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Einstiegshilfe ist nicht immer garantiert

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«Früher konnte ich das Callcenter anrufen, dann war am Freiburger Bahnhof Personal zur Stelle, um mir um 8 Uhr morgens oder auch am Wochenende in den Zug nach Payerne oder Bulle zu helfen. Jetzt ist niemand mehr da.» Dies sagte die Rollstuhlfahrerin Stéphanie Fidanza in einer am Dienstag auf dem Fernsehsender La Télé ausgestrahlten Sendung.

Es habe eine Änderung gegeben, bestätigte SBB-Sprecherin Donatella Del Vecchio gegenüber den FN, betonte aber: «Dies betrifft nur die Regionalzüge. Bei den Schnellzügen, die alle durch Zugpersonal begleitet sind, ist eine Einstiegshilfe immer noch gewährleistet.» Anders bei den Regionalzügen: Bis September war unter der Woche jeweils von 8 bis 11.30 Uhr und von 12.30 bis 18 Uhr Personal erreichbar, das Personen im Rollstuhl bei Bedarf in die Regionalzüge half. Diese Zeiten haben die SBB nun geändert: Seit September können behinderte Personen wochentags von 11 bis 18.30 Uhr auf eine Einstiegshilfe in die Regionalzüge zählen, am Wochenende ist diese weiterhin nicht garantiert. «Wir haben die Situation in Freiburg analysiert und festgestellt, dass die rund 20 Personen, welche den Dienst in Anspruch nehmen, die Züge eher am Nachmittag in Anspruch nehmen», erklärte Donatella Del Vecchio die Änderung der Zeiten.

Anruf im Voraus möglich

Grundsätzlich sei es den SBB aber sehr wichtig, barrierefreies Reisen zu ermöglichen. Um dem Problem der Öffnungszeiten zu begegnen und eine Lösung zu finden, treffen sich die SBB nächste Woche mit verschiedenen Behindertenorganisationen. Zudem empfiehlt Del Vecchio: «Braucht jemand ausserhalb der Öffnungszeiten Hilfe, kann er im Voraus anrufen.» Dann würden sich die SBB bemühen, eine Lösung zu finden–beispielsweise, indem sie Hilfspersonal von Bern kommen lasse. «Da die Nachfrage in Bern aber in den letzten Jahren stark gestiegen ist, ist die Koordination schwieriger geworden. Für solche Aktionen müssen wir deshalb im Voraus informiert werden–je eher desto besser», erklärt Donatella Del Vecchio.

 Von der Änderung der Servicezeiten habe er erst durch La Télé erfahren, sagte Mario Corpataux, Sprecher der Schweizerischen Vereinigung der Gelähmten. «Dass nur wenige Personen den Dienst am Morgen nutzen, ist für mich kein gültiges Argument und diskriminierend. Aber zumindest zeigten die SBB die Bereitschaft, auch ausserhalb der Öffnungszeiten eine Lösung zu finden.»

Keine Hilfe am Sonntag

Dass der Transport auch bei frühzeitiger Information nicht immer klappt, zeigt der Fall von Christophe Fasel. Am Sonntag vor gut zwei Wochen wollte dieser in seinem Rollstuhl von Léchelles nach Zürich. Vier Stunden im Voraus habe er die SBB informiert. «Man sagte mir aber, es könne niemand dort sein, um mir zu helfen», so Fasel. So habe er selbst ein Fahrzeug suchen müssen, um nach Zürich zu kommen. «Am Wochenende sollte man also besser nicht behindert sein.»

 

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