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Eine Lehre für Spitzensportler

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Der Eishockeyklub Gottéron, die Basketballklubs Freiburg Olympic und Elfic Freiburg, der Volleyballklub TSV Düdingen: Sie alle spielen in der höchsten Liga. Und sie fördern ihren Nachwuchs. Damit junge Sportlerinnen und Sportler jede Woche sieben bis zehn Trainings und einen Wettkampf nebst der Ausbildung bewältigen können, hat der Kanton Freiburg die Sport-Kunst-Ausbildung geschaffen: Ab der Orientierungsstufe können Talente in der Schule den Sportunterricht auslassen und erhalten frei für Wettkämpfe.

Individuelle Lösungen

Für die Orientierungsstufe ist dieses Vorgehen ideal; auch wer eine Mittelschule besucht, schafft es so mehr oder weniger, Sport und Ausbildung unter einen Hut zu bringen. Schwieriger ist es für Lehrlinge: Da muss jeder wieder neu eine individuelle Lösung mit dem Lehrmeister finden (siehe auch Kasten «Berufsbildung»).

Anerkannte Privatschule

In Zürich hat sich die «United School of Sports» dieser Problematik angenommen. Sie bietet Jugendlichen, die als Sporttalente gelten, eine eidgenössisch anerkannte kaufmännische Ausbildung über vier Jahre. Die ersten beiden Jahre verbringen die Lehrlinge nur an der Schule; danach arbeiten sie während zwei Jahren mit einem 50- bis 80-Prozent-Pensum in ihrem Ausbildungsbetrieb und gehen nur noch am Freitagnachmittag zur Schule. Die Schule vermittelt die Lehrbetriebe. Und kann ein Klub die nötige Anzahl Trainings für Elitesportler nicht selber anbieten, springt die Schule mit Konditionstrainings in die Bresche.

Die Privatschule ist eine anerkannte Schule für Hochbegabte und hat einen Leistungsauftrag der Kantone Zürich und St. Gallen. Dank der kantonalen Subventionen kommt das Schulgeld pro Semester für die Eltern noch auf 600 Franken zu stehen. Nun klärt die Schule ab, ob sie sich auch in der Westschweiz niederlassen soll, wie Projektleiterin Nil Tinar den FN erklärte.

Interessierte Klubs

Den Sportklubs würde eine solche Schule passen: «Das kann sehr interessant sein», sagt Raphaël Berger, Generaldirektor des Eishockeyklubs Gottéron. Der Klub sucht jedes Jahr sechs bis acht Lehrstellen. «Wir haben einen Pool von Unternehmen, die Sportler von uns ausbilden», sagt er. Dabei sei vor allem die kaufmännische Lehre gefragt. «Eine Schule wie die ‹United School of Sports› würde uns bei der Lehrstellensuche viel Arbeit abnehmen», sagt Berger.

 Die Freiburger Sport-Kunst-Ausbildung sei auf der OS- und der Mittelschul-Stufe eine grosse Erleichterung. «Für Lehrlinge ist es aber auch heute noch kompliziert, Ausbildung und Sport unter einen Hut zu bringen», sagt Berger. «Wir müssen mit jedem Lehrmeister alles neu besprechen.» Gottéron überlegt sich, eine Plattform für die Unternehmen, die dem Klub Lehrstellen bieten, aufzubauen. «So könnten wir Erfahrungen austauschen.»

Auch Elfic Freiburg steht einer Sportschule positiv gegenüber: «Das wäre für uns auch interessant, um Spielerinnen anzuziehen», sagt der Technische Leiter Cédric Allemann. Eine vierjährige KV-Ausbildung, die ganz auf Sport ausgerichtet sei, wäre ein zusätzliches Plus in Freiburg. Das Alter zwischen 16 und 17 sei für Sportlerinnen entscheidend: «Hier sehen wir, wer es wirklich an die Spitze schaffen wird.» Umso wichtiger sei es, dass die Jugendlichen sich in dieser Zeit nicht zwischen Ausbildung und Sport entscheiden müssten.

Das dies immer wieder passieren kann, weiss Nicolas Fasel von Freiburg Olympic: «Bei uns haben zwei Lehrlinge den Spitzensport aufgegeben–es war nebst der Lehre einfach zu kompliziert.» Die meisten Basketballer seien in einer weiterführenden Schule. «Zusammen mit den andren Klubs und Sportarten gibt es in Freiburg aber sicher das Potenzial für eine KV-Sportschule.» Optimal wäre laut Fasel eine Schule nahe den Sportstätten–also im Quartier St. Leonhard.

«Wo, wenn nicht hier?»

Noch hat die «United School of Sports» nicht entschieden, ob sie sich überhaupt in der Westschweiz niederlassen wird–und wenn ja, ist noch die Standortfrage zu klären. Für Cédric Allemann liegt dieser Entscheid jedoch auf der Hand: «In Freiburg spielen mit Gottéron, Olympic und Elfic drei Klubs in der obersten Liga–wenn nicht hier, wo sollte sich dann eine solche Schule niederlassen?»

Zahlen und Fakten

486 Jugendliche sind Sporttalente

Im Kanton Freiburg werden Sport- und Kunsttalente ab 13 Jahren gefördert: Sie können sich für dieSport-Kunst-Ausbildung(SKA) anmelden. Sie werden auf der Sekundarstufe I wie auch auf der Sekundarstufe II in der Schule entlastet. Bei der Einführung des Förderprogramms hat sich der Kanton Freiburg gegen reine Sportler- und Kunstklassen entschieden. Der Kanton wollte so vermeiden, dass die Talente ausgegrenzt würden und nur noch unter sich seien. Hingegen werden die sportlich und musisch-künstlerisch begabten Jugendlichen möglichst in den gleichen Kollegien untergebracht–nahe ihren Trainings- oder Übungsorten. Der Kanton bietet den Sport- und Kunsttalenten bei Bedarf Stützunterricht an. Das Förderprogramm unterscheidet bei den Sportlerinnen und Sportlern zwei Kategorien: DieSKA-Spitzensportlerkommen in den Genuss schulischer Massnahmen und Erleichterungen, erhalten pädagogische Unterstützung sowie regelmässige Urlaube und Unterrichtsdispensen. DieEspoirssind vom Sportunterricht dispensiert und erhalten punktuell Urlaub, um an Spezialanlässen wie Trainingslagern oder Meisterschaften teilzunehmen. Im Schuljahr 2012/2013 wurden 260 Jugendliche als Espoirs anerkannt und 226 in die Kategorie SKA-Spitzensportler aufgenommen. 239 dieser Jugendlichen besuchen die OS, 199 sind auf der Sekundarstufe II, vier absolvieren andere Schulen. In der Sparte Kunst waren 21 Jugendliche eingeschrieben. Der Kanton gibt für das Programm im Jahr rund650000Frankenaus.njb

Berufsbildungsamt: «Sie sind bestens organisiert»

D ie Verantwortlichen der Sportklubs in Freiburg sind sich einig: Für Lehrlinge ist es ziemlich kompliziert, Ausbildung und Sport unter einen Hut zu bringen. «Da muss jeder eine individuelle Lösung finden», bestätigt Christophe Nydegger, Chef des kantonalen Berufsbildungsamtes.

So dürfen die Lehrlinge keine Schulstunden – oder höchstens den Sportunterricht – auslassen. Entlastungen gibt es daher nur bei der Arbeitszeit. Und da muss jeder Lehrling mit seinem Lehrmeister absprechen, ob er nach einem Auswärtsmatch unter der Woche am nächsten Morgen ausschlafen kann, damit die Erholung nicht zu kurz kommt – und wie oft er in der Woche länger Mittag machen kann, um das Training zu besuchen. «Die Klubs helfen den Lehrlingen, solche Arrangements zu finden», sagt Christophe Nydegger. Einfacher sei dies in grösseren Unternehmen, wo die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werde. Komplizierter hingegen sei es bei kleinen Unternehmen von Handwerkern, die im Team arbeiteten.

Der Lehrmeister habe aber nicht nur Nachteile, sagt Nydegger: «Diese Lehrlinge sind meist auch sehr gute Schüler und bestens organisiert.» Er weiss das aus eigener Erfahrung: Im Sekretariat des Berufsbildungsamtes arbeiten auch Elitesportler. Rund 9500 Schülerinnen und Schüler absolvieren zurzeit im Kanton Freiburg eine Berufslehre. Dreizehn davon sind Elitesportler; fünf von ihnen haben sich für die kaufmännische Lehre über vier statt drei Jahre entschieden. njb

Fussball: «Alles, was die Jungen entlastet, bringt etwas»

D er Fussball hat es nicht leicht im Kanton Freiburg: «Gottéron steht mit seinem Nationalliga-A-Team immer besser da als wir», sagt Eric Schafer des Teams AFF/FFV, das die besten Nachwuchstalente des Kantons vereint. So finde der Eishockeyklub auch immer wieder Unternehmen, welche Lehrstellen anbieten. «Für uns ist es schwieriger, solche Firmen zu finden», sagt Schafer. «Viele Lehrmeister finden, der Fussball komme erst an dritter oder vierter Stelle.»

Die Talente wandern ab

Das bedeutet auch: Die meisten Fussballtalente ziehen nach der obligatorischen Schulzeit weiter, beispielsweise zum Berner Fussballklub YB; dieser ist ein Partner des Teams AFF/FFV. «Rund dreissig Lehrlinge spielen ausserhalb des Kantons auf hohem Niveau», sagt Schafer. In Freiburg sei dies kaum möglich – weil es an Lehrstellen für Elitesportler fehle, aber auch, weil die Kollegiums-Schüler zu wenig Freiraum hätten. «Die Kinder sollten entlastet werden und auch eine gewisse Freizeit haben», sagt Schafer; «sie sollten nicht immer unter Druck stehen, sondern auch einmal durchatmen können».

Ideale Privatschulen

Eine Privatschule wie die «United School of Sports» (siehe Hauptartikel) für eine kaufmännische Lehre würde Schafer begrüssen – wie «alles, was die Jugendlichen entlastet». Eine Privatschule sei ideal: «Privatschulen können sich am Sport orientieren, so dass die Jugendlichen dann frei haben, wenn die Klubs Trainings anbieten.» njb

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