

Wer hat nach einem Sieg mehr gefeiert?

Vogelsang: Wir waren beide eher ruhige Typen, ich noch etwas ausgeprägter. Ich habe nur selten Alkohol getrunken und auch nach Siegen nie geraucht.

Spicher: Das kann ich bestätigen. Ich habe auch nie geraucht, aber ab und zu ein Bier getrunken. Jedenfalls haben wir immer zusammen gefeiert.

Vogelsang: Wobei: Daniel hat früher oft und ausgiebig gefeiert. So seriös wie heute war er längst nicht immer.

Spicher: Wir hatten seinerzeit auch viel Grund zum Feiern.

Vogelsang: Auf dem Mannschaftsfoto, das wir nach dem Aufstieg in 1. Liga gemacht hatten, bin ich der Einzige, der kein Bier in der Hand hält (lacht).

Spicher: Wirklich? An was du dich alles erinnerst…

Wer hat öfters das Training geschwänzt?

Vogelsang: Ich bin in jedes Training gegangen. Ich habe sogar die Ferien verschoben, damit ich trainieren konnte.

Spicher: David war tatsächlich ein Trainingsweltmeister. Wir haben beide nie geschwänzt. Fussball war uns immer sehr wichtig. Allerdings muss ich zugeben, dass er in den Trainings mehr Einsatz gezeigt hat als ich.

Wer hat nach den Spielen länger gebraucht, bis er geduscht und frisiert war?

Vogelsang: Ganz klar er. Bis seine Frisur sass, hat es immer eine Ewigkeit gedauert.

Spicher: Daran hat sich bis heute nichts geändert (lacht).

Was war Euer schönstes Cup-Erlebnis als Spieler?

Vogelsang: Das war 2005 gegen den FC Thun. Die Berner hatten wenige Tage vorher noch in der Champions League gegen Arsenal gespielt. Das Medieninteresse war riesig, 5700 Zuschauer kamen ins Birchhölzli. Wir haben zwar 0:1 verloren, uns aber sehr gut verkauft. Kurz vor Spielende hatten wir noch einen Lattenschuss.

Spicher: Das war auch mein Highlight. Bei Thun spielten Stars wie Mauro Lustrinelli und Eldin Jakupovic, nach dem Spiel hatte ich mit José Gonçalves das Trikot getauscht. Das Leibchen wollte ich diese Tage hervorholen, um es meiner Mannschaft zu zeigen. Dummerweise finde ich es nicht mehr.

Inzwischen sind Sie mehr als Trainer aktiv. Haben Sie ein Vorbild?

Spicher: Ich lasse mich von jenen Trainern inspirieren, die mich in der 1. Liga geprägt haben: Adrian Kunz, Jean-­Claude Waeber oder Martin Weber. Ich finde aber auch Jürgen Klopp, Carlo Ancelotti oder Jupp Heyn­ckes grossartig. Ich lese oft Biografien von Trainern, höre mir Interviews an. Schlussendlich bringt es aber nichts, jemanden zu kopieren. Man muss sich selber sein.

Vogelsang: Mein Vorbild ist Pep Guardiola. Taktisch ist er ein Freak, und es ist faszinierend, wie schnell er es jeweils hinkriegt, so viel Ballbesitz für sein Team zu haben. Ich habe nur seine Biografie gelesen (lacht).

Wer von Euch ist der lautere Trainer am Spielfeldrand?

Spicher: Das bin wohl ich. David ist immer sehr ruhig.

Vogelsang: Ich denke, ich bin der Lautere von uns beiden. Das liegt daran, dass du eine sehr routinierte Mannschaft hast und während des Spiels nur wenig einzugreifen brauchst. Bei uns in Plaffeien fehlen auf dem Platz etwas die Leader. Deshalb muss ich von der Seite aus mehr Einfluss nehmen, als ich eigentlich möchte.

Spicher: Es ist interessant, wie du das siehst. Ich habe immer das Gefühl, ich sei laut. Da sieht man, dass die innere und die äussere Wahrnehmung unterschiedlich sein können.

Wer schimpft öfter mit dem Schiedsrichter?

Vogelsang: Daniel. Immerhin ist er in dieser Saison bereits wegen Reklamierens vom Platz gestellt worden.

Spicher: Ok, akzeptiert (schmunzelt). Allerdings muss man das Ganze relativieren. Ich kann es nicht ausstehen, ungerecht behandelt zu werden. Das hat wohl mit meinem Studium zu tun (Spicher ist Anwalt, Red.). Wenn ein Schiedsrichter offensichtlich eine Seite bevorteilt, kann ich laut werden.

Welche Qualität von Ihrem Trainerkollegen hätten Sie auch gerne?

Vogelsang: Als Trainer kenne ich Daniel nicht so gut. Ich denke aber, dass er mit seiner Persönlichkeit bei den Spielern sehr gut ankommt.

Spicher: David arbeitet beim Schweizerischen Fussballverband. Er hat Infos aus erster Hand betreffend Trainingskonzeption und Fussball-Philosophie. Er wohnt auch vielen Trainings der Schweizer Nachwuchsteams bei und ist im regen Austausch mit den Coaches. David setzt diese Inputs sehr gut im Breitenfussball ein. Das ist schon praktisch.

