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Eine ukrainische Familie auf der Flucht verbringt den Sommer in Ueberstorf

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Nach ihrer Flucht aus der Ostukraine und einem zweimonatigen Aufenthalt in Polen kam die Ukrainerin Alona mit ihren Söhnen und ihrer Mutter vor kurzem in Ueberstorf an. Die Gemeinde weckt in ihr Erinnerungen an ihre Kindheit.

Unkompliziert und gut verständlich: So beschreibt die Ukrainerin Alona ihre Aufnahme Anfang Juni als Flüchtling in der Schweiz und im Kanton Freiburg. «Im Bundesasylzentrum sprachen viele Personen Russisch. So war die Kommunikation einfach.» Auch die Abläufe im kantonalen Aufnahmezentrum im ehemaligen NH-Hotel in Freiburg habe sie positiv erlebt. «Es ging schnell. Nach einer Stunde war alles erledigt. Und auch hier war es möglich, Russisch mit den Mitarbeitenden zu sprechen», berichtet die 36-Jährige auf Englisch.

Sie ist mit ihren beiden Söhnen, zehn und acht Jahre alt, sowie ihrer 62-jährigen Mutter Anfang Juni in die Schweiz gekommen und lebt seitdem in Ueberstorf im Gasthof Zum Schlüssel. «Ich bin beeindruckt von der Schönheit und der Sauberkeit der Schweiz sowie von der Pünktlichkeit des öffentlichen Verkehrs. Und die Menschen sind sehr freundlich.» Geflüchtet aus Charkiw, einer 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt an der Grenze zu Russland, sei die Ankunft in Ueberstorf kein Kulturschock gewesen. Denn sie sei in der Ukraine auf dem Land aufgewachsen. «Die Kühe und der Geruch, es ist hier fast wie in meiner Kindheit.»

Lustige Übersetzungen

Im Gasthof kümmert sich die Betriebsleiterin Romi Morf um die ukrainische Familie. Beim Besuch der FN erklärt sie der Mutter auf Deutsch und mit Handgesten, dass sie ihr helfen wird bei der Anmeldung der Kinder für die Ferienpass-Aktivitäten. «Wir nutzen auch Übersetzungsapps. Denn nur die Mutter spricht Englisch, und ich spreche Deutsch und Französisch», sagt Romi Morf. «Diese Übersetzungen sorgen immer wieder für lustige Situationen. Letztens übersetzte die App eine Frage der Kinder so: ‹Arbeiten Sie heute auf dem Kopfkissen?›» Die Familie sei ihr sehr sympathisch, und diese biete auch an, bei der Arbeit im Gasthof zu helfen. «Ich versuche, Normalität in ihren Alltag zu bringen und ihnen zu helfen, so gut ich kann.»

Dass die Flüchtlingsfamilie im Zentrum von Ueberstorf die ersten Wochen und Monate in der Schweiz verbringen kann, findet Christine Bulliard-Marbach, Besitzerin des Gasthofs und Nationalrätin (Die Mitte), schön. «Im Gasthof in der Dorfmitte sind sie von Leben umgeben, und die Kinder können sich schnell integrieren.» Bereits zu Beginn des Krieges und der Ankunft der ersten ukrainischen Flüchtlinge in der Schweiz habe sie die Zimmer des Gasthofs als Unterkunft angeboten, aber keine Flüchtlinge vermittelt bekommen. «Ich hatte ich mich bei «Osons l’accueil» gemeldet und wurde an ORS weiterverwiesen.» ORS Service ist vom Kanton Freiburg beauftragt worden, sich um die Aufnahme und die Betreuung der Flüchtlinge in den Gastfamilien zu kümmern. «ORS kontaktiere mich, um mir mitzuteilen, dass sie genügend andere Gastfamilien hätten.» Schliesslich sei sie in Kontakt gekommen mit einem in Freiburg wohnhaften Ukrainer, der Flüchtlinge zu Gastfamilien vermittelt. Dieser Mann hatte wiederum Kontakt zu einer langjährigen Freundin Alonas in Genf. Und so kam die Verbindung zwischen Alona und Christine Bulliard zustande.

Die ukrainische Familie und ihre Gastgeberinnen (v.l.n.r): Romi Morf (Betriebsleiterin des Gasthofs), Ivan, Taras, Christine Bulliard (Besitzerin des Gasthofs) und Alona. Alonas Mutter fehlte auf dem Bild wegen Krankheit.
Laurent Crottet

Staus und Angst auf der Flucht

Vor ihrer Reise in die Schweiz habe ihre Flucht sie in die Westukraine und nach Polen geführt, erzählt die 36-Jährige. «Die Fahrt durch die Ukraine war sehr schwierig und dauerte mehrere Tage. Wir standen in langen Staus, hatten Angst und wussten nicht, wo wir eine Unterkunft für die Nacht finden. Alle Hotels waren voll. Eine Nacht im Februar hatten wir in einem Keller auf alten Matratzen verbracht.» In Polen habe sie mit ihrer Mutter und ihren zwei Söhnen während zwei Monaten in einer Wohnung leben dürfen, die ihrer Freundin aus Genf gehört. «Für kurze Zeit waren wir auch in die Ukraine zurückgekehrt, um meinen Mann wieder zu sehen.»

In der Schweiz wolle sie sicher über den Sommer oder wenigstens für einige Monate bleiben.

Wir hatten zu Beginn die Hoffnung, dass der Krieg schnell ein Ende findet. Doch das hat sich als falsch herausgestellt.

Alona
Flüchtling aus Charkiw, Ostukraine

Alona erinnert an den Georgienkrieg von 2008, der acht Tage dauerte. In der Ukraine hätten sie wiederholt Luftalarme erlebt, weil Raketen im Anflug waren. «Das ist gefährlich. Und für meine Kinder wollte ich nicht, dass sie immer wieder den Alarm hören müssen.»

Was sie jetzt in der Schweiz erlebt, sei «der Frieden der Stabilität». Jedoch gebe es auch einen Wermutstropfen: «Mein Leben gehört mir nicht mehr. Es ist nicht mehr so organisiert wie vorher.» Weil der Mann der Ukrainerin diese vor kurzem in Ueberstorf besucht hat, sagt Christine Bulliard: «Sie können derzeit zwar nicht in ihrem Heimatland leben, sind aber als Familie zusammen.» Bei Alona habe sie eine Veränderung beobachtet und sagt auf Englisch zur Ukrainerin: «Als du hier ankamst, sah ich, dass du deswegen glücklich warst, aber ich sah in deinem Gesicht auch Traurigkeit und Müdigkeit. Jetzt strahlt dein Gesicht Freude aus.»

Wunsch nach Arbeit

Mit ihren Söhnen und ihrer Mutter unternimmt die Ukrainerin derzeit vor allem Ausflüge. Den Schulunterricht besuchen die zwei Jungen nicht, weil das Schuljahr bereits bald zu Ende geht. Zudem werden sie im Herbst nach Granges-Paccot zügeln und dort die Schule besuchen. Denn die Ferienwohnung im Gasthof wird dann vermietet sein, weshalb Christine Bulliard eine andere Wohnung für die Familie organisiert hat. Ob die Ukrainerin, von Beruf Buchhalterin, in der Schweiz eine Arbeitsstelle finden wird, ist derzeit offen. «Ich möchte arbeiten, um meine Familie zu unterstützen», sagt sie. Christine Bulliard ergänzt: «Wir warten noch darauf, dass sie das offizielle Dokument für den Schutzstatus S erhält, und dann überlegen wir, wo sie arbeiten könnte.»

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