Die Berner Beton-Kirche Heiligkreuz im Quartier Tiefenau hat kürzlich ihre neue Funktion übernommen. Dort feiert künftig die rumänisch-orthodoxe Kirche ihre Gottesdienste. Die katholische Kirche wurde bereits im Januar «entwidmet». Zur Feier in Bern kam aus Paris Metropolit Joseph Pop, zu dessen west- und südeuropäischem Zuständigkeitsbereich die Berner Pfarrei gehört. Aus dem rumänischen Sibiu (Hermannstadt) reiste der Metropolit von Siebenbürgen, Laurentiu Streza, an.
Die neue rumänisch-orthodoxe Kirche, die nun den Namen des Heiligen Grossmärtyrers Georg trägt, bricht etwas aus der Tradition aus. Orthodoxe Kirchen verfügen über wenig Sitzplätze. Zu den meist langen Gottesdiensten kommen und gehen die Gläubigen, wie es ihnen passt. Während des Gottesdienstes darf man sich bewegen. In Bern wurden die Bänke in der Kirche belassen. Eine Ikonostase gibt es nicht, also eine Wand mit Ikonen, die in der orthodoxen Liturgie eine wichtige Rolle spielt.
32 Jahre lang war die Kirche Versammlungsort der kroatischsprachigen Mission. Für die Kroatinnen und Kroaten war die Entwidmung eine Trauerveranstaltung, für die neue Besitzerin ein Freudentag, schreibt das Berner Pfarrblatt. In der Kirche wurden über 1000 Kinder getauft, sagte Missionar Gojko gegenüber dem Pfarrblatt. Die kroatischsprachigen Gläubigen verlagern ihr spirituelles Leben in die evangelische Kirche Bethlehem. Die Gemeindeanlässe werden sie im Zentrum der danebenliegenden Pfarrei St. Mauritius abhalten.