Erstmals haben die Frauen im Stadtfreiburger Parlament die Mehrheit. 50 Jahre nach der Einführung des Frauenstimmrechts ist dies ein weiterer Schritt auf dem Weg zur tatsächlichen Gleichberechtigung.
Eine Frauenmehrheit fällt aber nicht einfach so als Geschenk zu einem Jubiläum vom Himmel. Sie ist hart erarbeitet. Ohne den klaren Willen der Parteipräsidien, in ihren Reihen Frauen zu fördern, kommt sie nicht zustande. Das zeigt sich daran, dass die Frauen in den linken Fraktionen des Generalrats in der Mehrheit sind – in Parteien, die auch in ihren Leitungen starke Frauen haben und die sich seit langem für Gleichberechtigung einsetzen. In den Fraktionen der bürgerlichen Parteien hingegen schwankt der Frauenanteil zwischen knapp 17 und 43 Prozent.
Es ist nun an der Zeit, dass auch die Bürgerlichen die Frauen in ihren Reihen ermutigen, innerhalb und ausserhalb der Partei ein Amt zu übernehmen, und dass sie ihnen zutrauen, wichtige Kommissionssitze zu besetzen. Nur so werden sie bei den nächsten Wahlen, wenn sie wieder einmal eine Kandidatin suchen, auch eine finden.
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