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Eine Ärztin fängt an, drei hören auf

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Autor: Imelda Ruffieux

Nathalie Buchs-Poffet nimmt am 1. Mai in der Praxis von Paul Mülhauser in Oberschrot ihre Tätigkeit auf. Die Assistenzstelle gibt der 32-Jährigen die Gelegenheit, die Ausbildung als Allgemeinpraktikerin FMH zu Ende zu bringen, wie sie auf Anfrage erklärte. Nach ihrem Medizinstudium und verschiedenen Ausbildungsstufen fehlen ihr noch neun Monate Praktikum im ambulanten Bereich.

In Teilzeit

Sie wird diese in einem 50-Prozent-Pensum während 18 Monaten absolvieren. «Es war nicht einfach, eine Praxis zu finden, in der das möglich ist», sagt Nathalie Buchs-Poffet. Nicht alle Arztpraxen seien vom Berufsverband als Ausbildungsstätten anerkannt. Der Wunsch der Mutter von zwei kleinen Kindern, die Praktikumszeit in Teilzeit zu absolvieren, erschwerte die Suche. «Ich habe zufällig erfahren, dass Dr. Mülhauser eine solche Stelle zu besetzen hat.»

Spitaljob ist attraktiver

Auf der anderen Seite hatte Paul Mülhauser Schwierigkeiten, seine Praxisstelle zu besetzen. «Ich suche schon seit über zweieinhalb Jahren», sagt er. Er habe die Erfahrung gemacht, dass junge Ärzte am Ende ihrer Ausbildung lieber eine Tätigkeit in einem Spital annehmen statt Assistent bei einem Hausarzt zu werden. «Der Job im Spital ist attraktiver, weil er besser bezahlt ist.»

Er nimmt auch an, dass die jungen Berufsleute lieber in einem grösseren Team tätig sind. «Viele haben Bedenken, eine selbständige Arbeit anzutreten.» Für ihn passt es sehr gut, dass Nathalie Buchs-Poffet nur 50 Prozent arbeiten will. «Das ist für mich perfekt.» Paul Mülhauser hat seine Praxis vor kurzem um einen vierten Konsultationsraum erweitert. Paul Mülhauser ist auch überzeugt, dass Hausärzte vermehrt in Gemeinschaftspraxen arbeiten werden. «Das ist die Zukunft.»

Ein Missverständnis

Die Reaktionen auf die Anstellung der neuen Ärztin sind unterschiedlich ausgefallen, vor allem, weil viele das Inserat im Informationsblatt der Gemeinden Plaffeien, Oberschrot und Zumholz nicht richtig gelesen haben. «Sie haben gemeint, dass ich aufhöre und Frau Buchs-Poffet an meiner Stelle kommt.»

Wie es nach dem Praktikum weitergeht, bleibt momentan offen. Paul Mülhauser hofft, dass es Nathalie Buchs-Poffet gefällt und sie nach ihrer Zeit bei ihm selbstständig anfängt, zumal drei Ärzte im Sense-Oberland aufhören (siehe Kasten). Die Ärztin selbst will zuerst einmal kurzfristig planen. «Ich will den FMH fertigmachen. Dann schauen wir weiter», sagt Nathalie Buchs-Poffet. Es sei aber schon ein Traum von ihr, einmal in einer Gemeinschaftspraxis im Sensebezirk zu arbeiten.

In der Praxis von Paul Mülhauser in Oberschrot fängt am 1. Mai eine Assistenzärztin an.Bild Aldo Ellena

Oberland: Drei Ärzte hören auf

Robert Helbling sucht schon lange nach einem Nachfolger für seine Praxis in Plaffeien. Er will altershalber Ende 2012 aufhören und hat bereits vor einem Jahr auf 60 Prozent reduziert. «Ich bin immer noch am Suchen», sagt er. Die Chancen, jemanden zu finden, schätzt er als eher klein ein. Er hofft, dass sich aus der vorübergehenden Lösung mit Nathalie Buchs-Poffet etwas Definitives ergibt. «Aber Einzelpraxen sind nicht mehr gefragt, Gruppenpraxen haben mehr Chancen.»

Schon Ende Juni geht die Arztpraxis von Mario und Beatrice Molinari in Rechthalten zu. Die beiden hören altershalber auf. Ihre lange Suche nach einem Nachfolger ist bisher erfolglos geblieben.

Auch in Überstorf gibt es einen Wechsel. Die Allgemeinmedizinerin Carmen Lehmann-Poffet verlässt auf Ende September nach anderthalb Jahren die Praxis, die sie gemeinsam mit Dieter Neubert führt. Sie geht nach Düdingen. Ihre Nachfolge ist noch nicht geklärt.im

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