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Eine Schule für selbstbewusste Frauen

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Eine Schule für selbstbewusste Frauen

Guglera-Sekundarschule wurde für fünf Mio. Franken saniert

Auf raffinierte Art und Weise sind die 30-jährigen Gebäulichkeiten des Instituts St. Josef in der Guglera in den letzten Monaten saniert worden. Fassaden, Fenster, Dach und Haustechnik erhielten eine gründliche Auffrischung, wobei mit dem Baustoff Blech eine erstaunliche Wirkung erzielt werden konnte.

Von IMELDA RUFFIEUX

Vor einigen Monaten stand bei der Leitung der Sekundarschule Guglera die Frage nach der Zukunft ihres Hauses im Raum. Vor allem die Fassaden des Betonbaus aus den 60er-Jahren, aber auch die Haustechnik und Teile der Inneneinrichtung bedurften einer dringenden Renovation.Lohnt es sich? fragte man sich damals. Ist es heute noch sinnvoll, dass Ordensschwestern eine private Mädchen-Sekundarschule führen? Die Fragen wurden nach eingehenden Diskussionen mit einem deutlichen Ja beantwortet und das Mutterhaus der Ingenbohler-Schwestern gab grünes Licht für ein umfassendes Sanierungskonzept (siehe auch Kasten).

Die Verantwortung des Sanierungsprojekts wurde Architekt Beat Baeriswyl als Totalunternehmer übertragen. An der gestrigen Medienorientierung schilderte er die Probleme, mit denen der typische 68er-Bau nach 30 Betriebsjahren zu kämpfen hatte. Feuchtigkeit, Zugluft, Hellhörigkeit, durchgerostete Betonbestandteile, erneuerungsbedürftige Haustechnik und eine ernorm hohe Heizrechnung waren die Schwächen.

Enger Zeitplan

Als der Entscheid für die Sanierung gefallen war, galt es vor allem, einen sinnvollen Zeitplan auszuarbeiten. Wie Beat Baeriswyl ausführte, musste man die Arbeiten so planen, dass der Grossteil der Arbeiten in schulfreie Zeiten fiel, also Sommer- und Herbstferien. Das sei eine grosse Herausforderung gewesen und erforderte ein hohes Mass an Koordination – zeitweise waren bis zu 50 Arbeitskräfte gleichzeitig am Werk.

Ganz konnte der enge Zeitplan nicht eingehalten werden. Der Schulbetrieb wurde einige Zeit etwas gestört, was man angesichts des zu erwartenden Resultats aber gerne in Kauf nahm.

Die «neue» Guglera präsentiert sich als moderner Bau, bei dem das früher stark dominierende Betonelement dezent in den Hintergrund gedrängt werden konnte. Das Konzept ist im Grunde ebenso einfach wie wirkungsvoll. Nach dem Austausch der Fenster wurden die Betonfassaden des Gebäudes – mit Ausnahme des Unter- und Erdgeschosses – mit 15 Zentimeter dicker Isolation eingepackt und mit Blech umhüllt. Blech ist als moderner Baustoff im Vergleich zu anderen Materialien kostengünstig, witterungsbeständig, unterhaltsarm und ergibt durch die geschickte Kombination verschiedener Sorten dem Bau erst noch einen sehr modernen Anstrich.

Mit roten und blauen Farben konnte das Grau einerseits aufgelockert werden, andererseits wurde so die unterschiedliche Nutzung der Gebäudeteile unterstrichen. Die Verwendung von Blech in dieser Form ist in der Region bisher einzigartig. Ein besonderes Augenmerk verdient auch die transparente Wärmedämmung im Treppenhaus, die nicht nur energetisch vorteilhaft ist, sondern zusätzlich auch ein gestalterisches Element darstellt.

40 Prozent Heizenergie eingespart

Der Nutzen des Sanierungskonzepts hat sich bereits mehrfach erwiesen. Vor allem konnte im letzten Winter gegenüber den Vorjahren eine Heizöl-Einsparung von 40 Prozent erreicht werden. Ausserdem wurde die Wohnqualität deutlich verbessert. Im Innern des Gebäudes wurden kleinere Anpassungen (Bodenbeläge, Malereien) durchgeführt.

