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Einblick in das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt

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Am Ende seines Lebens hat Dad Lewis kostbare Zeit, um in den Garten zu schauen und nachzudenken. Er erinnert sich an einschneidende Erlebnisse. Sein Leben war geprägt von harter Arbeit. Er hat als junger Mann die Eisenwarenhandlung in Holt kaufen können, heiratet Mary und nach der Geburt des ersten Kindes, Lorraine, nennen ihn alle nur noch Dad.

Immer am gleichen Ort

Drei Jahre später wurde Frank geboren. Seit einiger Zeit bringen ihm nun seine beiden Angestellten jede Woche das Hauptbuch der Buchhaltung und einen Bericht, wie es im Geschäft gelaufen ist. Dad hat fast sein ganzes Leben in einer typischen amerikanischen Kleinstadt verbracht. War es eine glückliche Zeit?

Für Dad ist wichtig, was er durch sein unermüdliches Arbeiten erreicht hat und, dass er aufrichtig gewesen ist. Mit Gefühlen wie Glück oder Liebe kann er nicht viel anfangen. Mary war und ist sein Glück. Sie hat mit ihrer Liebenswürdigkeit seine Ecken und Kanten etwas abgeschliffen.

Vorder- und hintergründig

Das Leben in der Kleinstadt ist geprägt durch gegenseitiges Beobachten und (Ver)Urteilen. Vordergründig ist der Umgangston sehr freundlich und aufmerksam. Doch sobald etwas ausserhalb der Norm festgestellt wird, fällt ein vernichtendes Urteil, gegen das selbst die grösste Liebe nichts nützt. So hat Dad seinen Sohn Frank verloren. Der Priester verliert sein Amt, weil seine neuartige Auslegung der Bibel nicht hier und nicht jetzt gehört werden will. Die jungen Frauen werden geschätzt, wenn sie tatkräftig arbeiten und mithelfen, aber ihr Bedürfnis nach Liebe wird nicht wahrgenommen oder nicht akzeptiert.

Kent Haruf hat mit «Kostbare Tage» ein stilles und doch sehr aufrührendes Buch geschrieben. Es regt an, über den eigenen Alltag nachzudenken.

Kent Haruf: «Kostbare Tage». Aus dem amerikanischen Englisch von Pociao und Roberto de Hollanda. Roman, 345 Seiten. Diogenes.

Barbara Schwaller ist freie Rezensentin.

Zur Person

Preisgekrönter Autor

Kent Harufs (1943–2014) Romane spielen alle sechs in der fiktiven Kleinstadt Holt in der Prärie Colorados. Sein erster Roman «The Tie That Binds» erschien 1984 und erhielt einen Whiting Award. Er veröffentlichte auch Kurzgeschichten. Der Roman «Plainsong» stand 1999 auf der Shortlist des National Book Award for Fiction und wurde ein Bestseller in den USA. 2006 erhielt Haruf den Dos Passos Prize und 2014 den Folio Prize. Der Roman «Eventide» wurde 2010 von Eric Schmiedl für das Denver Center for the Performing Arts umgeschrieben, der Roman «Benediction» kam im Februar 2015 ebenfalls dort auf die Bühne. Harufs Roman «Our Souls at Night» erschien 2015 postum und wurde mit Jane Fonda und Robert Redford in den Hauptrollen 2017 verfilmt. Seit 2017 findet in Harufs Heimatstadt Salida zu seinen Ehren jährlich ein literarisches Festival statt.

bs

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