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«Eine unerwartete Wendung des Lebens»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Vom Rindsfilet zum Hamburger: Der Entscheid fiel schnell, als Jerôme Dupont die Ausschreibung des Fast-Food-Riesen McDonald’s sah, es werde jemand gesucht, der auf eigene Rechnung das künftige Restaurant in Murten übernehme. Zu jener Zeit war er Direktor im Römer Fünf-Sterne-Hotel Hassler (siehe blauer Kasten). «Wir, meine Frau und ich, wollten etwas auf eigene Rechnung machen, etwas, was uns gehört.» Er schloss jedoch den Kauf eines Hotels oder die Pacht auf eigene Rechnung aus. «Das erste wäre unbezahlbar und das zweite wegen allenfalls nötiger Investitionen ein grosses finanzielles Risiko.» Auch als Wirt sah er sich nicht. «Das ist heute ein wirtschaftliches Himmelfahrtskommando.» 

Zwar sei man in der Branche bereit, viel zu arbeiten und auf seine Freiheit zu verzichten, schliesst sich seine Frau Aranka an, aber irgendwann müsse man auf seine Gesundheit schauen. Neben der Lebensqualität sei ihnen auch die Sicherheit ein Anliegen, sagt Aranka Dupont: in der Hotellerie gebe es häufige Besitzerwechsel, denen oft die Berufung eines neuen Managements folge: «In dieser Branche ist die Ungewissheit besonders gross.»

Dupont bewarb sich aufs Geratewohl bei McDonald’s, ohne sich reelle Chancen auszurechnen, und erhielt dennoch nach mehreren Runden zu seiner Überraschung den Zuschlag. Die Reaktion seiner Hotelier-Kollegen: Erstaunen. Sein Noch-Chef fand, Dupont sei verrückt geworden, liess ihn aber ziehen. Auch seine Frau war zuerst nicht begeistert. Er habe sie spät eingeweiht, wirft sie ein. Das Leben halte eben Überraschungen bereit, fasst Jerôme Dupont zusammen.

Völlig durchorganisiert

Seinen ersten Hamburger ass er als etwa Neunjähriger in der Berner Neuengasse, so Dupont. Schon als Hotelfachschüler habe ihn das durchorganisierte System des US-Unternehmens fasziniert, denn: «Die Hotellerie ist ja gut und recht, doch alles andere als organisiert.» Allerdings plante er nicht, zu einer Fast-Food-Kette zu wechseln. «Wissen Sie, ob Sie Fünf-Sterne-Zimmer verkaufen oder Hamburger – im Vordergrund steht der Gästekontakt. Ob mir hier ein Gast für ein 15-Franken-Menu dankt oder einer im Fünf-Sterne-Hotel, der sich über seine 5000-Franken-Suite freut–die Dankbarkeit ist die gleiche.» Er ziehe ein Merci von Herzen einem hingeworfenen «Hier sind 100 Franken» vor.

 Er erinnert sich an seinen letzten Tag in Rom: «Ich stand am Freitag mit Karl Lagerfeld im Lift – und zwei Tage danach im McDonald’s in Zuchwil. Das ist ein Kontrast.» Er verliess die Ewige Stadt und begann sein 18 Monate dauerndes Training. «Ich habe alle Stationen durchgemacht: Fritteuse putzen, Frühdienst, Nachtreinigung.» Er sei als Lizenznehmer (siehe Kasten rechts) bei der Arbeit keineswegs bevorzugt behandelt worden. Am 1. Januar 2013 übernahm er das Lokal im Westside, während sich die Eröffnung des McDonald’s Murten verzögerte. In einem Tag wurde Dupont vom Angestellten zum Unternehmer: Plötzlich waren der Lohn seiner Angestellten und ihr Feedback wichtig. Jeder Angestellte sei ihm wertvoll, «und wenn er mal einen Fehler macht, verzeihen wir ihm. Denn auch wir machen Fehler.»

