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Eine Brücke für die Zweisprachigkeit

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Anders als sonst fand an der Hochschule für Technik und Architektur in diesem Herbst die Diplomfeier unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Jeder an der Hochschule angebotene Studiengang feierte seine eigene interne Diplomübergabe. Somit fiel auch die traditionelle Ausstellung der Abschlussarbeiten ins Wasser – zumindest fast, denn ausgewählte Projektarbeiten und Präsentationen werden gefilmt und Interessierten zum Herunterladen bereitgestellt.

Beste Abschlussnote

Die beste Abschlussnote im Bauingenieurwesen geht in diesem Jahr an Ludivine Menoud. In ihrer Abschlussarbeit befasste sie sich mit der Brücke über den Jaunbach an der Kantonsstrasse zwischen Broc und Charmey. Die 23-jährige Bauingenieurin aus Chavannes- sous-Orsonnens hat sich während ihres dreijährigen Studiums an der Hochschule für Technik und Architektur der Zweisprachigkeit verschrieben und ihre Abschlussarbeit komplett in deutscher Sprache verfasst. Das Projekt wurde durch das Tiefbauamt des Kantons Freiburg vorgeschlagen und betreut. Es enthalte reale wie auch fiktive Sanierungsvorschläge, wie Patrick Buchs vom Tiefbauamt sagt, der diese Bachelorarbeit auch betreut hat.

Komplizierte Berechnungen

Es handelt sich um ein ambitioniertes Projekt. Während sieben Wochen führte Menoud in diesem Sommer eine statische Überprüfung der Stahlbetonkastenbrücke aus dem Jahr 1971 durch. Verschiedene komplizierte Berechnungen waren dafür nötig, da die Brücke in Broc mit ihren 180 Metern Länge zum einen zu den grösseren Konstruktionen im Kanton Freiburg gehört und zum anderen eine spezielle und komplexe Krümmung aufweist. Auch ein Interventionskonzept reichte Menoud ein. Darin schlug sie unter anderem vor, die Brücke um etwas mehr als einen Meter zu verbreitern, um Platz für einen Velostreifen zu schaffen. In ihrem Konzept sieht sie zudem die Verstärkung und Sanierung der Brücke mit Ultra-Hochleistungs- Faserbeton vor, einem mit Stahlfasern verstärkten Betongemisch, das ihr liebstes Baumaterial ist. Die fertige Bachelorarbeit umfasst 400 Seiten, 200 davon beanspruchten allein die Berechnungen, schätzt Menoud.

Jeden Tag und bis spätabends habe sie sich mit ihrer Bachelorarbeit auseinandergesetzt, sagt Menoud. «Das war wegen der deutschen Sprache und der Fachbegriffe noch etwas mehr Arbeit, als wenn ich das Ganze einfach auf Französisch gemacht hätte.»

Plus für das Berufsleben

Sie bereut die Entscheidung jedoch nicht. «Ich sehe darin ein grosses Plus für mein zukünftiges Berufsleben und bin nun flexibler, so dass ich auch in der Deutschschweiz Projekte annehmen kann.» Es sei wichtig, eine Brücke zwischen den beiden Sprachen zu bauen und sie rege zu nutzen. Das sage ausgerechnet sie, die während ihrer Zeit am Kollegium St. Michael Deutsch immer als viel anstrengender als Englisch empfunden habe. «Erst als ich angefangen habe zu studieren, habe ich meine Meinung zur Zweisprachigkeit geändert und mich in letzter Minute aus der französischen Sektion abgemeldet.»

Gerade absolviert die junge Frau aus dem Glanebezirk ihr Vorbereitungsjahr an der EPFL in Lausanne, um im nächsten Jahr einen Master in «Tragwerke» zu absolvieren. Das sei genau ihr Ding, denn sie habe sich schon als Kind für Brückenkonstruktionen interessiert. Auch beruflich weiss Ludivine Menoud schon, wie es zukünftig weitergehen soll: Sie will Betonbrücken bauen.

Deutschfreiburger Diplomanden mit einem zweisprachigen Diplom: Brügger Luca, Schmitten; Fasel Olivier, Düdingen; Fasel Yves, Tentlingen; Freiburghaus Loïc, Courgevaux; Gauch Marco, Gurmels; Gnädinger Ursina, Freiburg; Göttel Dominique-Julian, Marly; Küttel Marc, Tafers; Lo Nigro Valerio Mario, Schmitten; Morgan Daniel Maurice, Tentlingen; Raetzo Marc, St. Silvester; Rappo Nicolas, St. Antoni; Schulz Maximilian, Kerzers; Suter Jana, Meyriez; Vonlanthen Ken, Düdingen.

Ausgewählte Abschlussarbeiten finden sich in Kürze auf der Website der Hochschule: https://go.hta-fr.ch/DF20

Hintergrund

Studium auf Deutsch und Französisch

Die Hochschule für Technik und Architektur in Freiburg, kurz HTA-FR, bietet sechs Studiengänge an: Architektur, Bauingenieurwesen, Chemie, Elektrotechnik, Maschinentechnik, Informatik und Kommunikationstechnologien. Studierende können zwischen einem zweisprachigen und einem französischen Studium wählen. Für das zweisprachige Studium muss mindestens ein Drittel aller Kurse auf Deutsch absolviert werden. Gemäss Mario Luongo, Verantwortlicher für die Zweisprachigkeit an der HTA-FR, gewinnt das zweisprachige Studium bei den frankofonen und italienischsprachigen Studentinnen und Studenten jährlich an Attraktivität – nicht zuletzt wegen der künftigen Berufskarriere. Insgesamt wurden 258 Bachelordiplome und 26 Höhere Fachdiplome verliehen. 60 Studierende, davon 20 aus der Deutschschweiz, erhielten ein zweisprachiges Diplom.

vk

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