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«Eine Sekunde weniger Zeit»

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Autor: Matthias Fasel

Pavel Rosa, bei Ihnen drängt sich als Erstes die Frage auf: Wie geht es Ihnen körperlich?

Ich verspüre noch Schmerzen an den Adduktoren. Die Entzündung hält sich seit Januar sehr hartnäckig, aber es geht bereits viel besser. Leider habe ich mich im letzten Viertelfinal-Spiel gegen Lugano auch noch an den Kniebändern verletzt. Besonders in den ersten zwei Spielen gegen Bern habe ich mich deshalb nicht gut gefühlt. Wir hatten mit viel Tape versucht, das Knie zu stabilisieren, aber es fühlte sich alles überhaupt nicht angenehm an.

In der Viertelfinal-Serie gegen Lugano waren Sie entscheidend für die Wende mitverantwortlich. In drei Spielen erzielten Sie drei Tore und gaben zwei Assists. Gegen Bern sieht die Bilanz weniger brillant aus: In vier Spielen haben Sie noch nicht getroffen und sich gerade einmal zwei Assists zuschreiben lassen. Was macht die Halb-final-Serie für Sie persönlich so viel schwieriger?

Erstens macht Bern die Räume deutlich enger. Überall auf dem Feld verteidigen sie gut. Sie machen die Mittelzone sehr gut zu, und wir haben schlicht eine Sekunde weniger Zeit als gegen fast alle anderen Teams, um den Puck anzunehmen und uns umzuschauen. Wir alle erhalten deshalb weniger Torchancen. Für mich persönlich kam dazu, dass ich mich körperlich zu Beginn der Serie, wie gesagt, wirklich nicht auf einem Toplevel befand. Auch im Training konnte ich nicht hundert Prozent geben. Am Samstag in Bern fühlte ich mich körperlich aber richtig gut.

Das hat man gesehen. Sie haben ein, zwei harte Checks ausgeteilt und sich mit Berns Tristan Scherwey selbst eine kleine Schlägerei geliefert. So kennt man Sie gar nicht.

Es hat mich in dieser Saison auch noch nie ein Spieler nach einem Schiedsrichterpfiff herumgeschubst und herausgefordert. Aber es war keine richtige Schlägerei. Wir haben uns ein bisschen gehalten und herumgeschubst. Deshalb haben wir auch nur je vier Strafminuten erhalten. In einer richtigen Schlägerei haut man den Gegner auf den Boden, und dann erhalten beide eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Eigentlich wäre mir das fast lieber gewesen. Dann ist die Sache geregelt. Aber natürlich fehlt man dann der Mannschaft.

Wann hatten Sie denn Ihre letzte Schlägerei?

Also eine richtige Schlägerei mit Spielausschluss? Das ist weit über ein Jahrzehnt her. Das war noch bei den Junioren in Quebec. Ich meine, diese Schlägereien sind ja schon eine merkwürdige Seite des Eishockey-Sports. Da regen sich zwei Spieler gegenseitig auf, gehen aufeinander los. Nach kurzer Zeit lässt man voneinander los und versöhnt sich normalerweise gleich wieder. Eine sonderbare Sache…

Emotionen ins Spiel zu bringen hat Freiburg jedoch geholfen, am Samstag den ers-ten Sieg in der Serie zu erringen. Welches sind die weiteren Schlüssel dazu, morgen den Erfolg zu wiederholen?

Wir müssen in der Defensive solider sein. Auswärts haben wir das meistens ganz gut auf die Reihe bekommen, zuhause jedoch nicht. Dafür haben wir in diesen Playoffs schon oft gebüsst. Wir müssen einfach auch zuhause einmal völlig ohne Risiko spielen. Und vorne müssen wir die wenigen Chancen, die wir erhalten, konsequenter nutzen. Denn sechs Tore in vier Spielen ist eine doch eher magere Ausbeute.

Um in den Final einzuziehen, müsste Gottéron noch drei Spiele in Folge gewinnen. Das käme gegen diesen starken SCB wohl einem Wunder gleich.

Natürlich hat Bern immer noch alle Trümpfe in der Hand, und es wird sehr schwierig, die Serie zu drehen. Doch am Samstag haben wir mit der Ausgangslage, nichts mehr zu verlieren zu haben, einen guten Match gezeigt. Die Mentalität bei uns ist immer noch dieselbe. Das habe ich im Training gespürt. Das ist unser Vorteil.

Eine alte Playoff-Floskel besagt, dass der letzte Sieg in einer Serie immer der schwierigste ist. Ist da vielleicht tatsächlich etwas dran?

