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Eine offene Tür für Diskriminierte

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Dass die neue kantonale Anlaufstelle für Rassismusberatung und -prävention «Respekt für alle» gerade gestern seinen Betrieb aufnahm und den Medien präsentiert wurde, ist kein Zufall: Der 21. März ist der Internationale Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung.

«Ich wage zu behaupten, dass die Eröffnung dieser Anlaufstelle im Rahmen der Integrationspolitik, die der Kanton Freiburg seit etwas mehr als zehn Jahren betreibt, einen grossen Schritt nach vorne darstellt», sagte Staatsrat Erwin Jutzet (SP) an der gestrigen Medienkonferenz. Tatsächlich betreibt der Kanton bereits eine Fachstelle für die Integration von Migranten; Rassismusprävention mache aber nur den kleinsten Teil dieser Arbeit aus, so Jutzet.

Wie er sagte, habe der Staatsrat ein kantonales Integrationsprogramm für die Jahre 2014 bis 2017 angenommen, und der Schutz vor Diskriminierung sei einer von acht Aktionsbereichen des Programms. Die Eröffnung einer eigenen Anlaufstelle für den Bereich Rassismus sei im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Bund möglich geworden; beide Seiten bezahlen jährlich je 25 000 Franken für den Betrieb.

«Anerkannter Partner»

Das Mandat für die Anlaufstelle «Respekt für alle» hat die Sicherheits- und Justizdirektion nach einem Ausschreibungsverfahren der Caritas Schweiz erteilt. In den Räumlichkeiten der Freiburger Caritas an der Perollesstrasse ist diese Anlaufstelle auch untergebracht. «Wir können in der Caritas auf einen bekannten und anerkannten Partner bezüglich seiner Kompetenzen im Bereich Migration zählen», so Jutzet. Nebst der Caritas hatte sich das Kontaktzentrum Schweizer-Immigranten für das Mandat beworben.

Der neue Dienst geht über bestehende Angebote von staatlichen und privaten Institutionen hinaus, die bisher im Kanton Freiburg tätig waren. «Respekt für alle» will mit der Anlaufstelle Personen Sozial- und Rechtsberatung anbieten, die einen rassistischen Vorfall erlebt haben. Sie hat aber auch ein offenes Ohr für Personen, die Zeugen von Diskriminierung wurden. Erstmals versucht eine Stelle ein genaueres Bild der Diskriminierungsproblematik im Kanton zu erstellen. Deshalb ist es möglich, der Anlaufstelle über die Website «www.respecter.ch» auch anonym Erfahrungs- oder Zeugenberichte zuzusenden.

Ein zweites grosses Aufgabengebiet ist die Rassismusprävention. Mit der kantonalen Fachstelle für Integration soll ein breites Aktionsprogramm organisiert und koordiniert werden. «Zwei Aufgaben stehen im Vordergrund: Einerseits Aufklären und Sensibilisieren und andererseits ein Ort für das Zuhören und die Beratung zu sein», sagte Hugo Fasel, Direktor der Caritas Schweiz. «Wir stellen fest, dass Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Lebensweise oder Sprache in allen Lebensbereichen vorkommt–bei der Wohnungssuche, im Arbeitsleben, im Spital, beim Gang zu Behörden, beim Sport oder in der Freizeit.»

Im Kanton Freiburg sind 2014 sechs Fälle von Rassismus angezeigt worden. «Die überwiegende Mehrheit der Fälle von Diskriminierung sind aber nicht strafrechtlich erfassbar», sagte Martine Brunschwig Graf, Präsidentin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus. Wie sie sagte, ist es ein erklärtes Ziel, in jedem Kanton eine Anlaufstelle gegen Rassismus zu schaffen.

 

Anlaufstelle: Beratungen in mehreren Sprachen möglich

D ie Anlaufstelle «Respekt für alle» bietet allen Personen, die von der Rassendiskriminierung betroffen sind, eine soziale und rechtliche Unterstützung an. Die Beratungen sind kostenlos und streng vertraulich, schreibt Caritas in einer Mitteilung. In den Räumlichkeiten der Caritas an der Perollesstrasse 55 finden die Beratungen montags zwischen 9 und 16 Uhr sowie dienstags zwischen 9 und 11 Uhr statt. Die Beratungen werden auf Französisch, Deutsch, Englisch, Spanisch und Portugiesisch angeboten. Bei weniger verbreiteten Sprachen können zusätzlich interkulturelle Dolmetscher hinzugezogen werden. Die Dienststelle kann auf weitere Dienste der Caritas Freiburg zurückgreifen.

Für den Dienst wurde eine 40-Prozent-Stelle geschaffen. Verantwortliche der neuen Anlaufstelle ist Helena Herrera. Sie verfügt über einen Master in Rechtswissenschaften und ein CAS in interkultureller Kommunikation. Herrera arbeitete schon beim Kontaktzentrum Schweizer-Immigranten in Freiburg, dem Integrationsbüro der Stadt Lausanne, dem Eidgenössischen Departement des Innern und Caritas Freiburg. Die Anlaufstelle will auch Präventionsaktivitäten entwickeln. Bereits diese Woche wird sie mit Ständen an verschiedenen Orten in der Stadt Freiburg anwesend sein. uh

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