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«Einmal etwas anderes, als immer in der Schule zu sitzen»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: anne-sophie zbinden

Mit Schaufeln, Pickeln und Scheren beladen, steht eine Gruppe Jugendlicher vor einer kleinen Brücke aus morschen Holzbrettern. Der pensionierte Wegmeister Johann Müller gibt Anweisungen: Einige Schüler sollen den Weg von Ästen befreien, andere Abfall sammeln und wieder andere die Brücke erneuern. Nach einer kurzen Anlaufphase machen sich die Jugendlichen an die Arbeit: Scheren und Plastiksäcke werden gefasst und die ersten beginnen mit dem Abreissen der alten Brücke.

Unter dem Motto «Wir helfen, wo wir helfen können» führen die neunten Klassen der Orientierungsschule Wünnewil vom 8. bis 12. September eine Projektwoche durch. In gemischten Gruppen aus allen Stufen (Progymnasium, Sekundar-, Real- und Werkklasse) werden verschiedene Arbeiten ausgeführt (siehe Kasten).

Die «Dreckarbeit» machen

«Vor der Projektwoche hatte ich das Gefühl, dass wir dann die Dreckarbeit machen werden», meint Tamara Peter. «Jetzt sehe ich, dass es sinnvolle Arbeit ist.»

Am Montag hat die 14-Jährige Unkraut ausgerissen. «Es waren Pflanzen, welche sonst die einheimischen Arten verdrängt hätten», erklärt sie. Ausserdem hat sie einen Wanderweg mit Kies bedeckt. «Es war lustig, aber ich möchte es nicht jeden Tag machen. Mit der Zeit wird es bestimmt zu eintönig.»

Am Dienstag hilft sie mit, die kleine Brücke zu erneuern: «Es ist mal etwas anderes, als immer in der Schule zu sitzen. Und zusätzlich haben wir eine Woche lang keine Hausaufgaben!», freut sich Tamara.

Gemeinsam etwas erleben

Zu einer Projektwoche gehört natürlich auch das Erlebnis in der Gruppe. Deshalb wurden die Teams klassenübergreifend gebildet: «Viele Leute kannte ich schon. Aber ich habe noch neue kennengelernt», meint Tamara.

Auch Daniel Schafer findet die Projektwoche eine gute Abwechslung zur Schule. «Es fägt», meint er. Andy Riedo kann dies bestätigen. «Wir habens lustig miteinander», sagt er. Am Mittwoch hat sich die Gruppe für zwei Tage auf eine Alp begeben: «Das ist ein bisschen wie eine Klassenfahrt», meint Tamara.

Selbständiges Arbeiten

Seit rund fünf Jahren arbeitet Johann Müller mit den Jugendlichen zusammen. «Ich hatte eigentlich noch nie Probleme mit den Schülern», sagt er. Es sei wichtig, dass sie sich selbständig betätigen können. «Ich gebe nur Anleitungen, arbeiten müssen sie selber.» Dies sei schwierig, wenn die Gruppen zu gross sind, findet Müller: «Je grösser die Gruppe, desto weniger wird gearbeitet.»

Ausserdem habe das Wetter einen grossen Einfluss auf die Motivation der Jugendlichen. «Im letzten Jahr war es kalt und nass. Viele Schüler waren schlecht ausgerüstet. Da wird es natürlich schwierig», meint Müller.

Die Brücke über das Cholholzbächlein ist unterdessen fast vollständig abgerissen. Wie von selbst haben sich kleine Teams gebildet. Die einen bringen mit der Schubkarren, die neuen Bretter zum Arbeitsort und die alten, morschen zum Lastwagen. Andere machen sich mit dem Pickel an den noch verbliebenen Brettern zu schaffen. Die Jugendlichen witzeln, die Arbeit scheint leicht von der Hand zu gehen. Bis am Abend wird die neue Brücke gebaut sein.

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