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Eine Bürde, die man gerne auf sich nimmt

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Die Fastnachtsgesellschaft Murten (FGM) präsentiert jedes Jahr am Hilari im Januar das Prinzenpaar. Es repräsentiert fortan die Murtner Fastnacht und deren Akteure. Symbolisch regieren dieses Jahr Manfred und Nathalie Schnydrig als «Manfred I.» und «Nathi I.» das Murtner Narrenvolk. Das Aufgabenportfolio des Prinzenpaars ist reichhaltig. Dazu gehören Besuche mit einer Delegation der FGM bei den Wagengruppen im Vorfeld und die Teilnahme an zentralen Anlässen der Fastnacht: dem Kinderkostümball am Samstag, die symbolische Schlüsselübergabe an das Prinzenpaar durch den Gemeinderat sowie der grosse Umzug vom Sonntag.

«Die Fastnacht im Herz»

Brigitte Bosch ist bei der FGM für die Suche des Prinzenpaares zuständig. Unmittelbar nach der Fastnacht denke sie darüber nach, wer für die nächste infrage komme. Im Herbst beginne sie mit den konkreten Anfragen. Das Hauptkriterium sei die Begeisterung: «Das Prinzenpaar muss die Fastnacht im Herzen tragen.» Jeder, der sich für die Fastnacht engagiere, könne Prinz und Prinzessin werden. Die einzige Ausnahme: Aktuell aktive Fastnächtler gehe sie nicht an, «das ist ein ungeschriebenes Gesetz».

Das Paar muss die Murtner Fastnacht nach aussen repräsentieren können: «Die beiden stehen in der Öffentlichkeit, das ist nicht jedem gegeben», gibt Bosch zu bedenken. Bei der Suche nach Kandidaten sei dies einer der wenigen Gründe, Boschs Anfrage abzuschlagen. Ihre Erfahrung: «Es ist ein Ehrenamt, die meisten sagen mit Freude Ja.» Oft nehmen schon die ersten Gefragten ihr Angebot an. Es sei aber auch schon vorgekommen, dass sie sechs oder sieben Paare anfragen musste, bis sie eine Zusage erhielt. Mal sei die Suche schwieriger, mal einfacher.

Raclette für die Fastnächtler

 Als sie angefragt wurden, seien sie, die im Wallis geboren und aufgewachsen sind, zuerst überrascht gewesen, sagt Nathalie Schnydrig, die diesjährige Prinzessin. «Wir wohnen zwar seit 20 Jahren hier, sind aber keine Ur-Murtner.» Doch rasch habe sich die Überraschung in Freude gewandelt: «Wir waren begeistert, denn Prinzenpaar zu sein, ist hier in Murten eine grosse Ehre.» Sie seien Fans der Fastnacht, an vielen Veranstaltungen dabei, ohne aktiv Mitglied einer Fastnachtsgruppe zu sein.

Das Amt ist mit einigem Aufwand verbunden. Sie wüssten, was auf sie zukommt, sagt Schnydrig, denn sie kennen ehemalige Prinzenpaare und hätten oft deren Schilderungen angehört. Sie besuchten in den Wochen zwischen Hilari und Fastnacht alle neun Cliquen der Murtner Fastnacht, die Alte Garde, welche für den Füdlibürger zuständig ist, sowie die Spielgruppen. Das Paar besucht die Wagengruppen und bringt ihnen zu essen und zu trinken. «Wir wollen uns den Gruppen vorstellen und gemütlich beisammen sein. Denn nicht alle Fastnächtler kennen uns», so Schnydrig. Ganz Walliser laden sie die Gruppen zu einem Apéro mit Walliser Roggenbrot, Hobelkäse, Fendant und anschliessendem Raclette ein.

Natürlich sei für sie die Bekanntgabe des Prinzenpaares am Hilari nicht überraschend gekommen, so Schnydrig, sie wüssten schon seit Oktober von ihrem Glück. «Doch wir mussten es geheim halten, da das Prinzenpaar mit einem Überraschungseffekt den Fastnächtlern vorgestellt wird», sagt sie. Die Diskretion ist Teil der Fastnachtstradition, wie Bosch bestätigt. In den Tagen vor Hilari wird im Stedtli gewerweisst, wer das nächste Prinzenpaar sein könnte. «Die Bekanntgabe gibt immer Anlass zu viel Gelächter, zumal nur drei Personen die Namen des Prinzenpaars vorrangig kennen», so Bosch: nämlich das Prinzenpaar selber und sie.

Als früher angefressene Fastnächtler freue es sie, sagt Nathalie Schnydrig, sich wieder ins aktive Fastnachtstreiben stürzen zu können und sich dafür zu engagieren. Sie seien bereit für die intensive Fastnachtswoche Anfang März: «Jemand passt auf unsere Kinder auf, wir werden den Tages- und Nachtablauf gut einteilen und so den Anlass in vollen Zügen geniessen.» Obschon sie erfahrene Murtner Fastnächtler sind, werden ihnen viele Sitten und Bräuche neu sein. So seien sie noch nie bei der traditionellen Schlüsselübergabe auf dem Schlosshof dabei gewesen. «Da sind wir schon ganz gespannt», sagt Schnydrig. Zu ihren Aufgaben gehöre auch ein Empfang für den inneren Kern der Murtner Fastnacht, die FGM.

Die Amtszeit des Prinzenpaares hört nicht mit der Verbrennung des Füdlibürgers am Fastnachtsmontag auf, sie dauert formell bis zum nächsten Hilari. So ist auch der traditionelle Fastnachtsauftakt, der Elfte Elfte, dick und rot in der Agenda des Prinzenpaars Schnydrig eingetragen.

Zur Geschichte

Blaublütige Murtner und ihre Fastnacht

Die Murtner Fastnacht findet dieses Jahr vom 5. bis 7. März statt. Die Fastnachtsgesellschaft Murten (FGM) ist die Dachorganisation der Fastnacht. Ihren Kern bilden die neun Musikgruppen. Präsidentin der FGM ist seit 2007 Sabine Haeny. Das erste nachweisbare Prinzenpaar ist kein Paar, sondern eine einzelne Frau: Heidi Colombi wurde gemäss den Annalen 1950 zur Prinzessin gekürt. Ein Jahr später, 1951, sind Samuel Balmer und Sonia Kästle als Prinzenpaar verewigt. Einmal war dieselbe Person zweimal Prinz (Fritz Aebischer, 1954 und 1955). Ab 1965 beginnen die Ehrennamen («Jean der Zweite» Gugler). Unter den Gewählten sind immer wieder auch prominente Murtner, so war die heutige Gemeinde- und Grossrätin Katharina Thalmann-Bolz 1982 Prinzessin. Seit 1980 wird jedes Jahr ein Kinderprinzenpaar bestimmt.fca

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