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Eine Dreierfusion ist noch nicht vom Tisch

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Die Verbände der Abwasserreinigungsanlagen (ARA) Region Kerzers und Region Murten wollen fusionieren. Der Fusionsvertrag, die Statuten des neuen Abwasserverbands Seeland Süd sowie die Planungs- und Realisierungsvereinbarung sind bereit für die Unterschrift. Damit liegen nach sieben Jahren Planung auch Details zu den finanziellen Auswirkungen für die 18 Verbandsgemeinden vor. Beide Fusionsverbände werden am 3. März an ihren Versammlungen über die Vereinbarung abstimmen.

Mit der Fusion ist eine neue Abwasserreinigungsanlage verbunden: In Muntelier ist eine neue, moderne Anlage geplant, die auch Mikroverunreinigungen beseitigen soll. Denn der Bund verpflichtet die Abwasserreinigungsanlagen zur Behandlung von Mikroschadstoffen. Diese kommen in Medikamenten, Kosmetika, Lebensmittelzusätzen oder Reinigungsmitteln vor. Das Aufrüsten für die Behandlung der Mikroschadstoffe ist für kleine Verbände verhältnismässig teuer. Deshalb fassen sie vielerorts Fusionen ins Auge. 

Ein Blick zurück: Im Grundsatz hatten sowohl Kerzers als auch Murten bereits Ende 2014 Ja gesagt zum Zusammenschluss. Damals war noch die ARA Ins-Müntschemier mit im Boot. Doch die Fusionsverhandlungen harzten, nicht zuletzt wegen des Geldes: Ins-Müntschemier war mit dem Kostenverteiler nicht einverstanden. Ende 2015 hat die Fusions-Arbeitsgruppe unter Murtner Leitung begonnen, sich auf eine Zweierfusion zu konzentrieren.

Heinz Etter, Präsident der ARA Region Kerzers, bedauert dies: «Wir hätten Ins-Müntschemier gerne dabei.» Der Grund dafür liege auf der Hand: «Je mehr Gemeinden dabei sind, desto tiefer fallen die Investitionskosten und die Betriebskosten für die einzelnen Gemeinden aus.» Dies hatte der Präsident der ARA Region Murten, Urs Wapp, bereits Ende 2015 bestätigt; gestern war er für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Bei einer Dreierfusion wären über 20 Gemeinden aus den Kantonen Bern und Freiburg an die Anlage in Muntelier angeschlossen.

Eine Türe bleibt offen

Der Präsident des Verbands Ins-Müntschemier, Konrad Blanc, war gestern ebenfalls nicht erreichbar. Für Reto Manser, Leiter Fachbereich Abwasserentsorgung des Kantons Bern, ist das Projekt der Dreierfusion noch nicht gestorben: «Ins-Müntschemier steht mit Murten und Kerzers in Kontakt.» Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich Ins-Müntschemier doch noch anschliesst. Vor der Projektierung der modernen Anlage sei dies noch möglich, also bis im Sommer. «Parallel zu den Verhandlungen mit Murten und Kerzers klärt Ins-Müntschemier aber auch ab, wie es mit einem Anschluss an die ARA in Marin aussieht», sagt Manser. Für den Kanton Bern kämen beide Lösungen infrage.

Sagen Kerzers und Murten Ja zur Fusion, werden die Gemeinden an ihren Versammlungen im Frühling über die Statuten des neuen Verbands abstimmen. Klappt es weder mit einer Zweier- noch mit einer Dreierfusion, müssen die Verbände hohe Investitionskosten im Alleingang tragen.

Verteilschlüssel: Die finanziellen Auswirkungen

I n der Fusionsvereinbarung ist die Einkaufssumme für die ARA Region Kerzers aufgeführt: Knapp sechs Millionen Franken muss der Verband Region Kerzers einmalig an die Anlage in Muntelier für deren Nutzung bezahlen. Die Anschlussleitung zwischen Kerzers und der Anlage in Muntelier ist darin nicht eingeschlossen, die Kosten übernimmt die Region Kerzers im Alleingang, wie auch jene für den Rückbau der Anlage in Kerzers. Der ARA Region Kerzers sind vier Berner und sechs Freiburger Gemeinden angeschlossen. Der Verband Region Murten vereint acht Gemeinden. Nach dem Zusammenschluss zum Abwasserverband Seeland Süd teilen sich die Verbände die Betriebs- und Investitionskosten: Die Gemeinden des Kerzerser Verbands bezahlen gemäss dem vorliegenden Projekt knapp 44 Prozent, jene des Verbands Region Murten insgesamt 56 Prozent. Die Anteile pro Gemeinde sind nach Einwohnerzahl aufgeschlüsselt. emu

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