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«Eine einmalige Lebensschule»

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Der Kanton Freiburg ist offensichtlich ein guter Nährboden für Schweizergardisten, ebenso wie das Wallis. Aus diesen beiden Kantonen stammen zurzeit nämlich mit je 14 Mitgliedern am meisten Schweizergardisten. Am Wochenende kommen 23 neue hinzu, zwei davon aus dem Kanton Freiburg (siehe auch Kasten). Einer davon ist Reto Neuhaus. Der 22-jährige Plasselber freut sich auf die Vereidigung, vor allem auch, weil extra für dieses Wochenende seine Familie und viele Freunde angereist sind.

 

Wie kam es dazu, dass Sie sich für die Schweizergarde gemeldet haben?

Eigentlich nahm alles seinen Anfang mit meinem Grossvater. Er machte mich auf die Schweizergarde aufmerksam, und nachdem ich Informationen eingeholt hatte, liess mich der Gedanke nicht mehr los.

Warum engagieren Sie sich bei der Schweizergarde?

Für mich ist die Schweizergarde eine einmalige Lebensschule, wo ich eine neue Sprache erlernen, in die italienische Kultur eintauchen, erste Erfahrungen im Sicherheitsbereich sammeln und meinen Glauben vertiefen kann.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten menschlichen Voraussetzungen, um als Schweizergardist zu arbeiten?

Die wichtigste Voraussetzung ist der unermüdliche ­Wille, dem Heiligen Vater zu dienen.

Und was sind die wichtigsten fachlichen Voraussetzungen?

Man muss Schweizer sein, katholisch, das Militär absolviert haben und eine Berufslehre abgeschlossen oder eine höhere Maturität gemacht haben. Des Weiteren muss man männlich sein und mindestens 1,74  Meter gross. Beim Auswahlverfahren werden Bewerber noch verschiedenen Tests unterzogen.

Seit wann sind Sie in Rom?

Ich bin am 6. Januar 2019 nach Rom gereist. Die Stadt Rom ist sehr eindrücklich. Man entdeckt immer wieder etwas Neues, das einen zum Staunen bringt. Für mich, der sich schon immer von alten Bauten und der Antike inspirieren liess, ist Rom eine wahre Goldgrube.

Was finden Sie am Vatikan am schönsten? Was war am überraschendsten?​

Im Vatikan finde ich einerseits unser Gardequartier wunderschön, da es von der langen Tradition der Garde geprägt ist und schon fast Heimatgefühle auslöst. Andererseits sind auch die vatikanischen Gärten traumhaft, durch die wir joggen können.

Auch die Basilika und der Petersplatz sind immer wieder sehr eindrücklich. So spontan würde ich sagen, es gibt für mich nicht den schönsten Ort. Für mich ist das «Gesamte» des Vatikans sehr beeindruckend und wunderschön. Das Überraschendste wahr eigentlich, wie gross das alles ist.

Sprechen Sie schon etwas Italienisch?

Ja, piano piano … Ich habe regelmässig Italienischunterricht und bin jetzt auf dem Niveau A2, und auch im Dienst spreche ich regelmässig Italienisch.

Sind Sie dem Papst schon nahegekommen?

Ja, ich bin dem Papst schon begegnet. Heute Samstag darf ich dem Papst meinen Vater und meine Schwester vorstellen. Es ist ein eindrückliches und herzerwärmendes Gefühl.

Was würden Sie sagen, welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht?

Einerseits lernt man, wie erwähnt, die italienische Sprache, und man lernt Orte und Personen kennen. Des Weiteren lernten wir, mit und ohne Hellebarde zu exerzieren. Die angehenden Schweizergardisten haben in Isone im Tessin eine polizeiliche Ausbildung erhalten. Aber man lernt auch viel über sich selbst und über den Umgang mit andern Menschen.

Was haben Sie für Erwartungen an Ihre Arbeit als Gardist?

Ich erwarte von der Garde, dass sie mir hilft, mich weiterzuentwickeln, sowohl menschlich und sprachlich als auch, was das Wissen betrifft, aber auch, dass sie mich spirituell weiterbringt.

Sie haben sich momentan für 26 Monate verpflichtet. Wie ist es mit dem Heimweh?

Es gibt schon Momente, wo man Heimweh hat. Vor allem vermisse ich ein wenig unsere Berge und das Bräteln an der Ärgera und der Sense. Heutzutage haben wir ja Gott sei Dank die Möglichkeit, über das Mobiltelefon mit den Liebsten in Kontakt zu bleiben. Auch hilft das Reden mit den Kameraden gegen das Heimweh. Sie übernehmen ein wenig die Rolle der Geschwister.

