Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Einsatz für streunende Katzen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Von Frühling bis Herbst gebären trächtige wilde Katzen ihre Jungen. Die Zeit nach der Geburt ist der richtige Moment, um streunende Katzen sowie die Kater kastrieren zu lassen, bevor sie weiteren Nachwuchs produzieren können. «Indem wir die Fortpflanzung unterbinden, schützen wir künftige Kätzchen, die an abgeschiedenen Orten verwahrlosen würden», erklärt Christiane Lehmann aus Oberschrot.

Zusammen mit Muriel Jenzer und Manuela Siffert kümmert sie sich um herrenlose und kranke Katzen, die im Senseoberland herumlaufen. Mit Tierärzten und regionalen Tierschutzorganisationen setzen sie sich für den Schutz und gegen die weitere Verbreitung von streunenden Katzen ein. In den letzten zwei Jahren haben sie 65 Kater kastrieren und 86 Katzen sterilisieren lassen, und sie haben 129 Kätzchen aus dem Senseoberland gerettet und in einem neuen Zuhause platziert – alles ehrenamtlich.

Bei verlassenen Scheunen und abgeschiedenen Industriegebäuden verstecken sie sich: vernachlässigte und oft kranke Katzen. Lehmann, Jenzer und Siffert suchen regelmässig das Senseoberland ab, um ihnen zu helfen. Finden sie wilde Vierbeiner, fangen sie sie mittels einer Falle ein und lassen sie bei einem Tierarzt kastrieren und entwurmen – stets mit der Absicherung, dass die Katzen zu keinen Haushalten gehören. «Viele streunende Katzen sind so krank, dass sie eine Behandlung oder gar eine Operation benötigen», sagt Siffert. Die Arbeit mit den Katzen sei zwar nicht gefährlich. Zur Sicherheit tragen die Frauen aber trotzdem stets Handschuhe, um sich vor Katzenbissen und -kratzern zu schützen.

Finanzielle Herausforderung

Die drei Frauen nehmen die noch nicht ausgewachsenen Kätzchen auf, pflegen sie gesund und suchen für sie ein neues Zuhause, indem sie sie kostenlos an Tierfreunde abgeben. Sind die Vierbeiner aber einmal ausgewachsen, eignen sie sich nicht mehr als Hauskatzen. Für sie haben die drei Frauen an mehreren Standorten Futterstellen eingerichtet. Zum einen mangle es im Winter an natürlichem Futter, erklärt Lehmann. Zum anderen möchten sie vermeiden, dass die Katzen Jagd auf Vögel und Eidechsen machen.

Da die drei Frauen die Arbeit ehrenamtlich machen und bei keiner Organisation tätig sind, bezahlen sie die Behandlungen wie Entwurmungen oder Operationen aus dem eigenen Portemonnaie. Die Kastrationen habe zu Beginn noch die Stiftung Tierheim Gals bezahlt, doch nun habe auch diese keine finanziellen Mittel mehr. Deshalb müssten sie sich nach einer neuen Lösung umschauen. Eine Kastration kostet zwischen 80 und 100 Franken, eine Sterilisation rund 200 Franken. Zusätzlich finanzieren die Frauen die Futterstellen.

Jagdtrieb der Katzen

Auch auf Bauernhöfen gibt es viele wilde Katzen. Diese sind für Landwirte nützlich: Sie jagen die unerwünschten Mäuse in den Ställen und Scheunen. Diese Katzen seien meist nicht kastriert, was zu einem rasanten Anstieg der Population führe, erklären die drei Frauen. Einzelne Bauern würden sich weigern, ihre Katzen kastrieren zu lassen, trotz dem Angebot, dass der Eingriff bezahlt wird. Dies sei auf eine alte Überzeugung zurückzuführen: Katzen, die kastriert seien, verlieren ihren Jagdtrieb. «Das ist Unsinn», sagt Jenzer. «Die Katze jagt besser als zuvor. Sie hat den Fortpflanzungstrieb nicht mehr, deshalb steckt sie ihre Energie nur noch in das Jagen, und so kann sie erfolgreicher mausen.»

Der Grossteil der einheimischen Bauern sei aber bereit, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um gegen das Problem der wilden Katzen anzukämpfen, sagen die drei Frauen. So würden sich etwa Landwirte bei ihnen melden, wenn sie auf ihrem Hof Katzen entdeckt hätten. Einige Bauern hätten sogar eine Futterstation auf ihrem Hof eingerichtet.

Interview mit dem Kantonstierarzt

Rund 1000 streunende Katzen im Kanton

Grégoire Seitert, gibt es im Kanton Freiburg viele herrenlose Katzen?

Der Freiburger Tierschutz registriert pro Jahr durchschnittlich 300 herrenlose Katzen. Das sind vor allem die Katzen, die gefangen werden. Es gibt aber eine wesentliche Anzahl streunende Katzen, die wir nicht erfasst haben. Zusätzlich erhält der Tierschutzverein rund 700 Katzen, die nach einer Kastration unter Beobachtung wieder freigelassen werden.

Welche Region im Kanton Freiburg ist am stärksten betroffen?

Mehrere Regionen sind betroffen. Eine grössere Anzahl befindet sich zum Beispiel im Greyerzbezirk.

Was für Probleme bringen herrenlose Katzen mit sich?

Sie richten Schäden an Gärten und Hausplätzen an, und verschmutzen Spielplätze bei Kindergärten. Zudem sind sie Träger von Krankheiten.

Was für Krankheiten?

Feline Infektiöse Peritonitis – eine virale Bauchfellentzündung –, Katzenschnupfen und Feline Leukose, die zu Katzenleukämie führen kann. Die Krankheiten sind für Hauskatzen eine Gefahr. Menschen sind aber davon nicht bedroht.

Was unternimmt der Kanton Freiburg, um die Problematik zu bekämpfen?

Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen reagiert auf jede Meldung über wilde Katzen. Der Kanton Freiburg unterstützt zudem den Tierschutzverein finanziell und arbeitet mit ihm eng zusammen.

Gibt es eine Möglichkeit, Katzen gratis zu kastrieren?

Die kostenlose Kastrationskampagne von Network for Animal Protection findet zweimal im Jahr statt.

jp

 

Vorschau

Aktion zum Schutz wilder Katzen

Morgen Samstag, 21. Oktober, können alle, die in ihrer Umgebung streunende Katzen kennen, diese in Bürglen kostenfrei kastrieren lassen. Die Aktion wird von der Hunde- und Katzenpension L’Oasis des Vétérans und der Tierschutzorganisation Network for Animal Protection organisiert. Vier bis fünf Tierärzte und fünfzehn tiermedizinische Praxisassistenten werden vor Ort sein.

jp

 

Eléonore-Niquille-Strasse 2, 1722 Freiburg. Anmeldungen unter ­oasisdesveterans@bluewin.ch sowie unter 0900 18 66 16 (1.50 Franken/Minute).

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema