Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Eine unglaubliche Leidenschaft»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Daniel Steiner kennt das Schweizer Eishockey wie kaum ein anderer. In der Nationalliga A spielte der 33-jährige Berner vor seinem Engagement in Ambri bereits für Langnau, Zürich, Rapperswil und Lugano. In 594 NLA-Spielen brachte es Steiner auf 179 Tore und 186 Assists. In der Saison 2009/10 versuchte der 32-fache Nationalstürmer sein Glück ein Jahr lang in Übersee, wo er allerdings zu keinen NHL-Einsätzen kam, sondern für Rochester und Adirondack in der AHL sowie für Reading in der drittklassigen ECHL auf Punktejagd ging.

Bei seinem neuen Club Ambri hat Steiner in dieser Saison voll eingeschlagen. Mit je sieben Toren und sieben Assists in 16 Spielen ist er einer der Gründe für den überraschend guten Start der Leventiner.

 

 Daniel Steiner, nach rund einem Drittel der Qualifikation steht Ambri im oberen Bereich der Tabelle. Sind Sie selbst überrascht?

Überrascht eigentlich nicht, ich habe immer an unsere Qualitäten geglaubt. Aber natürlich muss man immer einen Weg finden, dass auch alle an die eigenen Fähigkeiten glauben, die Rädchen ineinandergreifen und die Spielweise allen zusagt. Das klappt momentan gut. Aber allzu sehr auf die Platzierung in der Tabelle zu schauen, bringt nichts. Alles ist eng beisammen und wir dürfen nicht das Gefühl haben, dass wir irgendwie etwas Besseres sind.

 

 Worin sehen Sie die Gründe für den guten Start?

Unser Spielsystem ist gut auf die Mannschaft zugeschnitten. Letztlich ist es ein einfach gehaltenes System, in dem man viel laufen, aber nicht zu viel studieren muss – und innerhalb dessen wir relativ frei sind. Das geht bisher gut auf. Ausserdem wird mit den Siegen der Glaube an uns immer grösser. Es ist wie bei einem Schneeball, der immer grösser wird, wenn er ins Rollen kommt. Natürlich gelingen dann auch einmal Dinge, die während einer Niederlagenserie nicht gelingen. Aber wir besitzen sicherlich ein Gebilde, das stimmig ist; alle helfen mit, dieses aufrechtzuerhalten, wir haben vier gute Linien und ein gutes Defensivsystem.

 

 Tatsächlich gehört Ambri zu den Teams der Liga, die am wenigsten Gegentore erhalten haben.

Wenn man die Tabelle anschaut, dann stehen vorne die Teams, die nicht so viele Tore kassiert haben, das ist einfach so. Und die Defensive fängt bereits im gegnerischen Drittel an, indem man zum Beispiel keinen blinden Pass in die Mitte spielt und ein gutes Backchecking betreibt. Allerdings muss auch gesagt werden, dass unsere Torhüter oft schlicht sensationelle Leistungen gezeigt haben und so schon manchen Fehler von uns Spielern ausgebügelt haben.

 

 Welchen Anteil hat Trainer Serge Pelletier am Erfolg?

Er ist der Boss, er trifft all die Topentscheidungen. Er versprüht eine sehr positive Art und lässt den Spielern auch die nötigen Freiheiten. Das alles überträgt sich auf die Mannschaft. Ausserdem hat er vier gute Linien gefunden und ist ein sehr aktiver Coach. Pelletier ist einer, der während des Matchs reagieren kann, der einen Spieler, dem es während einer Partie gut läuft, dann auch vermehrt bringt und im richtigen Moment auch einmal ein Timeout nimmt.

 

 Wo sehen Sie Ambri am Ende der Saison?

Das ist eine Frage, die man nicht beantworten kann. Wenn wir so weiterfahren und Spiel für Spiel weiterkämpfen, wäre ich schon enttäuscht, wenn wir nicht in die Playoffs kämen. Klar, mit der Ausgangslage, die sich uns jetzt bietet, wäre das enttäuschend. Aber wir müssen uns bewusst sein, dass wieder schwierigere Zeiten kommen werden. So leicht wie zuletzt wird uns das Siegen nicht immer fallen.

 

 Ihnen läuft es bisher auch persönlich sehr gut. Sie dürften Ihren Wechsel von Lugano zu Ambri kaum bereuen.

 Dadurch, dass ich nicht mehr die Rolle ausfüllen konnte, in der ich am besten bin, habe ich ein Team gesucht, in dem ich wieder mehr Spielfreude habe–und das habe ich in Ambri sicher gefunden.

 

 In Ambri dürfen Sie mehr offensive Verantwortung übernehmen als in Lugano.

Vor allem spiele ich mehr. Ob du 16, 17 Minuten pro Match spielst und im ersten Powerplay-Block zum Einsatz gelangst oder ob du nur zehn Minuten spielst, macht schon einen Unterschied. Ich bin in diesem Bereich bestimmt nicht der einfachste Spieler, weil ich eine gewisse Einsatzzeit benötige, um meinen Rhythmus zu finden. Klar probiert man auch sein Bestes, wenn man nicht so viele Einsätze hat, aber wenn man pro Drittel bloss viermal auf dem Eis steht, ist das nicht so leicht.

 

 Sie hatten vor Ihrer Unterschrift in Ambri auch mit Gottéron gesprochen. Warum hat es nicht geklappt mit einem Wechsel nach Freiburg?

