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Eine niederschwellige Anlaufstelle

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Eine niederschwellige Anlaufstelle

Verein Mütter- und Väterberatung im Sensebezirk

In der Mütter- und Väterberatung sind heute neben der traditionellen Säuglingspflege auch vermehrt Bereiche wie psychosoziale Entwicklung, Ernährung und Erziehung ein Thema – eine grosse Herausforderung für die Beratungsschwestern.

Von IMELDA RUFFIEUX

«Das Bild der Säuglingsschwester, die vor allem Babys wägt, misst und Schoppenmuster verteilt, stimmt heute nicht mehr», hält Cornelia Ducrey-Vonlanthen, Präsidentin des Vereins Mütter- und Väterberatung des Sensebezirks, fest. Zwar vermitteln die Beratungsschwestern auch heute noch die wichtigsten Hygienegrundlagen und machen Stillberatung.

Andere Familienstrukturen

Durch die grundlegende Änderung der gesellschaftlichen und familiären Strukturen in den letzten Jahren ist ihr Aufgabenbereich aber viel breiter geworden. «Viele Frauen sind bis kurz vor der Geburt berufstätig und haben oft weniger Zeit, sich auf die Mutterschaft vorzubereiten», erklärte die Präsidentin. «Es gibt auch viel mehr Alleinerziehende und so genannte Patchwork-Familien», hält Cornelia Ducrey-Vonlanthen fest. Dazu kommen auch die Eltern, die aus fremden Kulturkreisen kommen und wenig über die hiesigen Verhältnisse wissen. «Es ist uns wichtig, eine niederschwellige Anlaufstelle zu sein.»

Die Mütter und Väter werden heute auch in den Bereichen Entwicklung des Kindes, Erziehungsalltag (z. B. Schlafprobleme) und Ernährung, Pflege beraten. Bestand die Hauptzielgruppe früher aus Neugeborenen, so umfasst die Beratung heute Kleinkinder bis zu fünf Jahren.

Die Tätigkeit der Beratungsschwester hat sich dadurch zu einem eigenständigen Beruf entwickelt. Die drei im Sensebezirk tätigen Frauen sind gelernte Kinderkrankenschwestern, die berufsbegleitend die Ausbildung zur Mütter- und Väterberaterin mit Fachdiplom absolvieren (siehe auch Kasten).

Persönlich oder telefonisch

Der erste Kontakt geschieht in der Regel im Spital, wo den Eltern das Beratungsangebot vorgestellt wird. Je nach Wunsch und Bedürfnis können sie dann die tägliche telefonische Beratung, zum Beispiel für akute Fragen, in Anspruch nehmen. Im letzten Jahr verzeichnete der Verein 1523 Anrufe.

In einem Turnus finden zudem in jeder Gemeinde monatliche Beratungen statt. Die Lokale werden von den Behörden zur Verfügung gestellt. Diese Sprechstunden sind auch eine gute Gelegenheit für Eltern, untereinander Kontakte zu knüpfen. 2003 ist dieser Dienst von 1851 Personen genützt worden. Ausserdem machen die drei Beratungsschwestern auch Hausbesuche, wodurch ein längeres und persönliches Gespräch möglich ist. Gemäss Statistik fanden im letzten Jahr 468 Hausbesuche statt.

«Unsere Dienstleistung hat auch einen präventiven Charakter, was sehr wichtig und langfristig gesehen kostensparend ist», betont Cornelia Ducrey-Vonlanthen. Wenn die Beratungsschwester nicht weiterhelfen kann, verweist sie an eine Fachstelle, zum Beispiel den Kinderarzt, die Frühberatung, den Sozialdienst, die Paarberatung oder die Spitex. Sie ist überzeugt, dass die Mütter- und Väterberatung auch in Zukunft ihre Berechtigung hat. Gerade durch die gute Ausbildung der Beratungsschwestern wird ein grosses Bedürfnisfeld der Eltern abgedeckt.

Der Verein kommt mit einer sehr schlanken Verwaltung aus, doch ist die Professionalisierung der Beratungsschwestern mit zusätzlichen Kosten verbunden. Einen Teil der Ausbildung subventioniert der Kanton, einen Teil tragen die Beratungsschwestern selbst. Zu Buche schlagen vor allem die hohen Kosten für Stellvertretungen während der Ausbildung. Diese gehen zu Lasten des Vereins, wie die Präsidentin ausführt.

Vereinsfinanzen

Die Vereinsfinanzen setzen sich aus dem Pro-Kopf-Beitrag der 19 Gemeinden (zwischen Fr. 2.90 und Fr. 3.40) sowie aus Beiträgen der Trägervereine (Frauen- und Müttergemeinschaft sowie Landfrauen), der Pfarreien und Kirchgemeinden, von der Loterie Romande, von Pro Juventute sowie von Gönnern zusammen. Bisher konnte das Defizit mit dem Vereinsvermögen noch knapp gedeckt werden. Ab dem nächsten Jahr wird dies nicht mehr möglich sein.

«Uns ist es wichtig, dass das Angebot für die Eltern gratis bleibt, damit die Beratung nicht an den finanziellen Möglichkeiten eines Elternpaars scheitert», erklärt Cornelia Ducrey-Vonlathen. Es ist aber vorgesehen, die Eltern anzuschreiben, um sie allenfalls als Gönner zu gewinnen. Ausserdem will der Vorstand die Gemeinden um eine Erhöhung des Beitrages bitten. Im Seebezirk liegt der Pro-Kopf-Beitrag vergleichsweise bei rund fünf Franken.

Die Generalversammlung findet morgen Donnerstag, 19. Februar 2004, um 20 Uhr im Gasthof St. Michael in Heitenried statt. Mehr Informationen: Cornelia Ducrey-Vonlanthen: 026 493 40 60; E-Mail: cornelia.ducrey@bluewin.ch.
160 Stellenprozente

Die Beratungsarbeit im Sensebezirk wird von drei Frauen wahrgenommen:
l Brigitte Gauch-Löffel ist in einem 40-Prozent-Pensum in den Gemeinden Alterswil, Giffers, Rechthalten, St. Ursen und Tentlingen zuständig. Sie wird die Ausbildung zur diplomierten Mütter- und Väterberaterin noch absolvieren.
l In den Gemeinden Plaffeien, Plasselb, St. Silvester und Tafers ist Franziska Rappo-Brügger im Einsatz – ebenfalls mit einem 40 Prozent-Pensum. Sie ist derzeit in der Fachausbildung.
l Christine Burkhard ist für die Beratung in den übrigen Gemeinden im Sense Unterland verantwortlich. Sie hat die zweijährige berufsbegleitende Fachausbildung in Zürich bereits absolviert. Die Ausbildung sei sehr wichtig, da man als Kinderschwester nur mit kranken Kinder zu tun hatte und hier die Prävention und Beratung um das gesunde Kind im Zentrum stehe, erklärte sie. «Es ist ein eigenständiger Beruf, der auf der Grundausbildung der Krankenschwester aufbaut. Man lernt viel über psychosoziale Zusammenhänge, über Kommunikation und beratende Gesprächsführung.» Gestaltung von Kursen und Weiterbildungen sind weitere Themen.

Beratungen, Informationen und Kursangebote stehen allen Betreuungspersonen von Kleinkindern offen, also auch Grosseltern, Tagesmüttern, Krippen und Spielgruppen. im

Beratungsstunden in den Gemeinden werden jeweils auch im Schwarzen Brett in den FN veröffentlicht.

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