Architekt Beat Baeriswyl unterstrich auch, dass es nicht selbstverständlich sei, dass das Mutterhaus eine derart hohe Investition bewilligt habe. Er bezeichnete das Bauwerk als eines der umfangmässig grössten Privat-Projekte in der Region. Zufrieden zeigte sich auch Norbert Schuwey, Mitglied des Verwaltungsrates, der die Sanierungsphase als Präsident der Baukommission begleitet hatte. Die Ausbildung, die in der Guglera geboten werde, rechtfertige die hohe Investition voll und ganz, betonte er.

Zweisprachigkeit als Trumpf

Die Entscheidung, ob die Mädchensekundarschule Guglera eine Investition von fünf Millionen Franken wert ist, haben sich die Verantwortlichen nicht einfach gemacht. Am Schluss überwogen aber die positiven Punkte bei weitem.

Wie Sr. Imelda, Schulleiterin in der Guglera, gestern ausführte, entspricht eine solche Schule dem Wunsch vieler Schülerinnen und Eltern gerade heute, wo viele Familien aus Alleinerziehenden bestehen. Ein wesentlicher Trumpf ist die Bedeutung, die in der Guglera auf die Erlernung einer ersten Fremdsprache gelegt wird. «Wir nehmen seit Jahren eine Brückenfunktion zwischen den Sprachgruppen im Kanton, ja in der ganzen Schweiz wahr», betonte sie. Der Schüleraustausch, der andernorts schrittweise vollzogen wird, gehört in der Guglera zur Realität.

Das Zusammenleben von jungen Frauen aus verschiedenen sozialen Schichten und die Möglichkeit, durch intensives Zusammenleben, Arbeiten und Wohnen, die heute oft geforderte Sozialkompetenz zu erwerben, sind weitere Vorteile. Durch den etwas abgelegenen Standort der Schule ist eine bessere Konzentration auf das Wesentliche möglich. Trotzdem sorgt man dafür, dass die Schule nicht realitätsfremd und abgeschottet ist. Die private Sekundarschule ist eine gute Chance für Mädchen, die ihr Bildungsziel auf schulischen Umwegen erreichen. «Engagiert und zeitgemäss werden die Schülerinnen durch Lehrerinnen und Schwestern zu Verantwortungsbereitschaft und Lebenstüchtigkeit herangeführt, so dass sie als selbstbewusste Frauen in entsprechende Lebensaufgaben hineinwachsen», erklärte Sr. Imelda an der Medienorientierung. Die Guglera stelle keine Konkurrenz zu den staatlichen Schulen dar, sondern eine Alternative.

Sie wies darauf hin, dass die Kongregation der Barmherzigen Schwestern ihre Guglera seit Jahrzehnten personell und materiell trägt. «Ein solches Non-Profit-Unternehmen ist aus wirtschaftlicher Sicht unsinnig. Es zeugt aber von sozialem Engagement ohne grosse politische Parolen; zeugt von Verantwortungsbewusstsein gegenüber der nächsten Generation und zeugt vom Glauben an eine Zukunft, in der mehr geteilt, als abgerechnet wird, und in der die Frauen als vollwertige Partnerinnen anerkannt werden», betonte die Schulleiterin.

Derzeit wohnen und arbeiten rund 100 Personen in der Guglera, 80 Schülerinnen und 20 Schwestern. Täglich kommen etwa 25 Mädchen aus der Umgebung, um als Externe die Schule zu besuchen. Der Unterricht wird von den Schwestern sowie zwei Vollzeit- und zehn Teilzeitlehrerinnen erteilt. Im Institut St. Josef sind auch fünf Hausangestellte, ein Hausabwart sowie ein Buchhalter tätig.

Die Guglera war und ist eine Chance für viele Jugendliche, erklärte Sr. Imelda. Von den 47 Schülerinnen, die in den nächsten Tagen die Schule beenden, haben 21 eine Lehrstelle gefunden, 18 wählten eine Mittelschul-Ausbildung, sieben absolvieren das zehnte Schuljahr, die Übrigen machen ein Praktikum.

Wie die anderen katholischen Schulen in der Schweiz endet das Schuljahr in der Guglera mit einer Abschlussprüfung und einem Diplom, daneben wird das vom Kanton anerkannte Schulprogramm einer Sekundarschule angeboten, mit Niveau-Unterricht in den Hauptfächern und zweisprachigen Klassen. im

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