In Dietisberg werden dieses Wochenende an der Ausstellung «Kunst Rasen» zum dritten Mal junge Künstler in den Vordergrund gestellt. Nach der Vernissage am Freitagabend können Besucher bis am Mittwoch die unter freiem Himmel ausgestellten Stücke betrachten. Der in Wünnewil wohnhafte Organisator Jürgen Bauer möchte damit vor allem jungen Künstlern eine Plattform bieten. «Bei anderen Ausstellungen ist häufig ein Thema vorgegeben. Hier können sich Nachwuchskünstler vollkommen frei entfalten», erklärt Bauer. Neben ihm selbst und seinem Sohn Dorian Bauer stellen auch Helena Straminski und Peter Schiele ihre Werke aus. Der Rahmen der Ausstellung ist sehr zwanglos. Die anderen Künstler kennt Bauer von Ausstellungen in Deutschland, wo er häufig selbst seine Werke ausstellt.
«Das ist kein Riesenevent. Die meisten Besucher kommen jedes Jahr wieder, es läuft alles über Mund-zu-Mund-Propaganda», meint Bauer. Die letzten Jahre habe die Ausstellung rund 500 bis 600 Besucher gehabt, einige sogar aus Genf oder Zürich.
Ein Highlight der Ausstellung sei ein Workshop für Kinder, der immer wieder überraschende Resultate hervorbringe. «Alle bekommen eine Leinwand, etwa zwölf verschiedene Farben und können völlig frei malen. Es ist beeindruckend, die unterschiedlichen Ergebnisse zu sehen», erzählt Bauer.
Da die Künstler keine gemeinsame Vorgabe haben, kommen so die unterschiedlichsten Werke zusammen. Bauer zählt auf: «Helena Straminski macht Fotos, Peter Schiele vor allem Gemälde und mein Sohn und ich haben einige grössere Installationen und natürlich auch Gemälde beigetragen.» Beeindruckend sei zum Beispiel ein 2,5 mal 5 Meter grosses Bild von Schiele, das einem die Flüchtlingsthematik ins Gedächtnis rufen soll. Er selbst habe mehrere Bilder auf Glas gemalt, mit einer speziellen Methode, bei der die Farbe von hinten auf die Scheibe aufgetragen wird. «Eine Spezialität von mir sind auch Bilder mit Reliefs, ich möchte das zweidimensionale der Leinwand hinter mir lassen», findet Bauer.
Dieses Jahr stellte das schlechte Wetter in den letzten Tagen eine besondere Herausforderung dar. «Nach dem Sturm am Wochenende bin ich froh, dass alles noch steht», erklärt Bauer. Die Farbe an den Installationen sei zwar witterungsfest, aber bei einem heftigen Sturm könne trotzdem etwas kaputt gehen. «Die Bilder und Fotos stellen wir in einer Scheune aus. So ist die Ausstellung eigentlich in zwei Teile getrennt», meint Bauer. Bilder und Fotos werden in der Scheune aufgehängt, während die grossen Installationen unter freiem Himmel betrachtet werden können.
Dietisberg 41, Wünnewil. Fr., 28. Juli, bis Mi., 2. August, jeweils von 10 bis 22 Uhr. Vernissage: Fr., 28. Juli, 18 Uhr.
«Die Kinder bekommen eine Leinwand, etwa zwölf verschiedene Farben und können völlig frei malen.»
Jürgen Bauer
Organisator von «Kunst Rasen»
Zahlen und Fakten
Die dritte Ausstellung
Jürgen Bauer lebt seit gut 15 Jahren in der Schweiz und ist als selbständiger Künstler tätig. Er nimmt verschiedenste Aufträge für Werbung oder Theaterkulissen an. Seit einigen Jahren widmet sich der ausgebildete Grafiker auch vermehrt seiner persönlichen Kunst, wo ihm keine Grenzen gesetzt sind. Unter den 50 Werken von vier verschiedenen Künstlern finden sich gut 30 Fotos von Helena Straminski, fünf grosse Installationen von Bauer und seinem Sohn, sowie 20 bis 30 Bilder. Für das Aufstellen brauchte Organisator Jürgen Bauer über drei Wochen, besonders die Installationen kosteten viel Zeit.
