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Eine Orgelreise durch den Kanton Freiburg

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Da sitzt sie auf der Empore an der Orgel in der Pfarrkirche von Belfaux, 37 Frauen und Männer um sich geschart. Die Organistin Annerös Hulliger ruft die Gruppe zum Singen auf. «Ein heller Morgen» ertönt zaghaft. Hulliger begleitet an der Orgel. Die Kirche in Belfaux, ein Bau von nationaler Bedeutung, sei die grösste Dorfkirche im Kanton und habe eine Orgel aus dem Jahre 1880, erzählt sie. Diese sei eine typische Kirchenorgel mit tief angesetztem Spieltisch in Richtung Chor. «So kann man mitverfolgen, was sich da unten tut.» Die Orgel umfasst 44 Register. Hulliger stellt die Dispositionen vor: «Flöte», «Salicional», «Bourdon». «Das hat Fleisch am Knochen», sagt sie zu Letzterem. Sie illustriert fantasievoll und erklärt das Schwellwerk, die zwei Manuale, das Pedalwerk.

Hörschule und Orgelmusik

Nach dieser kurzen Hörschulung wissen alle, was Annerös Hulliger meint, wenn sie sagt: «Das Ziehen der Register gleicht einer Schwarzwäldertorte.» Schicht für Schicht, Klangfarbe auf Klangfarbe. Die Komposition der Klangfarben als die grosse Kunst des Organisten, angepasst an Akustik und Ausstrahlung des Kirchenraums. Mit einem vielfältigen Orgelspiel schliesst die Organistin den Besuch in Belfaux ab.

Nebst den Orgeln ist der Kanton Freiburg auch reich an architektonisch bedeutungsvollen Kirchenbauten aus dem 19. Jahrhundert. Wie etwa jene in Belfaux und Villaz-St-Pierre. Ganz zu schweigen von den Klosteranlagen: So machte die Gruppe am Donnerstag auch Halt in Hauterive. Organist Pater Hermann Joseph liess mit Charme und Witz die klösterliche Vergangenheit Revue passieren. Und das nicht ohne subtile Seitenhiebe auf die Politik. Dass der Kanton im Sonderbundkrieg Mitte des 19. Jahrhunderts dem Kloster den Weinberg Faverges wegnahm, scheint Pater Hermann noch nicht verdaut zu haben. «Man hat uns pro Jahr 100 Flaschen belassen. Aber was ist das für 20 Mönche?», meinte er schmunzelnd. Nach zwei Stunden lebendiger Geschichte erfreute die Konzertorganistin auf der neuen Orgel in der Kirche von Hauterive die Gäste mit einem einzigartigen Orgelspiel.

 80 Prozent der Teilnehmenden–Pfarrer, Ingenieure, Lehrpersonen aus der Schweiz und Deutschland–sind seit Jahren mit Annerös Hulliger unterwegs. Doch was führt sie dazu? Laurent Kessler, ehemaliger Elektroingenieur, Amateurorganist und einziger Französischsprachiger: «Auf diesen Reisen höre ich nicht nur wunderbare Orgelmusik, sondern lerne auch Kultur und Region kennen.» Und die Pflegefachfrau Barbara Pfenninger aus Rapperswil meint: «Immer wieder haben wir nebst der Musik wunderbare Führungen mit kompetenten Leuten erlebt.» Und letztlich bietet die Reise–die meisten Teilnehmer sind pensioniert–Möglichkeit zum Austausch und zur Geselligkeit. Mit nach Hause nehmen die Gäste nicht nur die Erinnerung an eine intensive Woche, sondern auch ein Buch mit Texten zu den Orgeln, Kirchen und Regionen des Kantons, das Annerös Hulliger zusammengestellt hat.

Freiburger Orgeln: Grosse Bedeutung in Europa

D ie achttägige Orgelreise unter dem Motto «Klang – Zeit – Raum» führte die Gruppe zu 15 Orgeln im Kanton Freiburg und in die Abbatiale in Payerne. Über 20 Klang-Reisen hat die Berner Konzertorganistin Annerös Hulliger bereits organisiert: Vom Goms übers Berner Oberland bis ins Engadin war sie schon überall. Erstmals war sie nun diese Woche im Kanton Freiburg unterwegs.

«Freiburg hat eine der reichsten Orgellandschaften der Schweiz», bemerkt sie. Eine Orgellandschaft, die sich durch die verschiedenen Baustile, die Orgelbauer und die Kultur auszeichne. Dies sei vor allem dem Wirken des Orgelbauers Aloys Mooser (1770 – 1839) zu verdanken. Seine Meisterwerke erklingen in der Kathedrale St. Nikolaus, der Klosterkirche der Heimsuchung (Visitation) und der Klosterkirche Bisenberg (Montorge). Dazu gesellen sich die Instrumente in der Augustinerkirche (Joseph Anton Moser, 1732 – 1792), in der Franziskanerkirche (Johann Conrad Speisegger, 1699 – 1781) und die zwei Prachtwerke von Sebald Manderscheidt: die Orgel im Chor der Kathedrale und die Positivorgel im Bürgerspital. «Die Orgellandschaft von Freiburg hat europäisch eine grosse Bedeutung», betont Annerös Hulliger. il

Infos: www.anneroeshulliger.ch

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