Eindrückliche Reaktion des FC Tafers
Fussball 2. Liga – Plaffeien dominierte in der ersten Halbzeit
In einem unterhaltsamen Spiel besiegt der FC Tafers den FC Plaffeien auswärts und holt sich drei wichtige Punkte für den Liga-Erhalt.
Von STEFAN MEUWLY
Die Partie zog trotz Regens zahlreiche Zuschauer an den Spielfeldrand. Keiner von ihnen sollte sein Erscheinen nach dem Spiel bereuen müssen. Beide Mannschaften waren in der bisherigen Rückrunde noch ohne Sieg und daher gewillt, in diesem Derby auf die Erfolgstrasse zurückzukehren. Es war aber der FC Tafers, der in der Anfangsphase mehr vom Spiel hatte und bereits nach neun Minuten durch Noth zu einer guten Torchance kam. In der 17. Minute profitierte dann Wolhauser von einem Schnitzer in der Plaffeier Abwehr und traf durch einen satten Schuss aus spitzem Winkel zur Führung.
Je länger die Partie dauerte, umso besser kam der FC Plaffeien ist Spiel. Nach einer halben Stunde trat Meuwly einen Freistoss von der rechten Seite. Der klein gewachsene Patrick Mülhauser sprang am höchsten und traf per Kopf zum mittlerweile verdienten Ausgleich. Nur wenige Minuten später kam es erneut zu einer Standardsituation vor Hüter Siffert: Nach einem Eckball von der linken Seite konnte er zwar den Kopfball von Hayoz noch abwehren, gegen den Nachschuss von Brügger war er aber machtlos. Das favorisierte Plaffeien führte zur Halbzeit verdient mit 2:1, und selbst die treuesten Anhänger des FC Tafers mussten die Dominanz der Oberländer anerkennen.
Engagiert aus der Kabine
Tafers kam bedeutend engagierter aus der Kabine. Misic (47.) und Wolhauser (57.) scheiterten jeweils nur knapp und deuteten damit an, dass man dem Gegner die Punkte nicht kampflos überlassen wollte. In der 66. Minute konnte aber Wolhauser den in den Strafraum vorgerückten Verteidiger Beyeler nur noch mittels eines Fouls bremsen. Der Schiedsrichter zeigte folgerichtig auf den Elfmeterpunkt. In diesem Moment hätte wohl kaum jemand noch einen Rappen auf die Tafersner gewettet. Bekanntlich kommt es aber immer anders, als man denkt: Reto Fontana trat an und traf nur den Aussenpfosten. Fast im Gegenstoss konnte sich der Plaffeier Hüter Lehmann nur noch mittels eines Fouls helfen, worauf der Unparteiische erneut auf Strafstoss entschied. Routinier Noth verwandelte sicher und sorgte damit für den Ausgleich. Doch damit nicht genug: Der kurz zuvor eingewechselte Kaiser lenkte in der 75. Spielminute einen Freistoss von Wolhauser zum Führungstreffer ab.
Von diesem Schock erholten sich die Plaffeier nicht mehr. In der 81. Minute erhielt Torhüter Lehmann eine Rückgabe vor sein Tor. Sein Befreiungsschlag traf aber nur den heranstürmenden Waeber, von dessen Bein der Ball ins Tor rollte. Ein unglücklicher Einstand für Debütant Lehmann, welcher aber sonst eine solide Leistung zeigte.
Damit war der Sieger bekannt, nicht aber das Schlussresultat. Dominik Waeber erzielte an alter Wirkungsstätte mit einem wunderschönen Heber sein zweites Tor innert zwei Minuten. Das Tor von Sturny in der Nachspielzeit war nur noch Resultat-
kosmetik. Plaffeien bekam an diesem Abend eine Lektion in Sachen Chancenverwertung und wartet nun seit vier Spielen auf einen Sieg.
Plaffeien – Tafers 3:5 (2:1)
Sportplatz. 300 Zuschauer. SR: Victor Lorenzo (Romont). Tore: 17. Wolhauser 1:0; 32. P. Mülhauser 1:1; 38. Brügger 2:1; 70. Noth 2:2; 75. Kaiser 2:3; 84. Waeber 2:4; 86. Waeber 2:5; 90. Sturny 3:5.
FC Plaffeien: Portmann; R. Fontana, Beyeler, S. Fontana, Waeber; Spring, Hayoz (61. Schrag), Meuwly (46. B. Mülhauser), Brügger; Lauper (80. Sturny), P. Mülhauser.
FC Tafers: Siffert; Stritt; Krattinger, Spicher, Misic; Hurni, Bielmann (55. M. Catillaz), A. Catillaz (71. Kaiser), Wolhauser; Noth, Waeber (88. Schröder)
Bemerkungen: 47. Pfostenschuss Misic, 66. R. Fontana verschiesst Elfmeter, 81. Kopfballtor von S. Fontana annulliert (Foulspiel).
Tafers-Trainer Aeby hört auf
In einer internen Teamsitzung hat Richard Aeby vergangene Woche der Taferser Mannschaft mitgeteilt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern und am Ende der Saison aufhören werde. Aeby steht mit den Tafersern in der dritten Saison. In der ersten Saison mit Aeby hatte Tafers in den Aufstiegsspielen gestanden. Den Aufstieg erreichte Tafers dann in der vergangenen Saison und kämpft nun als Aufsteiger um den Liga-Erhalt.
Richard Aeby zu seinem Aufhören: «Es ist ein persönlicher Entscheid, der abgesprochen ist mit der Clubleitung. Ich habe gemerkt, dass ich etwas Neues brauche. Und ich will bei Tafers auf dem Höhepunkt aufhören und den Liga-Erhalt schaffen.»
Vor zwei Wochen hatte das Taferser Team eine Aussprache ohne Trainer Aeby geführt und über die Situation und die Motivation gesprochen. Dazu Aeby: «Ich habe von diesem Gespräch gewusst. Ich habe mir nun von meinem Entscheid eine Reaktion der Mannschaft erhofft. Heute hat mein Team bewiesen, dass es hinter mir steht. Speziell die routinierten Spieler haben endlich Verantwortung übernommen. Sicher hatten wir heute auch das gewisse Quentchen Glück, aber wir wollten diesen Sieg einfach mehr als unser Gegner.» Richard Aeby denkt noch nicht an seine Zukunft: «Ich konzentriere mich voll auf den Liga-Erhalt.» bi/sm