Wie wichtig ist die Vereidigung für Sie? Sind Sie nervös?

Die Vereidigung ist der Event für Gardisten. Es ist sicher einer der schönsten und eindrücklichsten Momente in der Zeit als Gardist. Wir hatten eine gute Vorbereitung. Der Ablauf sitzt. Und auch auf das Geistliche wurden wir gut vorbereitet, aber eine gewisse Nervosität ist immer da.

Das Interview wurde per E-Mail geführt.

«Es gibt schon Momente, wo man Heimweh hat.»

Reto Neuhaus

Schweizergardist

Die Schweizergarde

Eine 513-jährige Tradition

Seit 1506 steht die Schweizergarde im Dienst der Päpste und wacht über den Vatikan. Begonnen hat alles 1506, als die ersten Schweizer auf Anfrage des damaligen Papsts Julius II. eintrafen. Als offizieller Gründungstag der päpstlichen Schweizergarde gilt der 22. Januar 1506, der Tag, an dem 150  Schweizer unter ihrem Hauptmann Kaspar von Silenen aus dem Kanton Uri durch die Porta del Popolo in Rom einmarschierten und danach zum ersten Mal in den Vatikan einzogen, wo sie von Papst Julius  II. gesegnet wurden und ihren Dienst aufnahmen.

Die Vereidigungsfeier findet traditionell am 6. Mai statt, in Erinnerung an die 147 Soldaten, die bei der Plünderung Roms, einem Ereignis, das als Sacco di Roma in die Geschichte einging, am 6. Mai 1527 bei der Verteidigung von Papst Klemens VII. gefallen sind. Die Feier findet im Innenhof des Apostolischen Palasts statt, wo die Gardisten ihren Eid in deutscher, italienischer, französischer und rätoromanischer Sprache leisten. Rund um die Vereidigung findet eine ganze Reihe von Feiern und Anlässen statt. Neben den Angehörigen der Gardisten werden Vertreter aus Kirche und Staat zugegen sein.

Zwei Freiburger dabei

Die meisten der heutigen Gardisten stammen aus den Kantonen Freiburg und Wallis. Sie stellen je 14 Gardisten, gefolgt vom Kanton Aargau mit 10 Gardisten. Der Kanton Tessin, der heuer Gastkanton an der Vereidigung ist, stellt 7 Gardisten. 23 neue Gardisten werden vereidigt, zwei davon aus dem Kanton Freiburg: Reto Neuhaus aus Plaffeien und der französischsprachige Jérémie Lateltin aus Freiburg. Ein weiterer Neuzuzug ist Baptiste Teufel, der aus dem Kanton Genf kommt, aber zuletzt in Freiburg wohnte. Letztes Jahr wurde mit Pascal Stritt ein Gardist aus Plaffeien vereidigt.

Die Schutztruppe des Papsts hat derzeit Nachwuchssorgen. Mit 23 Neuzugängen hat sie dieses Jahr einen Tiefstand erreicht. Weil es in der Schweiz immer weniger katholische Männer gibt, die sich für den Dienst im Vatikanstaat interessieren, und weil der Papst zudem entschieden hat, wegen gestiegener Anforderungen die Sollstärke der Schweizergarde von 110 auf 135 Mann zu erhöhen, lancierte die Schweizergarde neue Rekrutierungsmassnahmen, so etwa ein Werbevideo und Kurzfilme. Jeden Herbst findet eine «Schnupperwoche» für 16- bis 18-jährige Interessenten statt, in der sie die Schweizergarde, den Vatikan und Rom kennenlernen.

im

 

Weitere Infos: www.schweizergarde.ch

Zur Person

Von Plasselb nach Rom

Reto Neuhaus ist in Plasselb aufgewachsen. Er hat eine Lehre als Metzger absolviert. Nach dem Ende der Ausbildung blieb er noch ein halbes Jahr in seinem Lehrbetrieb, bevor er den Militärdienst absolvierte. Wegen einer Verletzung musste er die Rekrutenschule unterbrechen. Als er auskuriert war, arbeitete er noch ein halbes Jahr auf seinem Beruf. Danach hat er als Quereinsteiger bei der Firma Extramet AG in Plaffeien angefangen. Dort angestellt, hatte er die Möglichkeit, die RS zu beenden und erste Führungserfahrungen zu sammeln. Reto Neuhaus ist 22  Jahre alt.

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