Vor dem Spiel am Samstag in Bern hatte mich das bereits ein Journalist gefragt. Und ich dachte eigentlich: Nein, nicht wirklich. Aber tatsächlich war Bern am Samstag nicht die gleiche Equipe wie zuvor. Sie wirkten nervöser und haben viele Chancen ausgelassen. Das ist ihnen sonst während der ganzen Saison nie passiert. Selbst in den Spielen, die Bern in der Qualifikation gegen uns verloren hatte, waren sie stets kaltblütig gewesen. Deshalb ist vielleicht doch etwas dran.

Sie gehören zu den Lieblingen der Gottéron-Fans. Auf Youtube huldigt ein Fan Ihnen gar mit der «Pavel-Rosa-Hymne». Der Song lief selbst im St. Leonhard, als Sie nach dem Sieg gegen Lugano eine Ehrenrunde drehten. Haben Sie sich ihn schon angehört?

Meinen Sie denjenigen, der nach Kirche klingt?

Genau. Was sagen Sie dazu?

Ich habe ihn mir zuhause mit meiner Frau angehört, und wir haben beide lange gelacht. Wenn ich im Stadion die Zuschauer meinen Namen rufen höre, Videos von mir oder nun sogar einen Song über mich auf Youtube sehe, dann macht mich das immer noch ein wenig glücklicher. Es sind stets weitere Geschenke der Freiburger Fans, die mich seit meinem ersten Gastspiel letzte Saison so grossartig unterstützen. Das alles macht mich nicht nur zufrieden, sondern gibt mir auf dem Eis zusätzliches Selbstvertrauen.

Spiel fünf:Cédric Botter vor der Rückkehr ins Team

Heute Abend (20.15 Uhr, live auf SF zwei) versucht Gottéron erneut, das Saisonende hinauszuzögern. Um den SC Bern am Finaleinzug zu hindern und die Serie (best of 7) auf 2:3 zu verkürzen, benötigen die Freiburger auch heute Abend einen Sieg. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es im Vergleich zu den letzten Heimspielen jedoch eine deutliche Steigerung. Während Gottéron auswärts fast perfekte Playoffs zeigt und in fünf Spielen viermal gewonnen und nur einmal im Penaltyschiessen verloren hat, sieht die Bilanz zuhause mit vier Niederlagen in fünf Spielen und zuletzt einer 1:6-Klatsche gegen Bern düster aus. Im Lager der Freiburger ist man sich einig, dass man nun endlich auch zuhause einmal defensiv solid und ohne Risiko spielen muss. «Mit Spektakel werden wir nicht zu weiteren Siegen kommen», sagt stellvertretend dafür Romain Loeffel.

Barinka nicht auf dem Eis

Ein bisschen entschärft werden dürfte auf Freiburger Seite die Situation auf der Centerposition. Cédric Botter steht nach seiner Meniskusverletzung vor dem Comeback. Er trainierte gestern normal mit und dürfte heute erstmals in dieser Serie zum Einsatz kommen. Ansonsten wird es im Vergleich zum Sieg vom Samstag auf Freiburger Seite wohl keine Wechsel geben. Der tschechische Verteidiger Michal Barinka trainierte ges-tern zwar nicht auf dem Eis. «Aber es ist nichts Schlimmes», sagt Freiburgs Trainer Hans Kossmann.

Will Freiburg gewinnen, wird es wieder auf einen starken Cristobal Huet im Tor angewiesen sein. «Das ist so. Wir sind mehr von ihm abhängig als Bern von Marco Bührer. Wir sind nun einmal in der Verteidigung weniger solid als Bern. Deshalb können unsere Siege nur über gute Leistungen Huets führen», sagt Kossmann. «Denn zu Chancen werden die Berner ohnehin kommen. Sie haben eine derartige Breite und Tiefe im Kader. Da fällt beispielsweise ein Thomas Déruns aus, und man merkt es kaum. Bei uns indes hinterlässt der Ausfall von Sandy Jeannin doch ein rechtes Loch. Natürlich kann ein Sandro Brügger ihn nicht eins zu eins ersetzen.»

«Müssen immer am Limit spielen, um zu gewinnen»

Wegen dieser Breite im Kader bleibe der SC Bern auch der klare Favorit, so Kossmann weiter. «Das ganze Team und auch Cristobal Huet müssen immer am Limit spielen, wenn wir gewinnen wollen. Das ist uns am Samstag gelungen. Dieser Sieg hat gutgetan, weil wir nun definitiv gesehen haben, dass es möglich ist zu gewinnen.» fm

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