Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Eine abenteuerliche Segelfahrt durch Eis wird zur Weltpremiere

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

29 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent: Philipp Cottier und seine Familie finden in Shanghai ganz andere Bedingungen vor als bei ihrem Segel-Abenteuer diesen Sommer in der Nordwestpassage. Erst kürzlich ist der gebürtige Freiburger mit seiner Frau und den drei Töchtern von Küsnacht am Zürichsee nach Shanghai umgezogen. Er arbeitet dort im Finanzbereich, seine Frau Marielle praktiziert chinesische Medizin.

Die Erinnerungen an das Erreichte sind noch ganz frisch. Innerhalb von zwei Monaten hat der 46-Jährige per Katamaran 7500 Kilometer zurückgelegt. Dies bei erschwerten Bedingungen. Denn der Seeweg, der nördlich des amerikanischen Kontinents den atlantischen mit dem pazifischen Ozean verbindet, führte just diesen Sommer so viel Eis wie seit Jahren nicht mehr. Doch Cottier hat sein Ziel erreicht und schliesslich als Erster in der Geschichte die Nordwestpassage per Serien-Katamaran durchquert. Zirka 120 Boote haben dies bereits vor ihm getan. Die meisten davon waren gemäss Cottier Eisbrecher, rund 50 von ihnen Segelboote. Erstbesegler Roald Amundsen hatte für die Reise Anfang des letzten Jahrhunderts vier Jahre gebraucht.

Fasziniert von der Natur

Nach einer einjährigen intensiven Planung startete die Familie am 14. Juli in der grönländischen Hauptstadt Nuuk ihr Abenteuer. Gleich der erste Teil der Reise sei der schönste gewesen, erzählt Philipp Cottier. «Gletscher, Eisberge, Inuits, Fjorde, farbige Häuser und dieses Licht – einfach umwerfend», schwärmt er.

Im eiskalten Wasser und bei Temperaturen von maximal plus fünf Grad ging die Familie tauchen, Kajak fahren und surfen. Die selbst gefangenen Fische waren eine willkommene Abwechslung zum Essen aus der Dose und wichtige Proteinlieferanten. «Genug und gut essen ist wichtig. Wegen der Kälte haben wir alle mehr Kalorien verbraucht und an Gewicht verloren. Zudem waren die Mahlzeiten oft die einzige Gelegenheit, sich zu treffen, da jeder eine andere Navigationsschicht hatte und somit andere Schlafzyklen.»

An der Westküste Grönlands sei das Segeln einfacher gewesen. Das konnte er vom mittleren Teil der Reise nicht mehr behaupten: Als es gegen den magnetischen Nordpol zuging, fiel nicht nur der Autopilot aus, die Crew traf auch auf bis zu 1,5 Meter dickes Packeis. «Das Packeis ist unglaublich schön. Gleichzeitig fühlt es sich unheimlich an, darin eingeschlossen zu sein.» So erlebten die Familie und die beiden französischen Skipper Momente, in denen sie sich wie in einem Labyrinth fühlten. Das sei zwar nicht ganz ohne gewesen, erzählt Cottier, richtig brenzlig sei es aber nie geworden.

Warten, warten, warten

Das viele Packeis verzögerte die Reise. Inuits erzählten Cottier, dass es zu dieser Jahreszeit seit fast 30 Jahren nie mehr so viel Eis gegeben habe. Doch die «Libellule» – so der Name des Katamarans – kämpfte sich durch. An einer Schlüsselstelle, dem Bellot Strait, einer 30 Kilometer langen und 500 Meter breiten Passage, wartete die Familie eine Woche, bis sie durchfahren konnte. Umso schöner war die Ankunft in der kanadischen Küstensiedlung Cambridge Bay. «Es war eine riesige Erleichterung, heil angekommen zu sein.»

Da waren zwei Drittel der Route geschafft. Seine Frau Marielle und die Töchter flogen nach Hause, weil das Schuljahr begann. Verstärkt durch zwei weitere Männer segelte das Team bis an Ziel: Nome in Alaska. Da kaum mehr Eis vorhanden war, schafften sie dies im Schnellzugstempo und beendeten das Abenteuer am 11. September. Die Freude über das Erreichte war riesig.

Trotz Frostbeulen und belastenden Situationen hat die ganze Familie das Abenteuer sehr genossen. «Es hat uns zusammengeschweisst.» Und obschon die «Libellule» nun in Hawaii stationiert ist und die Cottiers sich eben erst in Shanghai niedergelassen haben, plant die Familie in Gedanken schon das nächste grosse Abenteuer. Was es ist, verrät sie allerdings nicht.

Segelfieber: Ein Sabbatjahr gab den Ausschlag

Philipp Cottier, Sohn des Freiburger Alt-Staatsrates Marius Cottier, ist erst 2008 zum Segeln gekommen. Damals hatte er seine Hedgefonds-Firma verkauft. Die Familie kaufte sich einen Katamaran, den sie am Mittelmeer stationierte. 2010 entschlossen sich Philipp Cottier und Marielle Donzé, ein Sabbatjahr – eine einjährige Auszeit – zu nehmen. Sie segelten mit den Kindern während sieben Monaten vor allem in der Karibik und der amerikanischen Ostküste entlang. Dort liessen sie das Boot zurück, bevor sie es dann im Sommer 2011 über Neufundland, Grönland und Schottland zurück ans Mittelmeer holten. Als sie auf dieser Reise an Südgrönland entlang segelten, war die Familie derart fasziniert von der Schönheit der Natur, dass ihr die Durchquerung der Nordwestpassage nicht mehr aus dem Kopf ging. Kurz darauf begann die einjährige Planungsphase des Abenteuers. ak

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema