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Eine Leidenschaft, die Opfer fordert

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Am Start ist sie nervös. Daran ändern auch die zehn Jahre Erfahrung im Leistungssport nichts. Das Kribbeln im Bauch gehört dazu, lässt das Adrenalin noch mehr steigen. Nach zehn Sekunden Bodentanz am Beckenrand folgt ein Kopfsprung ins Wasser: Spätestens jetzt verfliegt jegliche Nervosität. An ihre Stelle tritt Konzentration. Und Freude. «Man muss mit Freude schwimmen, ansonsten sieht es gespielt aus», sagt die Synchronschwimmerin Mélanie Nippel aus Kerzers.

Tanz, Ballett, Gymnastik

Bei der 18-Jährigen ist diese Freude definitiv nicht gespielt. Dies verraten ihre leuchtenden Augen, wenn sie von ihrer Leidenschaft erzählt, für die sie seit dem Alter von sieben Jahren einen Grossteil ihrer Freizeit opfert. Als sie damals einen Schwimmkurs besuchte, konnte sie Synchronschwimmerinnen beim Training beobachten. Nippel, die von Anfang an fasziniert war von dieser Randsportart, wurde zu einem Schnupperkurs eingeladen. «Das Synchronschwimmen kombiniert Wasser, Tanz, Kunstturnen, Ballett und rhythmische Gymnastik», schwärmt das Mitglied des Schweizerischen Schwimmverbands Abteilung Swiss Synchro. «Diese Vielfalt gibt es in keiner anderen Sportart.» Heute ist die Jugendschweizermeisterin der Kategorien Duett und Combo aus der Schweizer Synchronschwimmszene nicht mehr wegzudenken. Und vor zwei Jahren nahm sie zum ersten Mal an der Jugendweltmeisterschaft teil: «Es war eindrücklich, so viele verschiedene Nationen schwimmen zu sehen.»

An einem Wettkampf zeigen die Schwimmerinnen in der Regel gleich zu Beginn der Kür die strengste Figur. «Das Anspruchsvollste ist dann, trotz der Erschöpfung weiterzumachen», weiss Nippel aus Erfahrung. «Am Ende einer Kür verspüre ich zuerst mal eine Erleichterung–und Freude an meinem Schwumm.»

Training und Disziplin

Doch der sportliche Erfolg basiert auf hartem Training und Disziplin. So trainiert Mélanie Nippel wöchentlich 25 bis 30 Stunden: Nebst Kondition, Technik und Kür im Hallenbad stehen Ballett, Krafttraining und Pilates ausserhalb des nassen Elements auf dem Trainingsplan. Dabei stösst die Sportlerin öfters an ihre Schmerzgrenze: «Man muss immer alles geben, auch wenn man mal nicht mag. Selbst nach vier Stunden im Wasser ist eine Topleistung gefragt. Das ist sehr anspruchsvoll.»

Damit sie trotz des intensiven Trainings eine Ausbildung absolvieren kann, besucht Nippel das Sportgymnasium Feusi in Wankdorf. Denn das Synchronschwimmen wird für Mélanie Nippel auch in Zukunft ein Hobby bleiben: «Davon kann man in der Schweiz nicht leben.»

Nicht viel Zeit für Familie

Im Sportgymnasium hat sie nur halbtags Unterricht, um die restliche Zeit für den Sport zu investieren. Dennoch, nebst Schule, Training und Lernen bleibt ihr nicht viel Freizeit: «Meine Zeit für Freunde und Familie ist begrenzt.» Daher nimmt sich Nippel immer mal wieder die Freiheit, das Lernen für ihre zwei Geschwister zu unterbrechen. «Dann blödeln wir gemeinsam herum», lacht die Sportlerin.

 Mit ihren Geschwistern teilt Mélanie Nippel die Liebe zum Wasser. Während ihr 16-jähriger Bruder Alain schwimmt, folgt die zehnjährige Fabienne dem Vorbild ihrer grossen Schwester und betreibt ebenfalls Synchronschwimmen. «Beimeiner Familie und meinen Freunden stosse ich immer auf Verständnis und Unterstützung. Dies ermutigt mich auch in schwierigen Momenten», zeigt sich Mélanie Nippel dankbar. Denn wie jede andere Sportlerin erlebt auch die junge Synchronschwimmerin Höhen und Tiefen: «Doch mit meinem Sport aufzuhören kam für mich noch nie in Frage.» 

 Sie verzichtet gerne

Zwar hat sie auch schon darüber nachgedacht, wie ihr Leben als ganz normale Jugendliche verlaufen würde. «Doch ich denke, dass mir etwas fehlen würde», zeigt sie sich überzeugt, «ich bin damit aufgewachsen, dass ich auf vieles verzichten muss. Daher ist es für mich selbstverständlich.»

Zudem habe sie einen sehr guten Kontakt zu ihren Teamkolleginnen: «Ich habe eigentlich zwei Familien: meine eigene und jene vom Synchronschwimmen.» Diesen Mannschaftsgeist schätzt Mélanie Nippel auch im Training: «Wir lernen, zusammenzuhalten, selbst wenn mal jemand einen Fehler macht. Und wir haben Spass miteinander.»

«Selbst nach vier Stunden im Wasser ist eine Topleistung gefragt. Das ist sehr anspruchsvoll.»

Mélanie Nippel

Synchronschwimmerin

 

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