 Wenn man einen auslaufenden Vertrag hat, macht man sich immer Gedanken und prüft verschiedene Optionen. Deshalb war auch Freiburg eine Option für mich, schliesslich hatte ich schon immer etwas für diese Region übrig. Ich habe schon so manches Mösli-Steak gegessen, und das Falli-Hölli-Theater habe ich auch gesehen. Ich habe Bekannte in der Region und meine Grossmutter wohnte in Sangernboden, als Kind war ich fast jedes Wochenende bei ihr. Aber der Kontakt zu Gottéron war nur von kurzer Dauer.

 

 Sie konnten sich nicht auf einen Vertrag einigen?

So kann man das nicht wirklich sagen. Von Seiten des Clubs hiess es einfach Nein. Zu einem späteren Zeitpunkt hat Hans Kossmann dann noch einmal Interesse bekundet, allerdings zu spät. Ich hatte bereits in Ambri unterschrieben, auch wenn dies zu diesem Zeitpunkt noch nicht publik gemacht worden war.

 

 Letztlich haben Sie bei Ambri-Piotta einen Vertrag bis 2015 unterschrieben, einem Kultclub aus einem 500-Seelen-Dorf. Einem Club also, der definitiv nicht wie alle anderen ist. Inwiefern unterscheidet sich für einen Spieler ein Engagement in Ambri von einem bei anderen Clubs?

 Das Schöne ist, dass die Fans und das Umfeld in einem solchen Verein mit einer unglaublichen Leidenschaft ans Werk gehen und die Region wirklich in das Eishockey vernarrt ist. In diesem Bereich ist es wohl ein bisschen wie in Freiburg. Doch natürlich stehen Ambri nicht die gleichen Mittel zur Verfügung wie einem Grossclub. Aber da sind 25 Jungs in einer kleinen Garderobe, die versuchen, das Beste herauszuholen. Und wenn aus der Dusche dann halt einmal kein warmes Wasser mehr kommt, dann ist das halt so. Mich stören solche Dinge nicht, in diesem Bereich habe ich keine hohen Ansprüche. Da ist es mir viel wichtiger, dass mir Vertrauen entgegengebracht wird und ich in meiner Rolle Verantwortung übernehmen kann.

 

 Heute Abend treffen Sie auf Gottéron. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Ein schwieriges, wir hatten in dieser Saison in Ambri bereits ein ausgeglichenes Duell, das Freiburg im Penaltyschiessen gewann. Gottéron ist sicher eine Mannschaft mit viel Potenzial, und zu Hause war das Team schon immer eine Macht. Aber wir werden versuchen, das Maximum aus unseren Möglichkeiten herauszuholen.

«Ich habe schon so manches Mösli-Steak gegessen, und das Falli- Hölli-Theater habe ich auch gesehen.»

Daniel Steiner

Stürmer Ambri-Piotta

Vorschau: Sandro Brügger kehrt zurück ins Team

Heute Abend (19.45 Uhr) versucht sich Gottéron im Heimspiel gegen Ambri für die 3:6-Niederlage vom Dienstag gegen Schlusslicht Rapperswil zu rehabilitieren. «Wir müssen wieder viel konsequenter spielen», sagt Trainer Hans Kossmann. «Die Leistung gegen Rapperswil war zwar nicht wegen fehlendem Einsatz nicht gut, sondern weil wir einen harten Monat hinter uns haben, der Spuren hinterlassen hat. Es war ein Ausrutscher, aber heute müssen wir eine Reaktion zeigen.» Kossmann weiss, dass Ambri in dieser Saison ein sehr unangenehmer Gegner ist. «Es herrscht eine gute Chemie im Team. Im Sturm ist Ambri auf diese Saison hin viel stärker geworden. Mit Giroux und Steiner haben sie zwei gute neue Stürmer. Und Pestoni ist nach zwei schwierigen Saisons und vielen Verletzungen wieder erstarkt. Somit haben sie quasi drei neue Topstürmer.» Das wirke sich auch auf die Defensive aus. «Das hängt ja alles zusammen. Teams mit einer guten Offensive kassieren oft auch weniger Tore, da die gegnerischen Teams anders spielen und sich mehr auf die Defensive konzentrieren.»

Brüggers Chance

Bei Gottéron kehrt heute Sandro Brügger ins Team zurück, der seit dem 24. September nicht mehr gespielt hat, weil er zunächst mit einer Fussverletzung ausfiel und danach überzählig war. Brügger ersetzt Tristan Vauclair, der im Spiel gegen Rapperswil einen Puck ans Ohr erhalten hat. «Er hat ganz ein blaues Ohr sowie Schmerzen am Kopf. Vielleicht kommt er erst nach der Nati-Pause zurück», sagt Kossmann. Somit kommt also Brügger an der Seite von Martin Ness und Kilian Mottet zu seinem fünften Saisonspiel. «Ich bin topmotiviert und werde die Chance packen. Ich habe früher bei den Junioren schon oft mit Mottet gespielt, wir verstehen uns gut, ich bin deshalb zuversichtlich», so der Alterswiler. fm

Der heutige Gegner

Fakten zu Ambri

• Ambri setzt auf ein Goalie-Duo. Nolan Schaefer und Sandro Zurkirchen pushen sich zu Höchstleistungen. Beide haben eine Fangquote von über 94 Prozent und stehen damit an der Spitze der regelmässig spielenden Torhüter.

• Das traditionell heimstarke Ambri ist dieses Jahr auch auswärts gut. Es hat 5 von 8 Auswärtsspielen gewonnen.

• Die Tessiner habe zehn der letzten elf Spiele im St. Leonhard verloren.

Meistgelesen

Mehr zum Thema