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Eine Sammlung von heiteren und besinnlichen Mundart-Geschichten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Anton Jungo

«Di löschte Wädele» lautet der Titel der jüngsten Veröffentlichung des pensionierten Lehrers Roland Mülhauser aus Schmitten. In der Titelgeschichte des 14 Mundart-Geschichten umfassenden Bändchens ruft er Erinnerungen an seine Zeit im Internat des kantonalen Lehrerseminars an der Murtengasse wach. Die Zeit liegt rund ein halbes Jahrhundert zurück; kaum zu glauben, unter welchem Regime die zukünftigen Lehrer damals noch gehalten wurden. So musste der letzte Jahrgang der deutschsprachigen Abteilung – 20-jährige Burschen! – am freien Nachmittag ausrücken zum Wädele (Anfertigen von Reisigbündeln). Dabei hatten sie doch mit den Töchtern der Handelsschule ein Rendez-vous vereinbart. In einem Anflug von revolutionärem Geist schleuderten die Burschen Wädele samt Wädelebock den Saanefels hinunter. Wädele mussten die Junglehrer nie mehr.

Der heute 74-jährige Roland Mülhauser wuchs als Sohn des Lehrers Pirmin Mülhauser – auch er ein begnadeter Geschichtenerzähler – im Oberschrot-Schulhaus auf. Mehrere Geschichten des neuen Bändchens thematisieren denn auch seine Jugendzeit im Oberland. An Heiligabend hatte sein Vater in der Kirche jeweils einen grossen Auftritt mit seinem Bubenchor. Nur allzu gerne hätte die Mutter einmal ihren Sohn als Solisten erlebt. Doch der Vater wehrte ihr entsprechendes Ersuchen mit einem knappen «Louis (Klaus) cha besser!» ab, und die Sache war erledigt.

Amüsant, aber auch mit einer leisen Kritik an der Verflachung der heutigen Liturgie, ist die Geschichte über seinen Chrismet (Firmung). Gespannt schreitet er mit einem Ersatzpaten (seinem Grossvater) zum Empfang des Sakraments. Ausgerechnet am Festtag muss der angefragte Pate arbeiten. Die Spannung löst sich aber, als die beiden vor den Bischof treten. Bischof François Charrière unterbricht die fromme Zeremonie. Stolz darf der Bub mitverfolgen, wie der hohe Herr mit seinem Ersatzpaten plaudert. Die beiden kennen sich; Grossvater war über 30 Jahre Grossrat.

Es ist zu hoffen, dass Roland Mülhauser mit seinem reichen Schatz an Geschichten nicht verfährt wie mit dem Wädelebock in der Titelgeschichte, sondern diese weiterhin zu herzerwärmenden «Wädele» bindet.

Roland Mülhauser:«Di löschte Wädele ù 13 anderi Gschichtleni». Eigenverlag 2011. 58 Seiten, reich bebildert. Das Bändchen ist erhältlich in der Kanisiusbuchhandlung in Freiburg sowie in der Apotheke Schmitten und in den Dorfläden von Plaffeien und Rechthalten.

Roland Mülhauser ist ein begnadeter Geschichtenerzähler.Bild Charles Ellena

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