Und worum beneiden Sie Ihren Kollegen als Trainer in Bezug auf seinen Verein?

Vogelsang: Ich beneide Daniel um die Kontinuität in seinem Kader. Ueberstorf ist für mich der beststrukturierte Sensler Verein. Der Club hat eine hervorragende und einzigartige Philosophie und bleibt ihr treu. Er bringt immer wieder junge Spieler nach oben, und die alten bleiben beim Verein. Daniel kann als Trainer in einem sehr ruhigen Umfeld arbeiten.

Spicher: Ich habe keinen Grund, David betreffend Verein zu beneiden. Allerdings gibt es beim FC Plaffeien ein, zwei Spieler, die ich auch gerne in meinem Team hätte.

«Ich ziehe stets die blauen Socken, die weissen Schuhe, die gleichen Trainerhosen und dasselbe T-Shirt an.»

Daniel Spicher

Trainer FC Ueberstorf

 

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Welchen Star-Spieler würden Sie engagieren?

Spicher: Mohamed Salah von Liverpool. Ich bin Fan von so schnellen Umschaltspielern wie er. Ich habe auch einige dieser Art im Team, insofern würde das mit Salah ganz gut passen. Er würde mir als Trainer einige Optionen geben (lacht). Aber da Ueberstorf keinem Spieler etwas bezahlt, wird das wohl nichts mit ihm.

Vogelsang: Ich würde Lionel Messi holen. Für mich ist er der kompletteste Spieler. Er macht immer wieder Sachen, die keiner erwartet. Er kann nicht nur im Eins-gegen-Eins den Unterschied ausmachen, sondern kann eine ganze Abwehr im höchsten Tempo schwindlig spielen.

Haben Sie ein Ritual, das Sie vor den Spielen pflegen?

Vogelsang: Eigentlich nicht. Ich bin für jedes Spiel gut vorbereitet und überlasse nichts dem Zufall. Wenn möglich, versuche ich mich vor einem Spiel jeweils eine halbe Stunde hinzulegen und auszuruhen.

Spicher: Klar, eine detaillierte Vorbereitung gehört dazu. Ich bin aber wohl ein bisschen abergläubischer: Ich ziehe immer die gleichen blauen Socken, die gleichen weissen Schuhe, die gleichen Trainerhosen und das gleiche T-Shirt an. Natürlich immer frisch gewaschen.

«Die Spieler haben sich für den Final alle einen Schnauzer wachsen lassen.»

Daniel Spicher

Trainer FC Ueberstorf

 

Wie würden Sie die Faszination Cup in drei Gedanken beschreiben?

Spicher: Erstens: Mentalität vor Qualität. Diese alte Fussballerweisheit trifft nach wie vor zu, wie der FC Zürich gerade eben bewiesen hat. Zweitens. Der Cupfinal ist die Tür zur grossen Schweizer Bühne, auf der wir uns nächste Saison im Falle eines Sieges und etwas Losglück präsentieren können. Und drittens ist der Cup aussergewöhnlich. Der Fanaufmarsch ist immer riesig. Aus Ueberstorf werden vier Cars mit Fans nach Billens kommen.

Vogelsang: Ein Cupfinal ist ein Höhepunkt in der Karriere jedes Spielers. In ein paar Jahren erinnert sich kein Spieler mehr daran, dass wir er am 20. September 2017 Gumefens 5:0 geschlagen hat. Der Cupfinal bleibt dagegen ewig in Erinnerung. Zweitens ist der Final für uns ein Ziel, auf das wir zwei Jahre hingearbeitet haben und nun die Früchte ernten können. Und drittens ist der Cup ein Garant für Spannung, bei dem alles etwas anders verläuft als in der Meisterschaft.

Welche Wetten haben Sie am Laufen für den Cupfinal?

Vogelsang: Keine.

Spicher: Meine Spieler haben sich für den Final alle einen Schnauzer wachsen lassen – sofern er wächst (lacht). Ich selber habe noch keine Wette am Laufen. Wie wäre es, wenn wir jetzt eine abschliessen? Der Sieger bezahlt dem Verlierer ein Mittagessen.

Vogelsang: Abgemacht.

Wie machen Sie Ihre Spieler heiss auf den Cupfinal?

Vogelsang: Ich habe mir etwas ganz Spezielles ausgedacht. Es soll aber eine Überraschung werden, weshalb ich es hier nicht verraten möchte.

Spicher: Mein einstiger Trainer Adrian Kunz war ein Meister in solchen Sachen. Er hat sich immer etwas Spezielles einfallen lassen. Aber irgendwann hat sich das Ganze ausgelutscht, weshalb ich darauf verzichte. Die Spieler sind eh so heiss auf den Final und nach dem Meistertitel so euphorisch, dass ich sie eher bremsen muss.

Wie werden Sie den Cupsieg feiern?

Vogelsang: Wohl eher ruhig. Ich muss am Donnerstag zur Arbeit.

Spicher: Ich habe den Donnerstag vorsichtshalber freigenommen. (lacht) Keine Ahnung, wie wir feiern werden. Der Verein hat in Ueberstorf irgendwas organisiert. Ich werde mich einfach treiben lassen.

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