Autor: Carolin Foehr
Der Himmel meinte es gestern gut mit den Freiburger Fasnachtsbegeisterten. Pünktlich um elf Minuten nach elf und mit den ersten Sonnenstrahlen erklärte Alain Rappo, Co-Präsident der Bolzenfasnacht, die fünfte Jahreszeit für eröffnet. Die Guggenmusik «Les trois Canards» machte sodann Stimmung und brachte die versammelte Menge auf dem Klein-Sankt-Johann-Platz zum Wippen und Mitklatschen.
Von Legenden und Lachsen
Mit dem Beginn der närrischen Zeit feierte das Auquartier gleich einen zweiten Anlass. Stellvertretend für die vier weiteren neuen Strassennamen wurde die Rababou-Gasse neben dem Platz offiziell eingeweiht – natürlich im Hinblick auf den Hauptanlass des Tages. Die früher unbenannten Gassen erhielten gestern ihre blauen Schilder mit den (französischen) Inschriften «Poletz-Gasse», «Salmweg», «Bolzweg», «Legendenweg» und «Rababou-Gasse».
Bolzer Eigenheiten
«Die Gassennamen stehen für die Identität des Auquartiers», erklärte Patricia Barilli-Rotzetter, alt Präsidentin des Quartiervereins und Mitglied der Namengebungskommission, in ihrer Ansprache. Sei es das Poletz-Spiel von früher, die von Hubert Audriaz erzählten Legenden von heute oder der unverwechselbare Bolzer Dialekt – jede Gasse, so hofft sie, werde die Bewohner an ihre Wurzeln erinnern.
Zwar stiessen die neuen Bezeichnungen auf der Freiburger Stadtkarte nicht überall auf Zustimmung. «Man hätte doch eine Persönlichkeit wählen können», meinte etwa eine Anwohnerin. Auch unter dem Legendenweg scheinen sich einige nicht wirklich viel vorstellen zu können.
Den Vertretern der Stadt und der Arbeitsgruppe war neben der Bolzer Verankerung auch der historische Wert wichtig. So wies Syndic Pierre-Alain Clément in seiner Rede auf die turbulente Geschichte des Gasthofes «Salmen» hin, der sich Anfang des 19. Jahrhunderts zum Geheimtipp für ganz Freiburg mauserte (siehe Kasten).