178 000 Franken: So viel werden der Kanton, die Gemeinden und die Pfarreien weniger einnehmen, wenn Steuerpflichtige in der Lehre oder im Studium künftig 2700 statt 2000 Franken von ihrem Einkommen abziehen können. Der Grosse Rat hat eine entsprechende Motion der Grossräte Laurent Dietrich (CVP, Freiburg) und Hubert Dafflon (CVP, Grolley) mit 86 gegen null Stimmen angenommen.
Die um 700 Franken höheren Steuerabzüge entsprechen den um 33 Prozent gestiegenen Einschreibegebühren der Universität Freiburg. Dafflon wies in der Debatte darauf hin, dass Studenten bedingt durch die höheren Gebühren mehr arbeiten und deshalb auch mehr Steuern bezahlen müssten. Nicht immer würden Eltern das Studium finanzieren. «Es ist schwierig, Studium und Arbeit zu vereinbaren», ergänzte Francine Defferrard (CVP, Villars-sur-Glâne).
Paul Herren (SVP, Kerzers) bezweifelte, dass mit der geringfügigen Massnahme eine finanzielle Besserstellung der Jugendlichen erreicht werde. Aber da die Massnahme den Kanton wenig koste, stimme er der Änderung zu.
Für Raoul Girard (SP, Bulle) stellt die Personensteuer von 50 Franken bei einem Einkommen von null Franken ein grösseres Problem dar. Er kündigte einen Vorstoss an, diese Minimalsteuer wieder abzuschaffen. Rudolf Vonlanthen (FDP, Giffers) meinte, der Staatsrat müsse diesen Weg für alle Steuerzahler beschreiten.