Gut in Murten angekommen

In Murten seien sie gut aufgenommen worden, so Dupont. Er kenne die Region aus seiner Zeit als Verkaufschef im Vieux Manoir. «Ich hätte mir nie gedacht, dass es einige Jahre später geschlossen ist und ich in Murten Hamburger verkaufe. Das ist eine unerwartete Wendung des Lebens.» Die Region habe offenbar nachgerade auf das Restaurant gewartet. Es seien schon Gäste angestanden, noch bevor das Lokal eröffnet war. «Wir mussten sie zurückweisen, als sie mit dem Auto über die Wiese fuhren und der Verkehr sich zu stauen begann.» Die Eröffnung hatte sich wegen Beschwerden im Bewilligungsverfahren verzögert. Unterdessen teilt Dupont die Meinung der Beschwerdeführer um Christian Haldimann, dass ein Kreisverkehr bestimmt die bessere Lösung gewesen wäre.

Eine Neueröffnung sei zwar nicht einfach. Aber er sei zufrieden, wie das Geschäft angelaufen sei, sagt der Chef von 55 Angestellten in Murten. Er habe sich während seiner Karriere immer wieder gefragt: «Jesses, wie schaffe ich das?» Und bisher habe es noch immer geklappt.

Franchising: Ein Unternehmer nutzt eine bekannte Marke

V on den etwas über 160 McDonald’s-Restaurants in der Schweiz führt das Unternehmen selbst ein Drittel in Eigenregie, die anderen werden als sogenannte Franchise an Lizenznehmer übergeben: Ein unabhängiger Unternehmer erhält das Recht, eine bekannte Marke zu benützen. Jerôme Dupont, der die Lokale in Murten, Bern-Westside und Bern-Zytglogge führt, sagt: «Würde auf dem Gebäude Dupont-Burger stehen, würde ja niemand kommen, so ehrlich muss man sein.» Im Gegenzug teilen sich Lizenznehmer und McDonald’s über eine Umsatzbeteiligung Erfolg und Risiko. Einkäufe sind klar geregelt, Marketing und Produkte sind standardisiert. «Ich muss mir keine Sorgen machen, was ich nächste Woche auf dem Menuplan habe und kann mich auf unternehmerische Entscheide konzentrieren», so Dupont.

Ein Franchisenehmer führt in der Regel mehrere Restaurants. Dadurch hat er mehr Sicherheit, wenn er zum Beispiel Konkurrenz erhält und es Umsatzschwankungen gibt. Im Fall von Murten gehört der Boden McDonald’s Schweiz, Duponts Firma benutzt die Anlage. Die Unternehmer stehen in engem Kontakt mit McDonald’s Schweiz. Für das Marketing und die Produktepalette existieren gemeinsame Kommissionen. Zudem gibt es strenge Kontrollen, zum Beispiel bei Arbeitssicherheit und Hygiene. fca

Zur Person

Eine Karriere in der Fünf-Sterne-Hotellerie

Der Stadtberner Jerôme Dupont hat trotz seiner erst 40Jahre schon eine lange berufliche Karriere hinter sich. Nach der Hotelfachschule hat er in Bern in einer Firma gearbeitet, welche das Marketing für zahlreiche Hotels führte. Nach kurzer Zeit wurde er als Verkaufschef ins Vieux Manoir nach Merlach berufen. Einige Monate später wechselte er als Leiter Veranstaltungen ins Fünf-Sterne-Hotel Lausanne Palace. Dort lernte er seine spätere Frau Aranka kennen. Ein Jahr darauf, im verhältnismässig jungen Alter von 30Jahren, wurde Jerôme Dupont als Direktor des Fünf-Sterne-Hotels American Colony nach Jerusalem geschickt. Nach einigen Jahren im Fünf-Sterne-Hotel Chateau im slowakischen Bela übernahm Dupont die Leitung der Luxus-Herberge Hassler oberhalb der Spanischen Treppe in Rom.fca

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