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Einer, der auszog, Brasilien zu malen

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Aquarelle von Jean-Baptiste Debret im Museum für Kunst und Geschichte Freiburg

Abgesehen von der künstlerisch-historischen Bedeutung der Ausstellung im Museum für Kunst und Geschichte, besticht die Präsentation vor allem durch ihre Exotik und die beeindruckenden Panoramatapeten. Freiburg hat eine recht enge Beziehung zu Brasilien im Allgemeinen und zu Nova Friburgo im Besonderen. Es war denn auch das Departement für kulturelle Angelegenheiten, welches massgeblich zum Gelingen dieser Ausstellung beigetragen hat. Die Ausstellung fügt sich in eine ganze Veranstaltungsreihe (Genf, Freiburg, Neuenburg, Bern, Zürich, Basel, Luzern) zum Thema 500 Jahre Brasilien.

Die Ausstellung «Brasiliana» steht unter dem Patronat von Bundesrat Joseph Deiss sowie den Botschaften Brasiliens und Frankreichs in der Schweiz. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum Castro Maya in Rio de Janeiro und dem Musée du papier peint in Rixheim.
Die 65 Aquarelle des klassizistischen französischen Malers Jean-Baptiste Debret (1768-1848) stammen aus den Beständen der Museen Castro Maya in Rio de Janeiro. Im Jahr 1816 reiste Jean-Baptiste Debret, gemeinsam mit anderen französischen Künstlern, mit dem Auftrag nach Brasilien, eine Kunstakademie für das kurze Zeit zuvor durch Portugal geschaffene Kaiserreich zu gründen.

Scharfe Beobachtungsgabe

Wie von ihm erwartet, entwarf Jean-Baptiste Debret die Reichsinsignien, doch war er auch sehr rasch von der brasilianischen Gesellschaft fasziniert – vom Leben der reichen Händler, den Sitten und Gebräuchen der Cariocas (Einwohner von Rio) oder den erbärmlichen Lebensbedingungen der schwarzen Sklaven, die er als aufmerksamer und kritischer Beobachter in seinen detailreichen Aquarellen wiedergibt. Mit gezielten Andeutungen und sehr subtil übte Debret auf seine Weise Gesellschaftskritik. Er porträtierte die Machthaber in all ihrem Pomp, um gleich daneben die ärmsten der Armen fast ohne Kleidung zu skizzieren.

Es gab viele Künstler, die Land und Leute malten und skizzierten, doch keiner ging seinen Weg so ziel- und stilsicher wie Jean-Baptiste Debret. Heute sind seine Aquarelle in jedem brasilianischen Schulbuch zu finden und quer durch die Bevölkerungsschichten sei der Maler bekannt, erklärten gestern die Verantwortlichen der Ausstellung.
Zurück in Frankreich, fasste er von 1834 bis 1838 die Aquarelle und Berichte seiner 15-jährigen Reise unter dem Titel «Voyage pittoresque et historique au Brésil» zusammen. Diese drei Bände sind heute eine unerschöpfliche Fundgrube für Brasilienforscher. Die Bücher verkauften sich damals aber sehr schlecht. Für Jean-Baptiste Debret, der sein Leben dem «Porträt Brasiliens» gewidmet hatte, war das unfassbar. 1861 war das Buch noch nicht vergriffen, und schliesslich wurden die unverkauften Exemplare eingestampft.
Neben den kleinen Aquarellen sind in der Ausstellung auch zwei Panoramatapeten zu sehen. Im Verlauf der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam die Begeisterung für Tapeten mit exotischem Inhalt auf. Zwei davon, die Brasilien mit seinen weiten und idyllischen Landschaften zum Thema haben, sind dank des «Musée du papier peint» in Rixheim in Freiburg zu sehen. Fünf druckgrafische Arbeiten von Johann Moritz Rugendas, die durch die Stadt Mülhausen zur Verfügung gestellt werden, vervollständigen die Ausstellung. Die Panoramatapeten waren in luxuriösen Salons und in den Speisezimmern der Patrizierhäuser des 19. Jahrhunderts in Mode.

Museum für Kunst und Geschichte Freiburg. Bis 2. Juli. Di.-So. 11-18 Uhr, Do. 11-20 Uhr. Karfreitag, 21. April, geschlossen. 24. April, und 12. Juni: 14-18 Uhr.
Zur Ausstellung ist ein vollständig zweisprachiger Katalog erschienen. Für Schulklassen und Lehrpersonen aller Stufen ist ein Arbeitsmanual erhältlich.

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