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Eine Suppe, die verbindet

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Die Suppe aus Bio-Gemüse wird zwar erst am Mittag serviert, doch die Zwiebeln zischen am Samstag schon um 10 Uhr im Kochtopf vor dem Marktstand von Bio Freiburg auf dem Georges-Python-Platz. Ein Mann in orangem T-Shirt und schwarzer Schürze rührt mit der Holzkelle um, grüsst die vorbeigehenden Besucherinnen und Besucher des Bio-Marktes. Hinter ihm steht ein Tisch voller buntem Gemüse, das mit farbigen Kärtchen angeschrieben ist: «Lauch/poi­reau», «Kartoffeln/pommes de terre», «Sellerie/célerie».

Aus dem Gemüse entsteht eine Suppe oder eben «une ­soupe», gekocht von deutsch- und französischsprachigen Kindern aus Freiburg unter der Anleitung von Mitgliedern von Bio Freiburg.

Die Mischung macht es aus

Neben dem Bio-Markt fanden am Samstagvormittag in der Stadt Freiburg das Rendez-vous bilingue in der Romontgasse zum Tag der Zweisprachigkeit und «The Meal» im Alten Bahnhof statt, ein weltweiter Solidaritätsanlass für Landwirte, bei dem gemeinsam eine Mahlzeit eingenommen wird. «Die Organisatoren des Rendez-vous bilingue hatten die Idee, die drei Anlässe zu verbinden und haben uns gefragt, ob wir etwas beitragen könnten», erzählt Sylvie Bonvin-Sansonnens, Präsidentin von Bio Freiburg und Grossrätin der Grünen. So sei die Idee der zweisprachigen Bio-Suppe entstanden, die schliesslich das Mittagessen von «The Meal» bereicherte. Ein Symbol, wie Vitus Schafer, Leiter der Geschäftsstelle von Bio Freiburg, erklärt. «Die Suppe ist eine Mischung aus verschiedenen Gemüsen, gekocht von Leuten verschiedener Sprachen und verschiedenen Alters.»

«C’est trop facile»

«Wie heisst Knoblauch auf Französisch», fragt eine der Bio-Suppen-Köchinnen ein Mädchen, das gerade Buchstaben aus einer geschnittenen Karotte aussticht. Es blickt auf, antwortet sofort: «ail». «Und wie sagt man Spinat?», «Epinards – c’est trop facile», antwortet das Mädchen. Die Frau erklärt: «Sie spricht auch noch Holländisch, deshalb kennt sie viele deutschsprachige Begriffe schon.» Während des Gemüseschälens und -schneidens sprechen die Kinder und die Mitglieder von Bio Freiburg hauptsächlich Französisch, doch immer wieder fallen deutschsprachige Begriffe: «Das isch guet!» und einmal «Hilfe!», als die Gemüsestückchen beim Transport zum Kochtopf auf den Boden zu kullern drohen.

Würze am Rendez-vous bilingue

Kurz nach elf Uhr ist die zweisprachige Bio-Suppe gekocht. Auf einem mit Kürbis und anderen Pflanzen geschmückten Leiterwagen ziehen zwei Mädchen in Begleitung von Bio-Freiburg-Mitgliedern sie zur Romont-Gasse ans Rendez-vous bilingue, wo Gustav auf der Bühne steht und die Zuhörer zu dessen «Lundi matin» den Oberkörper wippen. Am Stand des Landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve macht der Leiterwagen Halt. Bernhard Altermatt vom Forum Partnersprache, Organisator des Rendez-vous bilingue, begrüsst Bio Freiburg und Monika Lüscher, Mitarbeiterin von Grange­neuve, würzt die Suppe mit Salz und verschiedenen Bio-Kräutern. Dann zieht der Leiterwagen weiter in Richtung Alter Bahnhof, zu einem Mittagessen, das Sprachen, Leute und Landwirte auf der ganzen Welt verbindet.

«Die Suppe ist eine Mischung aus verschiedenen Gemüsen, gekocht von Leuten verschiedener Sprachen und verschiedenen Alters.»

Vitus Schafer

Geschäftsleiter Bio Freiburg

Bio Freiburg

Brückenfunktion bei Bio Suisse

Im Kanton Freiburg waren es deutschsprachige Landwirte, die zuerst auf die Bio-Produktion umstellten, bevor Berufskollegen aus dem französischsprachigen Kantonsteil folgten. Heute sind von den insgesamt 180 Freiburger Bio-Produzenten rund je die Hälfte französisch- respektive deutschsprachig. Bio Freiburg ist der einzige zweisprachige Verein innerhalb des Dachverbandes Bio Suisse. Im Kanton Wallis gibt es laut Sylvie Bonvin-Sansonnens, Präsidentin von Bio Freiburg, beispielsweise zwei nach Sprache getrennte Sektionen, und die Bio-Produzenten aus dem Berner Jura seien der jurassischen Sektion angeschlossen. «Für uns stellt die Zweisprachigkeit zwar ein Aufwand dar, weil wir alles übersetzen müssen», so Bonvin-Sansonnens. Gleichzeitig nehme die Freiburger Sektion innerhalb von Bio Schweiz eine Brückenfunktion ein, was eine Stärke sei. «Bio Schweiz hat das verstanden und unterstützt uns, damit wir den Mehraufwand, den wir aufgrund der Zweisprachigkeit haben, tragen können.»

mir

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