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Eine Partnerschaft, die lebt

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Nach der Fahrt im Touristenzüglein Tschu-Tschu und der Besichtigung der Kathedrale in Freiburg picknicken die ungarischen Schülerinnen und Schüler und ihre elf Begleitpersonen mit der Klasse 7A1 der OS Wünnewil auf der Schützenmatte. Nach einer 20-stündigen Busfahrt sind sie am Montag in Wünnewil angekommen – ein abwechslungsreiches Wochenprogramm mit Besuchen in Bern, Greyerz und Aktivitäten an der OS erwartete sie.

Deutschlehrerin Zsuzsanna Nagy ist bereits zum zehnten Mal zu Besuch in Wünnewil. Sie erklärt, wie wichtig es für die Bevölkerung aus Tápiógyörgye sei, eine andere Kultur und Lebensart kennenlernen zu können. Die Schweiz sei ein gutes Beispiel dafür. Die Reise tue auch der Seele gut. «Wir lassen die Probleme in Ungarn.» 400 bis 500 Tápiógyörgyer seien seit Beginn der Partnerschaft schon in Wünnewil-Flamatt gewesen. «Es waren viele dabei, die sich eine Reise in die Schweiz nie hätten leisten können», so Zsuzsanna Nagy. Das gelte auch für die begleitenden Lehrpersonen.

Mit Händen und Füssen

Die Schüler der OS Wünnewil verständigen sich mit einfachen Sätzen oder mit Händen und Füssen mit den Gästen aus Ungarn. Wird es zu kompliziert, übersetzt die Deutschlehrerin. In Ungarn können die Schüler zwar ab der vierten Klasse Deutsch oder Englisch als zweite Sprache wählen, die meisten entscheiden sich aber für Englisch. Englisch ist für die Schüler aber nicht einfacher: «Für uns sind alle Sprachen schwierig, wir sind eine Spracheninsel», sagt Zsuzsanna Nagy.

 Und was fällt den Ungarinnen und Ungaren in der Schweiz auf? Vor allem die Pflanzen und Blumen, die Sauberkeit, und dass hier etwas für den Umweltschutz getan werde, erklären sie. Ökologisches Denken – das fehle in Ungarn, finden die Schüler. Und noch etwas gefällt ihnen: «Der Zusammenhalt der Leute.» 

 Auch zwischen Wünnewil-Flamatt und Tápiógyörgye ist der Zusammenhalt gross. In jeder Gemeinde gibt es seit 1995 einen Trägerverein, der dafür sorgt, dass der Kontakt gepflegt wird. Gemeinderätin Marianne Kormann, seit 2012 Präsidentin des Vereins in Wünnewil-Flamatt, reist manchmal sogar zweimal pro Jahr ins 3800-Seelen-Dorf. So auch dieses Jahr. Ein erstes Mal im Sommer mit Guido Stöckli vom Malteserorden, der regelmässig eine Lieferung an Kleidern, Schuhen, Pulten, Schulsachen oder anderen nützlichen Gegenständen nach Tápiógyörgye bringt. Sie werden sich vor Ort umschauen und entscheiden, was aktuell nötig ist.

Ein zweites Mal reist sie im Herbst hin (siehe Kasten). «Angesichts der Situation in Ungarn wird die Partnerschaft wohl zunehmend wichtiger», sagt Marianne Kormann. Doch nicht nur für die Bevölkerung in Tápiógyörgye, auch für die Wünnewil-Flamatter sei die Partnerschaft eine Bereicherung. «Für mich relativiert sich jeweils Einiges, wenn ich sehe, mit wie wenig sie ihre Gastfreundschaft ausleben.»

Geld vom Bund: Das DEZA spricht 80 000 Franken

I m Rahmen des schweizerischen EU-Erweiterungsbeitrages hatte die Wünnewil-Flamatter Partnergemeinde Tápiógyörgye ein Projekt eingereicht, das in diesem Jahr fünf Treffen vorsieht; drei in Wünnewil-Flamatt und zwei in Tápiógyörgye. Zwei Jahre hatte sie daran gearbeitet. Ziel des Projektes ist es, die Kultur und die Traditionen beider Gemeinden kennenzulernen und zu vertiefen, sowie die künftige Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden zu definieren. Im Januar 2013 genehmigte die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA das Projekt, und somit wird es mit 80 000 Franken unterstützt. Dieser Betrag wird zu 60 Prozent für die Tätigkeiten in Ungarn und zu 40 Prozent für die Tätigkeiten in der Schweiz verwendet. Im September fahren nun Schulkinder von Wünnewil-Flamatt nach Tápiógyörgye, danach sind die Erwachsenen beider Länder an der Reihe und im Dezember wird die Musikgesellschaft von Tápiógyörgye in Wünnewil zu einem Konzert aufspielen. ak

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