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Eine «Terrainangleichung» wird zu einer Deponie für Aushubmaterial

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda ruffieux

Im Amtsblatt war das Gesuch unter der Bezeichnung «Terrainangleichung im Heimberg, Alterswil» ausgeschrieben. Was genau darunter zu verstehen ist, kapierten die Anwohner des Weilers erst, als sie am Tag darauf einen Brief des Gesuchstellers, der Firma Rappo Hoch- und Tiefbau aus Alterswil erhielt. Beigelegt war ein Dossier, in dem die Details des Vorhabens aufgelistet waren.

Eine Böschung verflachen

In den nächsten drei Jahren soll zwischen Heimberg und Gäu bis maximal 14 000 Kubikmeter Aushubmaterial gelagert werden. Damit würde ein heute bestehender Hang zwischen der Gemeindestrasse und einer Hecke verflacht, das Terrain also angepasst. «Heute besteht eine Böschung, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden kann. Der Zugang zur landwirtschaftlichen Fläche ist schwierig», heisst es im technischen Bericht zum Baugesuch.

Anwohnerin Yvonne Steiner sieht das anders: «Die Grundstücke sind problemlos befahrbar und die Pflege der Böschung von etwa 100 Metern ist den Landwirten wohl zuzumuten.» Sie vermutet deshalb, dass es weniger um landwirtschaftliche Interessen geht als um die Entsorgung von Aushubmaterial.

Im Baugesuch heisst es denn auch, dass in der Kiesgrube St. Ursen derzeit kein Aushubmaterial mehr angenommen werde und dass es an Alternativen fehle. Auch wird auf die starke Bautätigkeit in Alterswil aufmerksam gemacht, durch die Aushubmaterial anfällt.

Yvonne Steiner ist überzeugt, dass in der Gemeinde in den nächsten drei Jahren kaum 14 000 Kubikmeter Aushubmaterial anfallen. Sie hat die Rechnung gemacht: «Geht man von etwa 150 bis 200 Kubikmeter Material für ein kleines Einfamilienhaus aus, müssten zwischen 90 und 100 Einfamilienhäuser gebaut werden.» Sie geht deshalb davon aus, dass Material aus dem ganzen Bezirk nach Heimberg transportiert wird.

Dem widerspricht Urs Rappo von der Firma Rappo Hoch- und Tiefbau. «Das Aushubmaterial wird nur aus Alterswil kommen», sagt er auf Anfrage. 14 000 Kubikmeter seien auch nicht so viel Material, erklärte er. Aus ökologischen Gründen sei es auf jeden Fall sinnvoller, Material möglichst vor Ort zu lagern, statt lange Transportwege in Kauf zu nehmen.

Rund 3000 Lastwagen

Yvonne Steiner hat Einsprache gegen das Projekt erhoben. Sie befürchtet, dass die Weiler Heimberg und Gäu durch dieses Projekt mit massiv mehr Verkehr rechnen müssen. Sie hat ausgerechnet, dass 14 000 Kubikmeter Aushubmaterial, umgerechnet auf Drei-Achser-Lastwagen, etwa 3000 Camionfahrten bedeuten würden. «Den Dreck und den Lärm haben dann die Anwohner und die Landbesitzer, deren Parzellen zu Ausweichstellen werden.»

«Die Zufahrtsstrasse ist schmal, unübersichtlich und das Kreuzen ist nur an wenigen Stellen möglich.» Die Beschwerdeführerin weist auch darauf hin, dass dies der Schulweg von mehreren Kindern der Weiler Gäu und Heimberg ist.

Bedingungen gestellt

Im Baugesuch ist die Rede davon, dass an der Strasse allenfalls Verstärkungsmassnahmen vorgenommen werden sollen. Wie Peter Gross, Ammann von Alterswil, auf Anfrage erklärte, ist dies eine der Bedingungen, welche die Gemeinde im Vorgesuch gestellt hatte: Dass Ausweichstellen errichtet werden und dass die Strasse wieder instand gestellt wird.

Der Gemeinderat habe ansonsten noch keine Stellung zum Projekt bezogen, führte Peter Gross aus. Erst wenn es zu Einsprachen bzw. zu Einspracheverhandlungen komme und das Dossier an die kantonalen Stellen weitergeleitet werde, wird die Gemeinde ein Gutachten abgeben. «Das geht seinen offiziellen Weg», hält er fest. Die Firma Rappo habe aber das Projekt im Rahmen der Vorprüfung seriös ausgelotet, betont er.

«Klar ist, dass nur sauberes Material, also keine Inert-Stoffe, gelagert werden.» Auch das war eine Bedingung des Gemeinderates.

Yvonne Steiner macht auch landschaftliche Argumente geltend: Die Aufschüttung einer natürlich gewachsenen Mulde würde das Landschaftsbild nachhaltig verändern. «Das Überschütten einer bisher intakten Fläche und die damit verbundene Verdichtung und Versiegelung des Bodens beeinflusst die landwirtschaftliche Nutzung, die Biodiversität, aber auch die Wasserhaltung des Bodens negativ», nennt sie einen weiteren Grund für ihre Einsprache (siehe auch Kasten).

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