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Eine neue Generation ist gefragt

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Der Freiburger Künstler Eric Sansonnens war diesen Monat im Jardim de Nego etwas ausserhalb Nova Friburgos zu Gast. Sansonnens arbeitet prinzipiell nur mit Holz, das selbst zu Boden gefallen ist. Im Garten des brasilianischen Künstlers Nego konnte er sich an Holz aus dem dortigen Regenwald zu schaffen machen und stellte das Kunstwerk diese Woche der Freiburger Delegation vor, die Nova Friburgo besuchte. Im Sommer wird Nego im Austausch in die Schweiz kommen.

Das ist ein Beispiel für künstlerische Kontakte, die zwischen Freiburg und Nova Friburgo bestehen. Darüber hinaus besucht jedes Jahr ein Freiburger Gymnasiast ein Kollegium in Nova Friburgo, und ein Schüler aus Nova Friburgo studiert ein Jahr am Kollegium Heilig Kreuz.

Neues Kulturschaffen

Am bekanntesten ist die Zusammenarbeit zwischen Freiburg und Nova Friburgo bei der Casa Suiça, wo die Freiburger den Aufbau einer Käserei, eines Schokoladenateliers und eines Museums unterstützten.

«Ende Jahr endet die Unterstützung für die Casa Suiça», kündigte Philippe Trinchan, Dienstchef des Amts für Kultur, gegenüber den FN an. «Der Betrieb der Käserei muss dann den kulturellen Teil tragen.»

Nach dem 200-Jahr-Jubiläum hofft Trinchan, dass sich eine neue Art der Zusammenarbeit entwickelt. «Wir möchten eher etwas im Bereich des professionellen Schaffens fördern. Aber wir wollen bei den Künstlern nichts erzwingen, das wäre kontraproduktiv.»

Lingerie für Freiburg?

Eine weit grössere Vorstellung von zukünftiger Zusammenarbeit hat der Bürgermeister von Nova Friburgo. Er möchte mehr für die Jungen erreichen, für den Tourismus, die Gastronomie und auch für soziale Projekte.

«Am meisten Potenzial sehe ich bei unserer Produktion von Lingerie», so Bravo gegenüber den FN. «Rund 20 000 Personen arbeiten hier in dieser Industrie. Diese Damenmode könnte man nach Freiburg exportieren.» Auch für Früchte und insbesondere Erdbeeren aus der Region sieht der Bürgermeister in der Schweiz einen interessanten Absatzmarkt, den er fördern möchte.

Nationalratspräsident Dominique de Buman sieht auch für die Schweiz Potenzial in jeglicher Art von Zusammenarbeit, die Innovation beinhaltet. Jubiläumskoordinator Raphaël Fessler regte an, man könne gegenseitig Berufspraktika anbieten.

«Wir wollen vermeiden, dass nach dem Jubiläum 2018 plötzlich die Türen zugehen», so Rudolf Wyss, Schweizer Konsul in Rio de Janeiro gegenüber den FN. Er sieht es als Chance an, dass nächstes Jahr das Jubiläum der Abreise der Schweizer Auswanderer gefeiert wird, und im Jahr darauf die eigentliche Einweihung der Stadt Nova Friburgo vor 200 Jahren.

Diese längere Phase erlaube es, zwischen der Schweiz und Nova Friburgo nachhaltige Projekte aufzubauen. Er selber ist erst seit kurzem in Rio de Janeiro im Amt und kann somit die nächsten Jahre eine Koordinationsrolle übernehmen. «Wichtig ist, dass die junge Bevölkerung für das Verhältnis zwischen den beiden Ländern sensibilisiert wird. Eine neue Generation wäre wichtig für die zukünftige Zusammenarbeit. Nur ist das nicht ganz einfach», so Wyss.

Berufsbildung exportieren

Nebst der Kultur sieht Wyss ein Potenzial für Zusammenarbeit im Bereich Gastronomie, aber auch im Sport, mit dem man Junge am einfachsten ansprechen könne. «Darüber hinaus ist die duale Berufsbildung der Schweiz ein mögliches Exportmodell», sagte Wyss. «Vielleicht könnte die Schweiz ein solches Modell gerade hier in Nova Friburgo unterstützen.»

Projekt

Kommt der Zug zurück nach Nova Friburgo?

Am 15. Juli 1964 rollte letztmals ein Zug von der Metropole Rio de Janeiro nach Nova Friburgo. 91 Jahre war die Bahnlinie im Betrieb gewesen; sie transportierte insbesondere Kaffee aus der Region Nova Friburgos in die weite Welt hinaus, berichtet Girlan Guilland, Nachkomme von Auswanderern aus dem Jura. Die Nostalgie sei aber geblieben. «Heute gibt es eine grosse Lobby für den Zug», sagt Guilland. Er sitzt im Vorstand des Zug-Clubs Nova Friburgos. «Wir waren 50 Gründungsmitglieder; heute sind wir etwa 70 Mitglieder», sagt er.

Wenn auch die ehemalige Linie noch in einigen Waldabschnitten erkennbar bleibt, erwartet Guilland nicht, dass der Zug auf seine ursprüngliche Strecke zurückkehrt. «Aber eine touristische Nutzung wäre möglich», meint er. «Es wäre ein Traum, hier wieder einen Zug zu sehen.» Konkret ist eine malerische Strecke über rund 20 Kilometer zwischen Nova Friburgo und Sumidouru im Gespräch. Schweizer Rollmaterial könnte von der Bahn hoch zur Christus-Statue in Rio de Janeiro zur Verfügung gestellt werden. Dessen Direktor hat sich das Projekt in Nova Friburgo schon einmal vor Ort angeschaut. Seit kurzem ist auch der Bürgermeister Nova Friburgos im Zug-Club. «Er möchte die Schweiz mit ihrer Eisenbahn-Tradition in das Projekt einbeziehen», sagt Girlan Guilland. Der Sitz des Bürgermeisters, das Rathaus, war übrigens früher der Bahnhof von Nova Friburgo.

uh

«Die duale Berufsbildung der Schweiz ist ein mögliches Exportmodell.»

Rudolf Wyss

Schweizer Konsul in Rio de Janeiro

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