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«Eine gute Nachricht für Posieux»

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Die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope wird voraussichtlich doch nicht zentralisiert. Landwirtschaftliche Forschung soll am neuen zentralen Forschungscampus in Posieux, in zwei regionalen Forschungszentren in der Deutsch- und der Westschweiz sowie in weiteren dezentralen Forschungsstationen betrieben werden. Dies kündigt der Bundesrat an. Er hat gestern seine Stellungnahme zu einer Motion der nationalrätlichen Finanzkommission veröffentlicht, die eine Struktur mit mehreren Standorten fordert. Der Bundesrat ist einverstanden damit: Die von der Kommission eingebrachte Variante sei ein «erfolgversprechender Kompromiss», schreibt er. Sie spiegle die in den letzten Monaten eingebrachten Anliegen und Forderungen wieder. Gleichzeitig ermögliche sie die vom Bundesrat und dem Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung angestrebte Effizienzsteigerung und Stärkung der Forschung.

Mit dieser Lösung könnte der Streit um Agroscope, der vor Monaten ausgebrochen war, schon bald zu Ende gehen. Im März war bekannt geworden, dass der Bundesrat die zwölf Agroscope-Standorte aus Spargründen in Posieux zentralisieren will. Der Widerstand aus der Politik, aus der Landwirtschaft und aus den Regionen war jedoch so heftig, dass der Bundesrat nun zurückkrebste.

Auch beim geplanten Sparprogramm muss er über die Bücher. Die Finanzkommis­sion hat nämlich auch eine Motion mit der Forderung eingereicht, die Höhe der Sparvorgabe von 20 Prozent zu prüfen und das Spar- in ein Effizienzprogramm umzuwandeln. Eingesparte Mittel sollen der Forschung zugutekommen. Auch damit ist der Bundesrat einverstanden. Die Politik und die Branche wünschten nicht weniger, sondern mehr Forschungsleistungen von Agroscope, schreibt er in seiner Stellungnahme. Analysen hätten gezeigt, dass heute zu viele Ressourcen in Infrastruktur statt in Forschung investiert würden. Das Anliegen der Kommission erweitere den Handlungsspielraum.

Keine Überraschung

Sowohl der Freiburger Landwirtschaftsdirektor, Staatsrat Didier Castella (FDP), als auch Nationalrat Jacques Bourgeois (FDP), Mitglied der Finanzkommission und Direktor des Schweizerischen Bauernverbands, zeigten sich gestern auf Anfrage nicht überrascht über die Haltung des Bundesrats. «Die nun favorisierte Variante ist eine, die schon länger im Gespräch war», so Castella. «Und es war diejenige, die tatsächlich am meisten Unterstützung bei den Kantonen und der Branche fand.» Es wäre vor allem in bestimmten speziellen Bereichen sehr schwierig gewesen, die ganze Forschungsanstalt komplett in Posieux zu zentralisieren. Auf den Entscheid, den Agroscope-Standort Liebefeld nach Po­sieux zu verlegen, habe die neuste Stellungnahme des Bundesrats keinen Einfluss. «Die Einrichtung eines zentralen Forschungscampus ist eine gute Nachricht für Posieux», so Castella weiter. «Der Standort wird so oder so gestärkt.» Es gelte aber zu bedenken, dass der Bundesrat seinen endgültigen Entscheid in dieser Sache noch nicht gefällt habe. Darauf müsse man nun warten. Wann dieser Entscheid fallen wird, könne er nicht sagen.

Bourgeois bezeichnete den zentralen Forschungscampus als «echte Chance für Posieux», die zweifellos auch mehr Arbeitsplätze an diesen Standort bringen werde; wie viel, sei allerdings derzeit noch offen. «Ich werde mich mit der gesamten Freiburger Delegation in Bern dafür einsetzen, dass dieser Campus auch tatsächlich Realität wird», so der Nationalrat. Ebenso wichtig sei das Effizienzprogramm. Mehr Forschung in der Landwirtschaft sei «dringend nötig», sagte er.

sda/jcg

Chronologie

Zürcher Bauern liefen Sturm

Diesen März teilte das Bundesamt für Landwirtschaft mit, dass Posieux in den nächsten zehn Jahren zur alleinigen Agroscope-Zen­trale ausgebaut werden soll. Der Zürcher Bauernverband verabschiedete daraufhin im April eine Resolution, die den Erhalt der Standorte Reckenholz und Wädenswil verlangte. Im Juni forderte nach dem Nationalrat auch der Ständerat einen Marschhalt in Sachen Agroscope-Zentralisierung.

jcg

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