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Eine Saison mit vielen Unbekannten

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Dario Bettello, nach Jahren mit wenig Wechseln hat Ihr Team diesen Sommer ein neues Gesicht erhalten. Nur noch eine Spielerin vom letztjährigen Stamm ist dabei. War das so abrupt geplant?

Nein. Sabel Moffett hätten wir gerne behalten, sie ist aber mit ihrem Ehemann nach Neuenburg gezogen, wo er als Assistenztrainer arbeitet. Auch Topskorerin Danielle Harbin hätten wir gerne weiterverpflichtet. Sie hat aber die Chance bekommen, in der renommierteren italienischen Liga zu spielen, wo sie international mehr wahrgenommen wird. Geplant waren hingegen die Abgänge von Kerley Becker und Brianna Beamish. Kerley ist an ihre physische Grenzen gestossen und hatte öfter kleinere Verletzungen. Eine ganze Saison mit zwei Trainings pro Tag wäre für sie nicht mehr möglich gewesen. Nun spielt sie in der NLB für Obwalden. Und Brianna will ein Jahr Pause machen.

Sie mussten ein fast neues Team aufbauen. Was waren die Herausforderungen dabei?

Wir mussten mehr Zeit investieren als in vergangenen Jahren, um uns kennenzulernen, sowohl persönlich als auch volleyballtechnisch. Eine gute Stimmung im Team ist wichtig, damit alle Spielerinnen für die anderen zu Boden gehen und den Ball ausgraben, wenn es darauf ankommt. Durch die beiden Bulgarinnen ist auch eine andere Kultur ins Team gekommen. Bezüglich Teamspirit sind wir auf gutem Weg, die Leute sind gerne zusammen. Wie gut der Kit im Team tatsächlich hält, werden wir aber erst wissen, wenn die ersten Schwierigkeiten auftauchen.

Wie weit ist Ihre Equipe bezüglich Abstimmung und Automatismen?

Im Prinzip ist es immer das gleiche Vorgehen: Du schaust, was du für Spielermaterial hast, und dann überlegst du, was sich damit machen lässt. Letzte Saison waren viele fertig ausgebildete Spielerinnen im Team, dieses Jahr haben wir mehr junge Volleyballerinnen, die sich noch entwickeln können. Dadurch können wir mehr beeinflussen, müssen aber erst herausfinden, welche Optionen gut sind und sich umsetzen lassen. Das benötigt Zeit. Es dauert noch einen Moment, bis wir unseren Stil gefunden haben.

Sie haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass Sie die amerikanische Volleyballschule jener aus dem Ostblock vorziehen. In den vergangenen Jahren standen vorwiegend US-Volleyballerinnen im Kader, nun haben Sie zwei Bulgarinnen engagiert. Woher rührt Ihr Sinneswandel?

Wir haben in Amerika ganz einfach keine Spielerin gefunden, die uns voll überzeugt hat. Also haben wir uns anderswo umgeschaut. Beim bulgarischen Serienmeister Maritza Plovdiv sind wir auf Simona Dimitrova gestossen, von der wir überzeugt sind, dass sie sehr gut zu uns passt. Weil das Leben und die Sprache in Bulgarien ganz anders sind als bei uns, haben wir für Simona eine Landsfrau gesucht, damit die beiden zusammen wohnen und sich unterstützen können. Das erleichtert die Integration. Simona und Alina Doshkova kannten sich bereits, insofern hat das sehr gut gepasst.

Was darf man von den beiden Bulgarinnen erwarten?

Simona ist eine sehr komplette Spielerin, hat im Angriff viele Möglichkeiten, kann Winkel schlagen, mit den Fingern und dem Block arbeiten. Letzte Saison hatten wir bei schlechten Bällen nach einer Verteidigung oft Mühe, den Punkt zu machen. In solchen Situationen kann Simona mehr herausholen als unsere bisherige Aussenangreiferin Brianna Beamish. Wir müssen nur noch das System finden, das für sie am besten passt.

Kann Alina Doshkova die Düdinger Tradition der überdurchschnittlichen Diagonalspielerinnen wie Danielle Harbin und Chantale Riddle weiterführen?

Ralina ist physisch ein ganz anderer Typ als Danielle oder Chantale, eher schmal gebaut und nicht so kräftig. Wenn du ihr beim Aufwärmen zusiehst, haut sie dich nicht mit ihrer Athletik und ihrer Kraft aus den Socken. Dafür ist sie sehr sprungstark und spielt sehr konstant. Zudem hat sie noch viel Entwicklungspotenzial, so wie Danielle, als sie zu uns kam. Ich hoffe, Ralina kann einen ähnlichen Weg gehen.

Mit der Holländerin Anna Mebus und Méline Pierret haben Sie zwei Zuspielerinnen. Wer ist Ihre Nummer 1?

Eigentlich sollte neben Méline eine Schweizerin als zweite Passeuse fungieren. Wir haben aber keine gefunden, weshalb wir nun eine vierte Ausländerin im Team haben. Wir setzen auf Méline, sie soll unsere Pas­seuse der Zukunft sein. Sie ist aber noch jung, sie braucht ein Backup, damit nicht der ganze Druck auf ihr allein lastet. Mit Anna haben wir eine gute Lösung gefunden: Méline muss nicht die ganze Verantwortung allein tragen. Gleichzeitig hat sie eine Konkurrenz, die sie zwar fordert, aber nicht überragt. Wäre Anna viel stärker als Méline, müssten wir logischerweise sie einsetzen.

