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«Eine Frage des Respekts»

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«Eine Frage des Respekts»

Frauenraum Freiburg: Ausstellung über Sexismus in der Werbung

Zum internationalen Tag der Frau zeigt der Frauenraum Freiburg ab kommendem Dienstag eine Ausstellung der Genfer Künstlerin Eva Saro. Es geht darin um Sexismus und Rassismus in der Werbung.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Längst wird nicht mehr nur für Unterwäsche oder Kosmetika mit nackter Frauenhaut geworben, sondern auch für Autos, für Sportschuhe oder für Heimwerker-Utensilien. Sexistische, aber auch rassistische Klischees sind in der Werbung allgegenwärtig – und so normal geworden, dass wir sie meist gar nicht mehr bewusst wahrnehmen.

Dagegen will die Genfer Künstlerin Eva Saro angehen, indem sie gezielt Beispiele sammelt, sie sortiert und aufbereitet und dem Publikum in Form von Ausstellungen und Workshops zugänglich macht. «Ich will den Leuten das Werkzeug liefern, mit dem sie ihr Bewusstsein schärfen können», sagt Eva Saro über ihre Arbeit.

Breit abgestütztes Projekt

Der Frauenraum Freiburg hat den internationalen Tag der Frau am Dienstag, dem 8. März, zum Anlass genommen, um Saros Ausstellung «Les images mises à nu» nach Freiburg zu holen. Unterstützt wird das Projekt vom kantonalen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann, der Gleichstellungskommission der Uni Freiburg (Femco), dem schweizerischen Arbeiterhilfswerk (SAH), der Vereinigung Bulimie/Anorexie Freiburg (ABA) sowie dem eidgenössischen Fonds Projekte gegen Rassismus und für Menschenrechte.

Gleichstellung und Kampf
gegen Diskriminierung

Die Ausstellung von Eva Saro nehme gleich zwei Themen auf, die für die Verantwortlichen des Frauenraums besonders wichtig seien, sagte dessen Wortführerin Giovanna Garghentini Python am Freitag gegenüber den Medien: die Gleichstellung von Frauen und Männern einerseits und den Kampf gegen jede Form der Diskriminierung andererseits.

«Sexistische Werbung abzulehnen ist nicht eine Frage des Geschmacks, sondern des Respekts», sagte Geneviève Beaud Spang, Co-Leiterin des kantonalen Gleichstellungsbüros. «Wir sind gegen eine Werbung, in der Frauen, Männer und Kinder auf Klischees und Stereotypen reduziert werden.» Beaud Spang ruft die Konsumenten auf, sich zum Beispiel mit Klagen oder Boykotten gegen Sexismus in der Werbung zu wehren. Und die Werber ihrerseits müssten ihre Verantwortung wahrnehmen und die sexistischen Mechanismen überwinden.

Das in der Werbung gezeichnete Bild von Frauen und Männern widerspricht auch den Zielen von Femco. Monica Fasani Serra erinnerte daran, dass auch die Uni nicht vor entsprechender Reklame gefeit sei, zum Beispiel auf Plakaten von Studentenverbindungen oder Festveranstaltern.

Für ABA-Präsidentin Martine Jeanneret stellt die Werbung oftmals die Krankheit Magersucht als Norm dar. «Das ist schockierend und beunruhigend.» Und Anne Roth erklärte, warum das Arbeiterhilfswerk die Aktion unterstützt: «Die Mechanismen sind im Sexismus und im Rassismus die gleichen. Wir müssen wachsam sein – in beiden Bereichen.»

Ausstellung vom 8. bis zum 18. März im Frauenraum Freiburg, jeweils Di. bis Fr., 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung. Gratis-Workshops mit Eva Saro am 8. März: 9 bis 11, 14 bis 16 und 17 bis 19 Uhr (Anmeldung erbeten: 026 424 59 24); Vortrag um 20.30 Uhr.

Makellos, mysteriös, passiv

Eva Saros Atelier quillt über vor Beispielen dafür, wie Frauen und Männer in der Werbung dargestellt und instrumentalisiert werden. «Erst wenn man die Bilder sammelt, werden einem die Mechanismen dahinter klar», so die Künstlerin. «Ich will die Leute dazu bringen, das zu erkennen.»

Mit Stöckelschuhen auf dem Velo

Eine geballte Ladung solcher werbewirksamer Geschlechter-Stereotypen bietet die Ausstellung «Les images mises à nu». Eva Saro erklärt, was typisch ist für die Darstellung von Frauen – und von Männern: Frauen hätten in der Werbung immer perfekt auszusehen, «mit einer makellosen, glatten und völlig strukturlosen Haut, wie sie nicht einmal Babys haben». Männer hingegen würden realitätsnäher dargestellt, mit natürlicheren Falten und Schattierungen, selbst wenn natürlich auch hier kräftig manipuliert werde.

Auffallend ist laut Eva Saro auch, dass Frauen gerne als mysteriös oder elegant gezeigt werden. Häufig würden sie auch in passiven, ja demütigen Posen abgebildet – es sei denn, sie würden gerade in Stöckelschuhen Velo fahren …

Das Problem liege darin, dass die Werber die Klischees selbst oft unüberlegt verwendeten und einander kopierten. «Gefährlich ist die Wiederholung und Verallgemeinerung. Wir alle, Frauen und Männer, werden dadurch zu Karikaturen.» cs

Weitere Informationen im Internet unter www.you-watch-it.de, www.youwatchit.net oder www.mlab.uiah.fi/watchit.

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