Autor: arthur Zurkinden
Der Trachtenabend Düdingen steht für Schweizer Folklore vom Feinsten mit Trachtentänzen, Fahnenschwingen, Alphorn- und Bücheleinlagen, Chorgesang und mit einer Trachtenkapelle, die nicht nur die Tänze begleitet, sondern auch selber mit «Solo»-Auftritten und Eigenkomposition eine Attraktion bildet. Zum Erfolgsrezept des Trachtenabends gehört ebenfalls ein Theaterstück, das jeweils zwischen den Folklore-Auftritten für viele Lacher sorgt.
Grosser Erwartungsdruck
Entsprechend gross ist deshalb die Erwartungshaltung, mit welcher das treue Publikum am Freitag- oder Samstagabend ins Podium drängt. «Ja, wir machen uns schon Gedanken, ob dieser oder jener Gag beim Publikum ankommt», sagt Rita Riedo gegenüber den FN. Sie ist denn auch die treibende Kraft innerhalb der Trachtengruppe, damit der Unterhaltungsabend zu einem Grosserfolg wird.
Sie kann dabei auf ein bewährtes Team zählen, das nur so von Ideen strotzt. So ist es jeweils Edy Kolly, der die Idee zum neuen Theaterstück liefert. Diese wird dann von Rita Riedo und Myriam Sturny weitergesponnen. Aber auch der Bühnenbildner Anton Julmy weiss stets, was auch noch zur guten Unterhaltung beitragen könnte. Zudem bringen sich auch die Mitglieder der Tanzkapelle und der Tanzgruppe ein, damit am Ende alles passt.
Edy Kolly liefert nicht nur die Theater-Idee. Auch diesmal konnte das Publikum zwei Eigenkompositionen des Schwyzerörgeli-Spielers für die Trachtenkapelle geniessen. Zudem komponierte er die Melodie zum Tanz «Blumen», dessen Choreografie von Albert Julmy, dem früheren Tanzleiter, stammt. Dieses Düdinger Werk war erstmals im Podium zu sehen.
Stark vertreten war wiederum der Nachwuchs. Keine diesbezügliche Sorgen kennen die Fahnenschwinger. Jedenfalls konnte die «ältere» Generation nach ihrem «Kollektiv»-Hexenschuss feststellen, dass sie nahtlos von den jüngeren Fahnenschwingern ersetzt werden kann.
Auch bei den Tänzerinnen war zumindest der weibliche Nachwuchs zahlreich und mit viel Talent präsent. Erstaunlich war auch, dass sich zwei Hörbehinderte problemlos integrieren liessen.
Neuer Chorleiter
Den treuen Besuchern entging nicht, dass der Trachtenchor neu vom bekannten Chorleiter Bruno Schaller dirigiert wird. Mit seiner Liederauswahl brachte er auch neuen Schwung in den Chor.
Nicht neu waren die alten Sensler Ausdrücke, die jeweils ins Theaterstück eingebaut werden. Auch hier sorgt Rita Riedo dafür, dass die Besucher ihr Senslerdeutsch auffrischen können, auch wenn nicht alle Ausdrücke von den adeligen Sensler Familien stammen. Selbst aus dem Munde der doch so vornehmen Direktoren-Frau kamen unadelige Worte, die sich für eine solche Dame nicht geziemen. Immerhin nahm sie es doch einigermassen gelassen hin, als sich die «Maserati-Carretta» als hundsgewöhnliche Stosskarrette entpuppte, die sie für ihren «Cadillac» eintauschte.