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Eine Region mit vielen Gesichtern

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Eine Region mit vielen Gesichtern

Autor: Carole Schneuwly

Umwerfende Landschaften neben modernen Überbauungen mit wenig Charme, traditionelle Landwirtschaft neben hochtechnologisierter Industrie, Schweizer Alphirten neben Strassen- und Fabrikarbeitern aus aller Welt: Das moderne Greyerzerland hat viele Gesichter, und die hat der Fotograf Romano P. Riedo für sein jüngstes Projekt «La Gruyère – arrêt sur image» eingefangen.

Dynamisch und stolz

Eine Auswahl der Fotografien ist jetzt in Buchform erschienen und bis Mitte Januar im Museum Charmey zu sehen – und sie hinterlassen ein zwiespältiges Bild. Das lag durchaus in Riedos Absicht . Er kennt das Greyerzerland gut, arbeitet seit mehr als 20 Jahren immer wieder in der Region und zieht sich gerne hierhin zurück, wenn er abschalten und zur Ruhe kommen will. «Das Greyerz ist ein wunderbarer Ort», sagt er. Aber auch: «Die Region hat sich verändert. Die Marke Greyerz existiert zwar noch, aber der Inhalt ist völlig verwässert.»

Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein. Er erlebe das Greyerz als sehr dynamische Region mit stolzen und offenen Einwohnern. Aber er sehe auch, dass traditionelle Identifikationspunkte verschwänden oder sich in ihr Gegenteil umkehrten. So werde die unverwechselbare Greyerzer Landschaft immer mehr zum Vergnügungspark, zum Austragungsort für Freizeitaktivitäten vom Römerwagen-Rennen bis zum Jetski-Fahren, zur Kulisse für allerlei Selbstinszenierungen. «Dabei setzen sich die Greyerzer auf ihre Weise genauso in Szene wie die Briten, die zum Heiraten herkommen, oder die Inder, die hier ihre Bollywood-Filme drehen», so Riedo.

Ein Zeitdokument

Diese vielschichtigen Eindrücke wollte er im Bild festhalten. Während fünf Jahren war er dafür immer wieder im Greyerzerland unterwegs, fotografierte Land und Leute, besuchte Alphütten und Fabriken, Schulen und Baustellen, Volksfeste und Sportanlässe. Einige Bilder seien zufällig entstanden, erzählt Riedo, andere habe er bewusst gesucht, für einzelne wie zum Beispiel das Bollywood-Foto habe er regelrecht kämpfen müssen.

Das Ergebnis ist, wie schon bei früheren Arbeiten Riedos, ein Zeitdokument über Menschen in einer sich verändernden Umwelt. «Ich will immer etwas über die Zeit aussagen», erklärt er, «und stelle mir dabei vor, wie man die Bilder in 20 Jahren anschauen wird.» Er zeige, dass das Greyerzerland längst ein Teil des Global Village sei, ob man das nun wahrhaben wolle oder nicht. Als Anklage seien die Bilder nicht zu verstehen. «Aber klar, eine leise Kritik schwingt mit – doch auch ein bisschen Ironie.»

«Viele tolle Begegnungen»

Und bei allem bleibt die Liebe des Fotografen zum Greyerz und den Greyerzern unverkennbar. «Das Fotoprojekt hat mir viele tolle Begegnungen beschert und mich die Region mit anderen Augen entdecken lassen», sagt Riedo. Das sei schliesslich auch einer der Gründe, aus denen er überhaupt fotografiere: «Meine Arbeit gibt mir einen Grund, auf die Leute zuzugehen und meine Nase in alle möglichen Sachen zu stecken.»

Das Greyerz-Projekt ist mit dem Buch und der Ausstellung vorerst abgeschlossen, und ein neues Grossprojekt hat Riedo derzeit noch nicht. «Aber es gibt Ideen, und ich werde sicher wieder etwas finden, in das ich meine Nase stecken kann.»

Die Ausstellung im Museum Charmey dauert noch bis zum 16. Januar. Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 10 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 12 und 14 bis 16.30 Uhr, So. 14 bis 18 Uhr. Das Buch kostet 48 Franken und ist direkt im Museum erhältlich oder zu bestellen via info@musee-charmey.ch.

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