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Eine starke Stadt stärkt die Kultur und andersrum

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Ein Zusammengehen der Nachbargemeinden und der Freiburger Kantonshauptstadt würde die Kultur stärken. Darum empfiehlt die Freiburger Dachorganisation der darstellenden Künste ein Ja zur Fusion Grossfreiburgs.

Was kann eine Fusion Grossfreiburgs der Kultur bringen? Auf der Suche nach Antworten sind die FN auf Jacqueline Corpataux zugegangen. Corpataux ist eine preisgekrönte Schauspielerin aus dem Kanton Freiburg. Sie war lange in Paris tätig, prägt seit Jahren aber auch das Kulturleben in der Zähringerstadt. Hier gründete sie 1987 zusammen mit Anne-Laure Vieli das Théâtre de l’Ecrou. Seit 1999 leitet sie die Theatergruppe allein.

Corpataux kennt die hiesige Kulturszene aus dem Effeff und weiss, wie es ist, wenn man für jedes einzelne Projekt die hohle Hand machen muss. «Früher mussten wir bei den Gemeinden und beim Kanton tatsächlich um jeden Rappen betteln», erzählt sie.  Freiburg sei ein kulturelles Dorf gewesen. Um so bemerkenswerter sei, wie sehr sich die Stadt in den letzten zwanzig Jahren entwickelt habe. «Heute haben wir eine echte Kulturpolitik.» Anstatt die Subventionen nach dem Giesskannenprinzip auszuschütten, vergebe der Kanton die Gelder nach klaren Qualitätskriterien. «Freiburg hat inzwischen ein Kulturangebot, das sich nicht zu verstecken braucht.»

Zusammen stärker

Die Folge dieser Kulturpolitik, die beispielsweise auch die Mitfinanzierung der Schauspielschule La Manufacture in Lausanne beinhaltet, ist unter anderem, dass Schauspieler für ihre Ausbildung nicht fortgehen müssen, sondern in Freiburg bleiben und künstlerisch tätig sein können. Die Anzahl Kulturschaffender in Freiburg wird somit immer grösser, der Subventionstopf bleibt dagegen gleich gross. «Mehr Gelder zu erhalten, ist heute unser grösster Kampf», sagt Corpataux. Aus dieser Erkenntnis heraus schlossen sich die Theater-, Tanz- und Zirkusensembles Freiburgs Anfang Jahr zusammen und gründeten die Dachorganisation der darstellenden Künste (FFAV). «Zusammen haben wir nun mehr Gewicht und können mit einer Stimme sprechen.» 

Dahin, wo die Kultur blüht

Der Zusammenschluss erfolgte jedoch nicht bloss aus Eigennutz.

Freiburg hat einiges erreicht, sollte sich darauf aber nicht ausruhen.

Denn Kunst spiele eine wichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Rolle, sagt Corpataux. Gerade in der Corona-Pandemie oder in der Klimakrise könne Kunst Hoffnung geben. «Kunst repariert und eröffnet Zukunftsvisionen – vor allem auch für junge Menschen und künftige Generationen.» 

Kultur sei insgesamt wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Lebensqualität einer Stadt, sagt Corpataux.

Kultur ist ebenso wichtig wie ein guter Steuersatz, gute Schulen und ein gutes Gesundheitswesen.

Darum sei eine starke Kultur auch aus wirtschaftlicher Sicht relevant. Denn da, wo es ein interessantes kulturelles Angebot gibt, lassen sich die Menschen gerne nieder. «Die Stadt wird also attraktiver, zieht mehr Menschen an und generiert höhere Steuereinnahmen.» 

Ja zur Fusion

Ein starkes Kunst- und Kulturschaffen wiederum bedingt aber eine starke Stadt. Die Dachorganisation der darstellenden Künste wirbt darum für eine Fusion Grossfreiburgs. Denn in einer fusionierten Gemeinde könne eine noch kohärentere und professionellere Kulturförderung betrieben werden, ist Corpataux überzeugt. Und aus dem Selbstverständnis heraus, nach einer Fusion zu den zehn grössten Städten der Schweiz zu gehören, könnte der Reiz erwachsen, mehr in die Kultur zu investieren. Heute sind nebst dem Kanton und der Loterie Romande die Agglomeration Freiburg, der Gemeindeverband Coriolis und die neun Gemeinden Grossfreiburgs für die Kulturförderung verantwortlich.  

Ängste abbauen 

Corpataux ist sich bewusst, dass die Fusionsfrage bei einigen Menschen auch Ängste hervorruft, glaubt aber, dass diese nicht weiterhelfen. «In der Kunst sind wir auf der Suche nach neuen Darstellungs- und Interpretationsformen ständig mit Veränderung konfrontiert. Das ist spannend.» Klar gebe es auch immer wieder Unsicherheiten. Wichtig sei es dann, sich und anderen diese einzugestehen und dies auch so zu kommunizieren. Die Corona-Pandemie habe uns zudem gelehrt, dass eine Krise nur solidarisch zu bewältigen sei.

Wir müssen Brücken und nicht Mauern bauen, um Herausforderungen zu meistern und dabei gross herauszukommen.

Auch in der Kultur- und Kunstszene habe man das zuerst lernen müssen. «Früher schaute jeder nur für sich. Erst in der Krise haben wir gemerkt, dass wir zusammenhalten müssen.»

Kulturförderung

Das sagt das Fusionskonzept zur Kultur

Das bestehende kulturelle Angebot in den Gemeinden soll gemäss dem Fusionskonzept Grossfreiburgs beibehalten und nach Möglichkeit durch die Entwicklung einer umfassenderen institutionellen Politik gestärkt werden. Dank der Fusion können die Einwohnerinnen und Einwohner das Angebot eines grösseren Gebiets nutzen. Die Subventionen für lokale kulturelle Vereine sollen in der neuen Gemeinde nicht abgeschafft werden. Die konstituierende Versammlung hat in ihrer Finanzanalyse und im Budgetvoranschlag alle Subventionen, die die Gemeinden Grossfreiburgs derzeit an lokale sportliche und kulturelle Vereine vergeben, vollumfänglich beibehalten. 

Eine zuständige Behörde

Nach Auffassung der konstituierenden Versammlung, die das Konzept ausgearbeitet hat, soll die Fusion
das Leben der Kulturschaffenden klar erleichtern. Während zurzeit kulturelle Projekte, die in Grossfreiburg entwickelt werden, die Unterstützung mehrerer Behörden erhalten müssen, werde es mit der Fusion nur noch eine zuständige Gemeindebehörde geben, die gerechte Kriterien auf alle im Kulturbereich tätigen Personen und Organisationen anwenden soll. Für alle Personen, die sich in kulturellen Projekten engagieren und heute mit administrativen Hürden konfrontiert sind, solle zudem eine zentrale Anlaufstelle geschaffen werden.

Die konstituierende Versammlung möchte weiter die Kulturfinanzierung in der zukünftigen fusionierten Gemeinde überprüfen und konsolidieren mit dem Ziel, das durchschnittliche Niveau der Schweizer Städte zu erreichen. rsa

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