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Eine Antwort auf die Wohnungsnot

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Erstmals in seiner Geschichte lädt der Schweizerische Dachverband der Wohnbaugenossenschaften zu einem Regionalforum ein. Bisher fanden die Treffen der Delegierten in Luzern statt. Als Standort habe sich Freiburg wegen der günstigen geografischen Lage und der schwachen Präsenz des genossenschaftlichen Wohnungsbaus angeboten, betont Francis Meyrat, Präsident des Westschweizer Regionalverbands Armoup. Dieser organisiert den Anlass (siehe Kasten).

Früher seien einige grosse Genossenschaften auf dem Platz Freiburg tätig gewesen, erinnert sich Meyrat. «Sie gingen jedoch wegen Misswirtschaft ein, und die Wohnungen kamen auf den privaten Immobilienmarkt.» Deshalb soll das Forum in Freiburg und mit der Beteiligung vieler Freiburger für den gemeinnützigen Wohnungsbau werben.

Genossenschaften boomen

Baugenossenschaften blühen und gedeihen, namentlich wegen des Wohnungsmangels in den Städten. Die Gründe dafür sind das allgemeine Bevölkerungswachstum und die Migration. Meyrat gibt zu bedenken, dass nicht die Wenigverdienenden das Zielpublikum der Genossenschaften sind, sondern die Mittelklasse. «Viele Gemeinden stellen fest, dass sie vor allem den zuziehenden Familien aus der unteren Mittelklasse keine Wohnungen zur Verfügung stellen können.» Vom Wohnungsmangel ausgenommen sind nur wenige Regionen im Land, unter ihnen die ländlichen Bezirke des Kantons Freiburg. «Dort sind die kleinen Hauseigentümer noch immer stark, und wir sind dort mit Ausnahme der Städte schwach verankert», so Meyrat.

Die Verknappung nehme zu. Deshalb suchten Kantone und Gemeinden die Zusammenarbeit mit dem Verband. Das gemeinsame Ziel sei der Bau günstigen Wohnraums. Der Regionalverband wird nächstes Jahr eine Konferenz auf die Beine stellen. «Wir wollen unsere Bemühungen für den Bau günstiger Wohnungen koordinieren und verstärken», sagt Meyrat.

Aufgaben für den Staat

Das Modell Wohnbaugenossenschaft hat für Meyrat weitere Vorteile: «Die Leute können mit uns den Traum eines Eigenheims verwirklichen, während sie auf dem privaten Markt dies vielleicht nicht könnten.» Sie können sich aktiv beteiligen und bei den Entscheidungen mitreden.

Es gibt in Zukunft viel zu tun für die Genossenschaften. In der Wohnbaupolitik sind bedeutende Veränderungen im Gang. Auf allen Ebenen wird der Bau günstiger Wohnungen gefördert. Die Genossenschaften seien der ideale Ansprechpartner, um diese Massnahmen umzusetzen, sagt Meyrat. So ermögliche der Verband den Zugriff auf den Darlehensfonds des Bundes. «Wir können damit zu günstigen Konditionen Darlehen vergeben.» Hinzu komme ein Solidaritätsfonds für die Mitglieder. «So wird das Loch zwischen dem vorhandenen und dem von den Banken verlangten Eigenkapital gestopft.»

Neu können auch Mittel aus dem Darlehensfonds für Landerwerb bezogen werden. Der Bund prüft ein Vorkaufsrecht für Gemeinden, um Immobilien dem gemeinnützigen Wohnungsbau zur Verfügung stellen zu können. Dieser könnte schliesslich langfristig auch als Faktor in die Raumplanung einfliessen.

Der Boom auf dem Markt für günstige Wohnungen führt dazu, dass die Genossenschaften neben finanzieller Unterstützung auch Know-how brauchen. Der Verband erteilt ihnen spezialisierte Kurse im Immobilienmanagement, um eine Professionalisierung zu ermöglichen. Mit der grösseren Nachfrage nach Dienstleistungen und Koordination steigen die Mitgliederzahlen.

Historisch stark in Städten

In der Deutschschweiz ist der Genossenschaftsbau gerade in den urbanen Gegenden weit verbreitet. In der Stadt Zürich zum Beispiel ist er für 20 Prozent der Wohnungen verantwortlich. «Die Politik hat diese Entwicklung gefördert», weiss Meyrat, «die Parteien rechts und links waren sich schon früh einig, dass der Bau von erschwinglichen Wohnungen nötig ist.» Das habe den Genossenschaftsbau gestossen. Gesamtschweizerisch schätzt Meyrat den Anteil auf fünf Prozent. In der Westschweiz stellten Baugenossenschaften eine Randerscheinung dar, so Meyrat.

Im Gegenzug sind die Stiftungen unter den Mitgliedern des Regionalverbandes traditionell stark vertreten. Meyrat erwähnt die Stiftung Apartis, die Studierenden günstigen Wohnraum anbietet. Stiftungen haben zwar eine andere Form und sprechen meistens ein spezifisches Publikum an wie Studierende oder Senioren, aber: «Wir haben dasselbe Ziel: günstigen Wohnraum anzubieten.»

Die Preise für Genossenschaftswohnungen liegen rund 20 Prozent unter den Marktpreisen. Jean-Pierre Gauch, Geschäftsführer von Apartis und Vorstandsmitglied von Armoup, bestätigt: «Unsere Studierenden bezahlen eine geringere Miete als andernorts und erhalten dennoch einen umfangreichen Service.» Meyrat hält aber fest, dass die Genossenschaften keine Sozialwohnungen im Angebot haben. Denn das sei Sache des Staates.

Programm

Viele Freiburger unter den Referenten

Unter den Referenten am Regionalforum vom 26. September in der Aula der Universität sind: Pierre-Alain Rumley, Professor für Raumplanung und Ex-Direktor des Bundesamtes für Raumentwicklung; Kantonsarchitekt Thierry Bruttin; Denis Galley, Direktor der Freiburger Kantonalbank und Leiter der Division Markt; Dominique de Buman, Nationalrat und Ex-Syndic von Freiburg; Urs Hauser, Direktor Wohnbaugenossenschaften Schweiz, und deren Präsident Louis Schelbert; Pierre-Alain Clément, Syndic von Freiburg; Ernst Hauri, Direktor des Bundesamts für Wohnungswesen. Der Westschweizer Regionalverband Armoup organisiert den Anlass. Er fasst 223 Wohnbaugenossenschaften, Stiftungen und nicht gewinnorientierte Unternehmen zusammen. Diese bieten total 22000 Wohnungen an.fca

 

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