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Eine grosse Herausforderung

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Es ist ein schöner Frühlingsnachmittag kurz nach 14 Uhr. Emil Siegenthaler sitzt am Küchentisch in der Demenzwohngruppe des Betagtenzentrums Laupen. Es ist Zeit für den Kaffee nach dem Mittagessen. Auf seinem Schoss sitzt Chico, eine der beiden Katzen, die in den Räumen der Wohngruppe leben. «Er ist ein ganz lieber Kater», sagt Siegenthaler, man dürfe ihn ruhig streicheln. Er macht ein fröhliches Gesicht dabei.

Schlechtes Gewissen

Die Bewohner geniessen den warmen Nachmittag in ihrer sicheren und gewohnten Umgebung. Aber rund um Demenzbetroffene gibt es viele Missverständnisse, weiss Werner Egloff, Direktor des Betagtenzentrums Laupen. Deshalb will er auf die Probleme aufmerksam machen und organisiert in Laupen eine Theateraufführung, in der es um eine Tochter und ihre zunehmend von Demenz betroffenen Mutter geht (siehe Kasten).

«Das Betreuen von demenzerkrankten Menschen ist eine grosse Herausforderung und sehr zeitaufwendig», sagt Egloff. Dies könne innerhalb der vorhandenen Familienstrukturen zu einer Überforderung führen. «Später, wenn es zu Hause nicht mehr geht und die Demenzbetroffenen in ein Betagtenheim müssen, schämen sich die Angehörigen häufig», sagt Egloff. «Das Wort Demenzstation wird mit negativen Aspekten verbunden. Viele haben ein schlechtes Gewissen und glauben, ihre Liebsten dorthin abzuschieben.»

Das allerdings sei ein grosser Irrtum. «Demenz-Patienten brauchen eine intensive Betreuung und eine speziell eingerichtete Umgebung», sagt Egloff, und spricht mit Emil Siegenthaler ein paar Worte. Der Kater auf Siegenthalers Schoss schnurrt mittlerweile und geniesst die Streicheleinheiten.

«Wir haben mit den Katzen gute Erfahrungen gemacht», sagt Theres Fuchs, die Abteilungsleiterin der Demenzwohngruppe. «Die Tiere hören zu, lassen sich streicheln und geben auch Struktur im Alltag», sagt Fuchs.

Chico gehe etwa am Morgen, wenn Emil Siegenthaler aufstehe, immer gleich als Erstes zu ihm. Die beiden Katzen können sich in allen Räumen der Wohngruppe frei bewegen, auch im grosszügigen Aussenbereich, auf dem das Gebäude steht. Genau so wie die neun Bewohner, die von Demenz betroffen sind.

Sichere Umgebung

«Sie können sich in der Küche an einen der Tische setzen, in ihrem Zimmer sein oder auch nach draussen in den Garten gehen», sagt Egloff. Allerdings ist die Wohngruppe vom restlichen Heim abgetrennt. Hinein oder heraus kommt man nur mit einem Schlüssel. «Es ist sehr wichtig, dass die Demenzbetroffenen nicht einfach selber ins Dorf spazieren oder sich im restlichen Heim frei bewegen.» Früher, als die Abteilung noch nicht abgetrennt war, sei es beispielsweise häufig vorgekommen, dass sich einer der Bewohner sich irgendwo in einem fremden Zimmer ins Bett legte. «Das gab dann häufig Konflikte», sagt Egloff.

«Demenzbetroffene Personen vergessen halt einfach, wo zum Beispiel ihr Zimmer ist, oder wo sie überhaupt sind.» Wichtig sei, dass sie ihr Umfeld genau kennen, seien das die Räume, in denen sie sich bewegen, aber auch, dass sie immer die gleichen Betreuungspersonen um sich hätten.

Kein Gefängnis

Deshalb ist die Wohngruppe vom Rest des Heims getrennt. «Demenzkranke Personen brauchen ein geschütztes und abgeschlossenes Umfeld, um sich, so gut wie noch möglich, an bekannten Sachen zu orientieren.»

«Die Wohngruppe ist aber kein Gefängnis», sagt Egloff lachend. Im Gegenteil: Die Abteilung, in der neun Personen wohnen, ist vergleichsweise gross. Die Bewohner leben entweder in Einzelzimmern, oder auch zu zweit, wenn es ihnen dadurch besser gehe. Es hat eine grosse Küche, die vor allem als Aufenthaltsraum dient. Rund um den Gebäudeteil führt ein Aussenbereich. Dort hat es auch einen Garten, wo einige der Bewohner bei der Pflege mithelfen können. Alle Zimmer sind mit einer Terrassentüre mit dem Garten verbunden.

Innen gibt es vor den Eingängen der Zimmer jeweils eine Nische, wo persönliche Sofas stehen. «Manchmal will ein Bewohner nicht zusammen mit den anderen im Garten sitzen, aber auch nicht abgegrenzt alleine im Zimmer.» Der Stuhl oder das Sofa vor dem Zimmer biete die Gelegenheit, auf einem persönlichen Gegenstand zu sitzen, etwas abseits von den anderen, aber so, dass sie trotzdem noch etwas mitbekommen. Eine der Katzen sitzt auf einem der Sofas. Auch sie geniesst die Ruhe und ihren vertrauten Platz, wo sie sich sicher und wohlfühlt.

Demenz: Ein Theaterstück um Ängste abzubauen

D as Theaterstück «Du bist meine Mutter» zeigt, wie sich im Alltag das Verhältnis zwischen Tochter und Mutter verändert, weil die Demenz diese Beziehung immer mehr bestimmt. Werner Egloff, Direktor des Betagtenzentrums in Laupen, holt diese preisgekrönte Aufführung eines Kölner Theaters in die Aula der Schule Laupen, um die Öffentlichkeit über das Thema Demenz zu sensibilisieren. «Demenzielle Erkrankungen nehmen deutlich zu», sagt Egloff. Im Alter von 60 Jahren liegt das Risiko an Demenz zu erkranken schon bei etwa drei Prozent, wie es in einer Broschüre der Schweizerischen Alzheimerstiftung heisst. Die Häufigkeit nimmt dann alle fünf Jahre um das Doppelte zu. «Weil in unserer Gesellschaft die Menschen tendenziell immer älter werden, gibt es immer mehr Demenzbetroffene.» Laut der Alzheimerstiftung leben heute in der Schweiz rund 113 000 Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz. Bis 2050 sind es laut Schätzungen dreimal so viel. «Die Probleme werden sich zusätzlich akzentuieren, weil die Betreuung intensiver ist, die Anzahl der Betroffenen steigt, und wir gleichzeitig weniger junge Leute haben, die einen Pflegeberuf ergreifen wollen», sagt Egloff. tk

Aula, Schule Laupen. Fr., 27. März, 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Reservation ist erforderlich unter Tel.: 031 740 11 11 oder info@bz-laupen.ch.

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