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Eine umstrittene Zwischenlösung

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Auf sieben öffentlichen Parkplätzen in der Gemeinde Tafers soll die Parkzeit bald auf zwei Stunden beschränkt werden, um Langzeitparkierer zu verbannen (siehe FN vom Samstag). Auf der Facebook-Seite der «Freiburger Nachrichten» gab es kurz nach Bekanntwerden dieser Pläne des Gemeinderats positive und negative Reaktionen zum Thema. 16 Personen drückten «Gefällt mir», 13 bezeichneten sich ob dieser Neuigkeit als «traurig» und drei weitere als «wütend». Die Nachricht wurde mehrmals kommentiert. Während eine Leserin die Neuerung unterstützt und findet, dies sei ja bald überall so geregelt, ernten die Parkplatzpläne auch Kritik. «Ich hätte lieber etwas bezahlt für den ganzen Tag, mit blauer Zone kann man als Pendler den Parkplatz nicht mehr nutzen», ärgert sich ein User, und ein anderer meint: «Es wäre viel intelligenter, ein Park and Ride einzurichten.» Zwei Leserinnen fragen sich, wo denn Pendler und Auswärtige, die in Tafers arbeiten, nun parkieren sollen. «Ich hätte mir eine saubere und nachhaltige Lösung gewünscht und lieber gewartet, bis diese ausgereift ist», kommentiert eine dieser Leserinnen weiter.

Das ist der Facebook-Post:

Der Tafersner Ammann Gaston Waeber (SVP) versichert auf Anfrage, dass diese «saubere und nachhaltige Lösung» kommen werde, und zwar Ende 2018 mit dem Parkplatzkonzept der Gemeinde Tafers. Ein solches hat etwa die Freiburger Sektion des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) gefordert.

Die Einführung der Parkzeitbeschränkung geht auf die Vergrösserung des Parkplatzes Dorfmatte um 42 Plätze und die damit verbundene Diskussion an der Gemeindeversammlung im Juni 2016 zurück (die FN berichteten). «Wieso sollten wir Auswärtigen gratis Parkplätze zur Verfügung stellen?», fragte damals ein Bürger. Gemeinderätin Sabine Waeber erklärte, dass der Gemeinderat das Dauerparkieren eben gerade verhindern wolle und dort eine blaue Zone einführen werde.

Umfrage:

 

Mit dieser Massnahme habe sich der Gemeinderat auch unter Druck setzen wollen, erklärt Gaston Waeber. «Die Parkzeitbeschränkung ist nur eine Zwischenlösung bis zur Einführung der Bewirtschaftung, ein Kompromiss. Sie mag nicht die beste Lösung sein, aber wir wollten etwas unternehmen.» Damit könne der Gemeinderat auch herausfinden, ob es in Tafers wirklich so viele Langzeitparkierer gebe, die jenen, die in Tafers einkaufen gehen oder die Dienstleistungen der Ämter nutzen wollen, den Parkplatz wegschnappen. Insgesamt habe es in Tafers rund 100 öffentliche Parkplätze. Im örtlichen Gewerbeverein werde die Parkzeitbeschränkung erst noch diskutiert, sagt Präsident Urs Bertschy auf Anfrage. Er habe bisher jedoch keine Reklamationen über fehlende Kundenparkplätze erhalten, sagt er.

Mit dem Bus in die Stadt

Die TPF haben die Kadenz der Busverbindungen zwischen Tafers und Freiburg auf den aktuellen Fahrplan hin erneut erhöht, weshalb Pendler gerne ihr Auto in Tafers stationieren und von dort mit dem Bus in die Stadt fahren. Wie sieht der Syndic deren Situation? In den nächsten 30 Tagen – so lange läuft die Einsprachefrist – sei Parkieren in Tafers noch kein Problem, sagt Waeber mit einem Schmunzeln, und wird dann ernst. «Ich weiss nicht, ob es die Aufgabe der Gemeinde Tafers ist, für die Stadt ein Park and Ride zu schaffen.» Bei speziellen Anlässen im Dorf oder auch bei Beerdigungen werde die Gemeinde reagieren und «Freie Parkierzeit»-Schilder aufstellen.

Die Geschäftsführerin des VCS Freiburg, Prisca Vythelingum, weiss nicht so recht, was sie von der geplanten Parkzeitbeschränkung halten soll. «Wenn Tafers ein beliebter Standort ist, um mit dem Bus in die Stadt zu fahren, ist die blaue Zone wohl nicht die beste Lösung», sagt sie. Einsprache werde der VCS dennoch nicht machen. Denn der Kanton müsse erst ein Gesamtkonzept zur Parkplatzregelung in Stadtnähe präsentieren. Dieses werde im neuen kantonalen Richtplan enthalten sein.

Zahlen und Fakten

Tafers ist nicht dazu verpflichtet

Das kantonale Raumplanungs- und Baugesetz von 2008 und das Ausführungsreglement von 2009 schreiben vor, dass Freiburger Gemeinden über 5000 Einwohner ein Parkplatzkonzept benötigen. Für Gemeinden innerhalb eines Agglomerationsperimeters oder in Tourismuszentren ist ein Konzept ebenfalls Pflicht. Tafers ist mit knapp 3300 Einwohnerinnen und Einwohnern von Gesetzes wegen nicht dazu verpflichtet, ein Parkplatzkonzept zu erstellen. Die Gemeinde habe sich aber im Rahmen ihrer revidierten Ortsplanung von 2013 dazu entschieden, ein solches Konzept zu realisieren, sagt Corinne Rebetez, Sprecherin der kantonalen Raumplanungsdirektion. Der Kanton muss das Konzept genehmigen; die Kontrolle der Bewirtschaftung obliegt den Gemeinden.

ak

 

 

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