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Eine Berufung, kein Beruf

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«Wenn mir jemand früher gesagt hätte, dass ich einmal als Katechetin arbeiten werde, ich hätte ihm wohl nicht geglaubt», sagt Brigitte Lehmann und lacht. Die Heitenriederin hatte als junge Frau eine kaufmännische Lehre gemacht und war in der Buchhaltung tätig. «Ich war ein Zahlenmensch.»

Jetzt hat sie nicht mehr so sehr mit Zahlen zu tun, dafür umso mehr mit Menschen. Seit zwölf Jahren ist Lehmann Katechetin und seit rund fünf Jahren Ansprechperson der Pfarrei Heitenried. Das heisst, sie organisiert und plant das Pfarreileben und ist Kontaktperson für die Pfarreimitglieder. Sie hat das Pfarreitelefon immer in der Nähe, falls jemand anruft und Sorgen oder Anliegen hat. Sie ist da für sämtliche Lebensstationen: von der Taufe über die Heirat bis hin zu Todesfällen. Zusammen mit dem Firmweg, den sie auch betreut, umfassen ihre Aufgaben ein Arbeitspensum von ungefähr 55 Prozent.

Spontane Begegnungen

«Es ist aber kein Beruf, bei dem man nach Schichtende die Bürotür schliesst und nicht mehr an seine Aufgaben denkt», sagt Lehmann. Es sei weniger ein Beruf und mehr eine Berufung. Diese begleite sie durch den Alltag, und sie begleite die Pfarreimitglieder durchs Leben. «Am schönsten sind die spontanen Begegnungen im Dorf oder auf Spaziergängen», erzählt sie. «Dann erzählen die Menschen viel eher, wo der Schuh drückt, als wenn sie aktiv zum Telefon greifen oder im Pfarrhaus vorbeikommen müssen.» Sie müsse gut zuhören können, und: «Man muss Menschen gern haben.»

All diese Begegnungen gefallen ihr an ihrer Arbeit. «Zudem organisiere ich gern», sagt Lehmann – hier kommt ihr die KV-Ausbildung zugute. Der Beruf sei sehr vielseitig, das Wichtigste ist für sie aber das Zwischenmenschliche, etwa wenn sie eine Andacht oder einen Wortgottesdienst leite. «Ich habe nicht Theologie studiert, aber ich versuche die Menschen mit einer verständlichen Sprache und Geschichten aus dem Alltag zu erreichen.» Das Schönste sei, wenn sie spüre, dass sie die Menschen damit berühren könne.

Schwierig findet sie manchmal die Abgrenzung zwischen ihrem Engagement und dem Privatleben, denn sie arbeitet auch viel am Wochenende und abends. «Ich habe ein gutes familiäres Umfeld, das mich entlastet, sonst wäre das nicht möglich.» Auch auf die Unterstützung ihres Mannes habe sie stets zählen können.

Mit Kindern aktiv geworden

Als Kind war Lehmann nicht besonders aktiv in der Kirche, sie hatte Erstkommunion und Firmung, «normal eben». Als Jugendliche habe sie sich von der Kirche entfernt. Wirklich aktiv wurde sie, als ihre drei heute erwachsenen Kinder klein waren. «Ich wollte ihnen den Glauben mitgeben.» Sie begann, sich bei Kindergottesdiensten zu engagieren. «Und danach kam eins nach dem andern.» Sie wurde angefragt, ob sie als Katechetin tätig sein wolle und absolvierte daraufhin die Ausbildung. Als Heitenried keinen eigenen Priester mehr hatte, wurde sie Ansprechperson der Pfarrei.

Überdies gelang es ihr, ihren drei erwachsenen Kindern die Begeisterung mitzugeben: Sie engagieren sich alle ebenfalls aktiv in der Kirche. Auch die Nachzüglerin, die noch zur Schule geht, hilft der Mutter manchmal bei den Anlässen für kleine Kinder und liest ihnen biblische Geschichten vor. «Sie macht das mit so viel Begeisterung, dass der Funke gleich überspringt», sagt Lehmann. «Das fehlt uns Erwachsenen manchmal, diese Begeisterung für den Glauben.»

«Spirituelle Tankstelle»

Kraft tankt sie jedes Jahr in den Familienferien. «Wir verbringen eine Woche zusammen, teilen den Glauben, beten, singen und feiern Gottesdienst.» Das sei sehr wertvoll und verbindend. «Es ist unsere spirituelle Tankstelle.»

Auch die biblischen Stätten in Israel hat Lehman besucht. «Es war sehr eindrücklich, zu sehen, wo Jesus tatsächlich gewirkt hat.» Drei Päpsten ist sie zudem begegnet. Zuletzt sah sie Papst Franziskus vorletzte Woche in Genf. Die erste Papst-Begegnung ist schon lange her: Als Jugendliche belegte sie den Latein-Unterricht und konnte darum nach Rom reisen und bei einer Papst-Audienz dabei sein. Johannes Paul II. begegnete sie Jahre später ein zweites Mal 2004 bei dessen Besuch in Bern. Und an einem Internationalen Weltjugendtag in Köln sah sie 2005 Papst Benedikt XVI.

Möglichst viel Gutes tun

«Ich kann nicht die Welt verändern», sagt Lehmann zum Schluss nachdenklich. «Aber ich bemühe mich, in meinem Umfeld möglichst viel Gutes zu tun.» Das treibe sie an. Sie wolle mitarbeiten an einem respektvollen Umgang untereinander. Lehmann glaubt, ihren Platz gefunden zu haben. «Man muss halt offen sein und annehmen, was kommt.»

«Am schönsten sind die spontanen Begegnungen im Dorf, dann erzählen die Menschen viel eher, wo der Schuh drückt.»

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