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Eine Firma überlässt nichts dem Zufall

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Eigentlich wäre das 40-Jahr-Jubiläum von Contrinex ein passender Moment, ein Kapitel der Firmengeschichte zu schliessen und ein neues zu eröffnen. Firmengründer CEO Peter Heimlicher könnte als 66-Jähriger sein Lebenswerk an die nächste Generation übergeben; Tochter Annette würde als Volkswirtschafterin ein kerngesundes KMU übernehmen und in den kommenden Jahren auf Kurs zu einem Grossunternehmen bringen.

Doch ganz so einfach gestaltet sich der Generationenwechsel in der Unternehmensführung nicht. Peter Heimlicher geht die Firmenübergabe so behutsam an, wie er Contrinex in den vergangenen 40 Jahren aufgebaut hat.

«Es ist eine gleitende Übergangszeit», so Heimlicher. «Ich begann vor zwei Jahren, Sektor um Sektor zu übergeben. Spätestens nach fünf Jahren will ich nicht mehr CEO sein.» Der Patron wird das Amt des CEO vorderhand in die Hände von Friedrich Keglowich übergeben: «Er hatte 20 Jahre eine leitende Stellung bei unserem grössten Konkurrenten inne.»

Heimlichers Tochter Annette, die heute schon Einfluss auf die Unternehmensleitung nimmt, räumt erst ihrer eigenen Familie Priorität ein, wird aber das Amt des CEO vom heute 55-jährigen Keglowich zu einem bereits bestimmten Zeitpunkt übernehmen. Die jetzt laufende Übergangsphase sei schon weit fortgeschritten, so Heimlicher. «Seit dem 1. April bin ich zwar noch CEO, führe aber eigentlich nur noch den Fachbereich Technik.»

Seit 1998 in Givisiez

Der Ingenieur wird wieder häufiger in seinem Entwicklungslabor im Herzen des Firmensitzes in Givisiez anzutreffen sein: «Zuletzt hatte ich fast nur samstags oder sonntags Zeit dafür.»

Das Entwicklungslabor erinnert an die Anfangszeiten der Firma. Es ist nicht grösser als jener Raum, den Heimlicher zu Beginn in einer Glühlampenfabrik an der Freiburger Daillettestrasse mietete.

Der gebürtige Berner fand für seine Firma passende Räumlichkeiten im Firmengebäude eines Studienkollegen. Contrinex zog von Freiburg weiter nach Matran und später nach Villars-sur-Glâne. Erst durch den Umzug 1998 nach Givisiez produzierte Contrinex in den eigenen vier Wänden.

Das Einmieten bei einem Studienkollegen und somit die Wahl des Firmensitzes in der Region Freiburg war der einzige Zufall in 40 Jahren Contrinex. Schon bei der Namensfindung ging der Firmengründer äusserst systematisch vor. «Es ging darum, einen Namen zu finden, der passt und noch nirgends existierte», sagt Heimlicher. «Meine Frau und ich haben uns dafür ein Wochenende ins Engadin zurückgezogen. Der Name sollte nicht zu lange und aussprechbar sein, und er sollte nicht mit O oder I beginnen, wegen der Informatik mit dem binären System. Ein Teil kommt von Control, und die Endung -ex war damals ziemlich populär.»

Der Erfolg der Firma Contrinex ist aber in erster Linie auf die technische Qualität ihrer Produkte zurückzuführen. Wenn Heimlicher die Freiburger Firma als Marktführerin im Bereich von Sensoren bezeichnet, dann meint er damit nicht Marktanteile. Contrinex habe weltweit einen Anteil von einem Prozent, die beiden grössten Konkurrenten je rund fünf Prozent. «Aber wird sind weltweit Technologieführer. 28 Prozent unseres Umsatzes machen wir mit dem Verkauf an Konkurrenten.»

Keine Angst vor Kopien

Dass die Konkurrenz aus dem Contrinex-Katalog mit seinen 8000 Produktevarianten einkauft, macht Peter Heimlicher keine Sorgen. «Unser Produkt ist unkopierbar», ist er überzeugt. Er zeigt dabei auf einen kleinen Silizium-Chip, ein «Asic» aus seinem Haus, welcher Grundbaustein für intelligente Sensoren ist. Auf kleinster Fläche ist ein hochkomplexes Schema aufgebaut. «22 bis 28 Lagen liegen da übereinander», versichert Heimlicher. Das blosse Auge sieht bloss einen flachen Chip. «Das Re-Engineering dieses Bauteils wäre ein riesiger Aufwand», sagt der Ingenieur.

Die Sensoren der Firma Contrinex hatten schon sehr früh einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Sie reagieren aus einer dreifach so grossen Distanz auf Objekte als die Produkte der Konkurrenz. Bis heute hat Contrinex diesen technischen Vorsprung behalten.

Contrinex-Sensoren werden heute hauptsächlich im Bereich «Factory Automation» eingesetzt, erklärt Heimlicher. «Es sind die Augen und Ohren von Steuerungssystemen.» Ein Montagewerk für Autos verwende 20000 bis 50000 Sensoren. Off-Shore-Ölplattformen, U-Boote, Kreuzfahrtschiffe, Flugzeuge und Satelliten sind weitere prestigeträchtige Gebiete, in denen Contrinex-Sensoren angewendet werden.

Contrinex ist dank dem Forscher und Erfinder Peter Heimlicher vom Einmannbetrieb zum KMU mit 550 Angestellten geworden. Den nächsten Schritt zur Grossfirma mit 200 bis 300 Millionen Franken Umsatz überlässt er seinen Nachfolgern. «Junge Leute sind ambitioniert, und die Grenze ist gegen oben offen», sagt Heimlicher. Der Firmengründer will sich aber in seinem kleinen Labor in Zukunft nicht verstecken: «Ich habe ambitiöse Hobbys.»

Das Entwicklungslabor von Peter Heimlicher bleibt das Herzstück der Firma Contrinex in Givisiez.Bild Charles Ellena

Zur Firma

Ein Vertriebsnetz in 60 Ländern

Die Firma Contrinex hatte ihren Ursprung an der ETH Zürich. Der ursprüngliche Einmannbetrieb bezeichnet sich heute als «Weltmarktführer für Miniatursensorik und Sensoren mit grossen Schaltabständen sowie Geräte für hohe Temperaturen und Drücke.» Der Firmensitz befindet sich in Givisiez mit rund 150 Mitarbeitern. Weltweit beschäftigt die Firma 550 Personen. Contrinex breitete sich von der Schweiz auf die Nachbarländer, Rest-Europa, die USA, Asien und Südamerika aus. 1992 leistete die Firma Pionierarbeit, indem sie in Ungarn einen Produktionsstandort eröffnete. 2012 weiht Contrinex in Ungarn eine weitere Produktionsstätte ein. Auch hat Contrinex eigene Vertriebsgesellschaften gegründet. In Givisiez ist die Spitzentechnologie und Fertigung neuer Produkte angesiedelt. uh

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