Am Pass haben Sie im Gegensatz zum Vorjahr nun zwei echte Alternativen. Wie wirkt sich das auf das Spiel aus?

Mit Mélina und Anna haben wir die Möglichkeit, regelmässig Doppelwechsel zu machen. Das eröffnet uns mehr taktische Varianten als letzte Saison mit Kristel Marbach als einziger Passeuse. Unser Kader ist so ausgeglichen wie noch nie zuvor. Wir arbeiten im Training ohne Stammsechser, damit alle Spielerinnen mit den anderen zusammenpassen. So können wir im Match dank Wechseln immer unser bestes Niveau halten. Und eine Verletzung wirft uns nicht mehr so aus der Bahn wie letztes Jahr der Ausfall von Danielle Harbin.

Die Schweizer Spielerinnen müssen entsprechend mehr Verantwortung übernehmen. Sind sie bereit dafür?

Mal schauen (lacht). Mit Inès Granvorka und Thays Deprati haben wir ja auch zwei etwas ältere und erfahrenere Spielerinnen, die Verantwortung übernehmen können. Auch Ségolène Girard stand bei Neuenburg regelmässig im Stamm-Sechser. Sarina Brunner war letztes Jahr oft im Feld, sie hat eine gute Entwicklung gezeigt und muss jetzt den nächsten Schritt machen. Das gilt auch für Samira Sulser. Sie hatte es letzte Saison in der Mitte neben Kerley und Sabel nicht einfach. Jetzt muss sie sich aufdrängen.

Welche Teams zählen Sie zu den Favoriten auf den Meistertitel?

Neuenburg hat eine Diagonalspielerin verloren, dafür Sabel und eine gute amerikanische Libera bekommen. Sie sind etwa gleich stark wie letzte Saison, und da wurden sie Meister. Aesch-Pfeffingen ist aber klar besser besetzt als letztes Jahr. Sie haben das volle Paket. Wenn sie es dieses Jahr nicht packen, dann nie mehr.

Und wo steht Düdingen?

Ich denke, wir gehören zusammen mit Aesch, Neuenburg und Kanti Schaffhausen zu den Top 4. In welcher Reihenfolge das sein wird, kann man noch nicht sagen. Unser Ziel ist es, bis zu den Playoffs so eingespielt zu sein, dass wir immer gleich gut sind, egal wer auf dem Platz steht. Dann sind wir bestens vorbereitet für die Playoffs. Da ist dann alles möglich.

«Wenn es Aesch-Pfeffingen dieses Jahr nicht packt, dann nie mehr.»

«Eine gute Stimmung im Team ist wichtig, damit alle Spielerinnen für die anderen zu Boden gehen und den Ball ausgraben.»

«Unser Kader ist so ausgeglichen wie noch nie zuvor.»

Kader

TS Volley Düdingen, Saison 2019/20

Nr. Name Alter Nat. Grösse Position

1 Noemi Portmann 18 SUI 163 cm Libera

3 Ralina Doshkova 24 BUL 188 cm Diagonalspielerin

4 Méline Pierret 20 SUI 175 cm Passeuse

5 Thays Deprati 27 SUI 171 cm Libera

6 Anna Mebus 19 NED 185 cm Passeuse

7 Simona Dimitrova 25 BUL 185 cm Aussenangreiferin

8 Samira Sulser 23 SUI 187 cm Mittelblockerin

11 Sarina Brunner 22 SUI 178 cm Aussenangreiferin

12 Lea Zurlinden 18 SUI 177 cm Mittelblockerin

13 Inès Granvorka 28 SUI 180 cm Aussenangreiferin

15 Ségolène Girard 23 SUI 178 cm Mittelblockerin

16 Flavia Knutti 21 SUI 168 cm Libera

17 Elena Steinemann 24 SUI 180 cm Aussenangreiferin

18 Samantha Cash 26 USA 190 cm Mittelblockerin

Trainer: Dario Bettello. Assistenztrainer: Serge Andrey.

Zuzüge: Samantha Cash (Askö Linz Steg), Simona Dimitrova (Maritza Plovdiv), Ralina Doshkova (SSC Palmberg Schwerin), Ségolène Girard (Neuenburg), Flavia Knutti (University of Northwestern Ohio), Anna Mebus (Kanti Schaffhausen), Méline Pierret (Neuenburg), Elena Steinemann (Beachvolley), Lea Zurlinden (Juniorinnen).

Abgänge: Brianna Beamish (Pause), Kerley Becker (Volleya Obwalden), Danielle Harbin (Baronissi ITA), Zoé Kressler (Rücktritt), Kristel Marbach (Rücktritt), Francine Marx (Köniz), Sabel Moffett (Neuenburg), Cassidy Pickrell (Schwarz-Weiss Erfurt DEU), Mona Rottaris (Köniz), Zora Widmer (Aadorf).

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