Untertitel: Konzert des Ensembles «Contrastes»
Autor: Von JUTTALAMPART
V
Tognettis Impressionen in vier gegensätzlichen Stimmungen zeigten die Instrumente in einfühlsamen, melodiösen Gesprächen, in aufmüpfigen, energischen Äusserungen, in innigen und sprunghaften Gefühlen. Di Casola liess durch einen besonders variablen, farbigen Klarinettenton aufhorchen. Stuller gestaltete seinen Violinpart einfühlsam und homogen. Castro gab seinem pianistischen Können freien Lauf und setzte souverän das tragende Fundament des Abends.
Mit Beethovens Klaviertrio D-Dur op.70/1 wurde eine neue Klangseite aufgeschlagen. Schwungvoll und mit grosser Gebärde entwickelten Violine, Cello und Klavier die wunderschönen Themen des ersten Satzes. Im düsteren, vielschichtigen Largo vermochte das Cello besondere Tiefen anzusprechen. Das helle, optimistische Finale kam fein und wohl dosiert daher. Umso wirksamer entwickelten sich dynamische Abstufungen und akzentuierte Ausbrüche. Gesellige Unterhaltungsmusik war Beethovens Jugendwerk, das Trio in B-Dur op.11, in der originalen Besetzung mit Klarinette. Leuchtende Tongebung und schöne Phrasierungen liessen die eingängige Melodik des Werkes berührend erscheinen.
Fremdartig faszinierend schlossen sich Bartêks «Contrastes» an, eine Hommage des Emigranten an die ungarische Heimat. Scharf punktierter Rhythmus dominierte die raffinierten Klangschichten. Jedes Instrument gab seine selbstbewussten Kommentare. Im Lento sprachen Violine und Klarinette wie zu sich selbst und beeindruckten durch unheimliche Momente. Irre schnell entwickelte sich das Tanzthema des letzten Satzes, mitreissend und überbordend.