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Ein Zwiegespräch unter Kunstwerken

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Besucher des Museums Murten mögen in den nächsten Wochen etwas verwirrt sein. Denn zwischen den historischen Exponaten aus der Zeit der Kelten und der Murtenschlacht hängen Bilder. Daneben stehen Skulpturen, vor allem aus Bronze. Mit der neuen Wechselausstellung «Vergänglich» starten die Museumsleitung und die Stiftung Museum Murten dieses Wochenende in die Saison 2016. Am Samstag findet die Vernissage der Ausstellung im Beisein der Künstlerinnen Catherine Zumkeller und Françoise Emmenegger statt (siehe Kasten).

Die Kunstwerke sind elegant in die historische Dauerausstellung des Museums integriert. Das sei ihm wichtig gewesen, sagte Museumsdirektor Ivan Mariano bei der gestrigen Führung für die Medien durch die fünf Stockwerke des Gebäudes. «Die Kunstwerke führen untereinander einen Dialog», erläuterte Mariano weiter. Die Ausstellung vereint Zumkellers Bilder und Emmeneggers Figuren zu einer Komposition aus Kunst und Geschichte. «Die Künstlerinnen haben einen poetischen Stil, der gut in dieses Gebäude passt. Wir sind zwar keine Galerie, können aber dennoch eine Geschichte erzählen», so Mariano.

Die Urmutter und der Apfel

Die beiden Künstlerinnen befassen sich unter anderem mit der Schöpfung und dem «verlorenen Paradies», wie es Mariano nennt. Im «Adam-und-Eva-Zimmer» gehen die Künstlerinnen explizit auf die Holzgravuren an der Decke des Museums ein. Mitten im Raum ist die Urmutter Eva abgebildet, in einer Ecke hängt verschämt und versteckt Adam an der Decke. Den Sündenfall hat Emmenegger mit einem Apfel aus einem alten Ledermantel symbolisiert, Zumkeller trug für diesen Raum einen abstrakten Venus-Akt bei.

Die Ausstellung umfasst insgesamt 160 einzelne Werke. Emmenegger hat in Gruppen insgesamt 90 rund 1,30 Meter hohe Bronzefiguren auf dünnen Ständern aufgestellt. «Die Skulpturen sind so schwer, dass die Figuren zu schwingen beginnen, wenn nur schon ein Besucher daran vorbeigeht», sagte Emmenegger. Im obersten Stockwerk stehen gleich zwei dieser Gruppen von Figuren. Die meisten stellen Frauenkörper dar–«dazwischen ist immer ein Mann, ein Hüter», so Emmenegger. Ursprünglich waren die 25 Figuren pro Gruppe im Quadrat angeordnet. «Doch dann kam Ivan Mariano, nahm eine der Figuren und stellte sie in eine Ecke», sagte Emmenegger. Und Kollegen hätten einzelne Figuren um ihre Achse gedreht; so habe das Ensemble einen neuen Charakter erhalten.

Für die Ausstellung gemacht

 «Ich weiss zu Beginn oft nicht, was herauskommt, wenn das Bild einmal fertig ist. Ich beginne immer mit Linien, dann entwickelt sich das Bild», führte die Malerin Zumkeller aus. Sie, sonst spezialisiert auf Frauenkörper, stellte für diese Ausstellung in erster Linie Pflanzen und Tiere dar. Eine Besonderheit in der Ausstellung ist ein auf den ersten Blick unscheinbarer Holzverschlag, der in einer Ecke steht. Er hat zwei Gucklöcher, durch die der Besucher schauen und einen Blick auf ein Bild sowie auf einen Frauenkörper aus Leder erhaschen kann.

Die beiden Künstlerinnen hatten bereits letztes Jahr an der Sammelausstellung «Grenzen» im Museum Murten teilgenommen. Emmeneggers Beitrag von damals hängt an der Decke der Waffenkammer des Museums. Die Figur heisst «Reminiszenzen». Es sind präparierte Blasen von Tieren, aus denen Emmenegger aufwendig anhand einer Vorlage durchsichtige Gesichter geformt hat–ein Experiment, das sie nicht mehr auf sich nehmen würde, sagte sie. Denn die für die Bearbeitung der Blasen verwendeten Chemikalien hätten ihr wehgetan.

Emmenegger und Zumkeller sind beide Mitglied der Künstlervereinigung Visarte Freiburg. Zumkeller ist eine Vollzeitkünstlerin, während Emmenegger als Lehrerin an den Kollegien St. Michael und Gambach in der Stadt Freiburg unterrichtet.

«Die Künstlerinnen haben einen poetischen Stil, der gut in dieses Gebäude passt.»

Ivan Mariano

Direktor Museum Murten

Programm

Führungen durch die Vergänglichkeit

Die erste Wechselausstellung dieser Saison im Museum Murten, «Vergänglich», beginnt offiziell mit der öffentlichen Vernissage. Sie ist auf diesen Samstag, 19. März, 18 Uhr angesetzt. Die Ausstellung ist über fünf Stockwerke verteilt. Die Künstlerinnen Françoise Emmenegger und Catherine Zumkeller führen an zwei Daten durch die Ausstellung: am 14. April um 19 Uhr auf Deutsch sowie am 12. Mai ab 19 Uhr auf Französisch. Das Museum an der Ryf in Murten ist dienstags bis samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr offen.fca

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