Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Eine EM-Medaille im Visier

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Michel Spicher

Für Nicole Schaller beginnt am Wochenende der Countdown auf die Badminton-Junioren-EM. An den Spanish Juniors holt sich die 17-Jährige den letzten Schliff für den Saisonhöhepunkt, der vom 15. bis 19. April im finnischen Vantaa stattfindet. Dort stehen die Chancen gut, dass Schaller nach Jeanine Cicognini die erst zweite Schweizerin sein wird, die mit einer EM-Medaille nach Hause reist. Cicognini, die aktuelle Nummer 1 der Schweiz und an 36. Stelle des World Ranking klassiert, hatte im Jahr 2003 Silber gewonnen.

Schweizer Teamleaderin

Bis der Kampf um die Medaillen losgeht, stehen für die Schmittnerin noch drei internationale Turniere auf dem Programm. Nach den Spanish Juniors in Sevilla folgen in einer Woche das internationale Turnier in Duinwijck (Ho) und Anfang April die Italian Juniors in Mailand.

Dass Schaller dabei beim Schweizer Nachwuchs die Rolle der Teamleaderin innehat, kommt nicht von ungefähr. In den letzten Jahren hat sich die Spielerin des BC Tafers kontinuierlich nach vorne gearbeitet. In den fünfzehn Runden der NLA-Meisterschaft musste sich Schaller erst einmal geschlagen geben (gegen Genfs Malaysierin Anita Raj Kaur), ansonsten hat sie alle ihre Spiele gewonnen – ohne dabei einen Satz abzugeben.

Inzwischen ist Schaller die nationale Nummer 5, und an den SM 2011 hat sie kürzlich angedeutet, wohin ihr Weg in Zukunft führt. Erst im Final der Elite unterlag sie … Jeanine Cicognini.

Fehlende Konkurrenz

Spätestens nach den Olympischen Sommerspielen in London 2012, wo sich die verletzungsgeplagte Cicognini ein letztes Mal richtig reinhängen will, dürfte es an der nationalen Spitze zur Wachablösung kommen. Schaller gilt schon heute als unumstrittene Nachfolgerin der Walliserin, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die 17-Jährige den Badminton-Thron besteigt.

Doch die nationale Dominanz der Sportgymnasiastin bringt auch Nachteile mit sich. So fehlt es Schaller in der Schweiz an Gegnerinnen, die sie wirklich fordern können. «Es ist schade, dass die besten Spielerinnen wie Jeanine Cicognini, Marion Gruber oder Sabrina Jaquet nicht in der Schweiz Interclub spielen», bedauert Schaller.

Der Schritt ins Ausland

Will die U19-Internationale weiter Fortschritte machen, bleibt ihr über kurz oder lang nur der Schritt ins Ausland. «Das wäre interessant, vor allem Dänemark würde mich reizen», sagt Schaller.

Vorerst will die Gymnasiastin erst einmal an der Sportschule Neufeld in Bern die Matura abschliessen. Nächstes Jahr wird es so weit sein. Bis dahin wird Schaller weiter jeden Morgen um 5.40 Uhr aufstehen, frühstücken und anschliessend nach Bern fahren, um zwei Stunden mit der U19-Nationalmannschaft zu trainieren. Von 10 Uhr bis 15 Uhr drückt sie die Schulbank. Anschliessend schnürt sie erneut ihre Trainingsschuhe und begibt sich ein weiteres Mal auf den Badmintoncourt. Gegen 18 Uhr kehrt sie heim nach Schmitten, stärkt sich beim Abendessen, um fit zu sein fürs Lernen und Erledigen der Hausaufgaben. Am Freitagabend trainiert Schaller zudem noch mit ihrem NLA-Verein Tafers-Freiburg.

Für Kino, Disco und Partys bleibt da wenig Zeit. «Klar habe ich weniger Freizeit als andere 17-Jährige», sagt Schaller, «aber dafür geniesse ich die Momente mit meinen Kolleginnen umso bewusster.»

Der Traum von Rio

All die Strapazen nimmt Nicole Schaller aber gerne auf sich. Schliesslich hat sie einen grossen Traum, der sich eines Tages erfüllen soll: Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016.

Der Weg nach Brasilien ist allerdings weit und steinig. Der Schweizer Badmintonverband unterstützt jeweils nur einen Spieler und eine Spielerin auf dem Weg nach Olympia – nämlich jene mit dem besten World Ranking. Wer es in die Gunst des Verbandes schaffen und von einer finanziellen Unterstützung profitieren will, muss somit an internationalen Turnieren möglichst viele Ranking-Punkte sammeln. Das Problem dabei: Swiss Badminton bezahlt den Spielerinnen nur je vier Turniere. Wer mehr bestreiten will, um mehr Punkte zu sammeln, muss selber für die Kosten aufkommen. Ausser natürlich, man ist die Glückliche, die vom Verband unterstützt wird.

«Bis das Thema Olympia aktuell ist, kann noch viel passieren», sagt Nicole Schaller. «Wenn ich aber sehe, dass ich Chancen habe, mich für Rio de Janeiro zu qualifizieren, würde ich voll auf die Karte Badminton setzen und den Schritt ins Profigeschäft wagen.»

Playoff-Premiere

Während Schaller am Wochenende beim Spanish Juniors antritt, geht für ihre Mannschaftskollegen von Tafers-Freiburg am Samstag der NLA-Alltag weiter (14 Uhr). Ohne ihre zuverlässigste Punktelieferanten droht der Union beim Tabellenvierten Adliswil eine Nullnummer, zumal mit Nicolas Blondel (ebenfalls Spanish Juniors) und Tiffany Zaugg (berufliche Verpflichtung) zwei weitere Spieler fehlen.

Trotzdem ist Schaller zuversichtlich, dass es ihr Team heuer in die Playoffs schafft. «Es wird knapp, aber wir können es packen. Wir haben ein gutes Team mit einem starken Zusammenhalt. Bei den Männern sind wir sehr ausgeglichen besetzt; Ausfälle können wir gut kompensieren.» Für Tafers-Freiburg wäre es die erste Playoff-Qualifikation seit vier Jahren. Für Nicole Schaller wäre es eine Premiere – ebenso wie der Gewinn einer EM-Medaille.

Meistgelesen

Mehr zum Thema