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Einziges rein freiburgisches Weingebiet

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Am 17. August findet in Cheyres am Neuenburgersee erstmals eine Balade gourmande statt. Besucher haben auf einer fünf Kilometer langen Wanderung Gelegenheit, die südlichen Hänge des Neuenburgersees und deren Rebberge zu entdecken.

Das Weingebiet von Cheyres umfasst insgesamt zehn Hek­taren. Es ist somit kleiner als die Weingebiete des Vully oder der Faverges im Lavaux. Und es ist das einzige Weingebiet, das vollständig auf Freiburger Boden liegt. Zum Gebiet gehört auch ein Teil des Nachbardorfs Font. Dass Cheyres unter Weinkennern einen Namen hat, verdankt die Region der Herkunftsbezeichnung AOC. Die AOC definiert den Perimeter, stellt aber auch sicher, dass eine Weinbau-Kommission die Erntequote definiert, was wiederum der Qualität dient.

Die zehn Hektaren sind auf 20 Winzer aufgeteilt, sagt Bernard Pillonel, Präsident der Winzervereinigung Broye. «Die Parzellen reichen von 500 Quadratmetern bis zu rund 1,5 Hektaren», sagt er «Ein Bauer besitzt die 1,5 Hektaren. Für ihn macht der Weinbau rund die Hälfte seines Einkommens aus. Für die anderen Winzer ist es eine Nebenbeschäftigung und vor allem eine Leidenschaft.»

Moderne Strukturen

Die Winzer von Cheyres sind in einer Genossenschaft organisiert, sagt Pillonel. Sie haben gemeinsam in ein modernes Gebäude an der Hauptstrasse investiert. Dieses wurde 1999 gebaut und dient als Lager, für den Empfang, Degustationen und den Verkauf des heimischen Tropfens. Die Genossenschaft hat auch einen Geschäftsführer: Roland Pillonel. Er kümmert sich um die Verwaltung und den Kontakt zu den Kunden, um Bestellungen und Lieferungen, und er ist zu fixen Öffnungszeiten anwesend.

Weinbau wird in Cheyres schon seit Jahrhunderten betrieben. Die Reben erstreckten sich früher über das ganze Dorfgebiet bis hinunter zum See. Die Reblaus zerstörte aber im 19. Jahrhundert in ganz Europa Weinkulturen, so auch in Cheyres. In der Folge wurde das Weingebiet verkleinert und mit widerstandsfähigeren Reben bebaut. Im unteren Teil, wo früher Reben wuchsen, stehen heute zahlreiche schmucke Einfamilienhäuser.

Ein Entscheid gab zu reden

Einen zweiten Entwicklungsschritt nahm die Weinproduktion vor ungefähr 30 bis 40 Jahren. «In den 50er- und 60er-Jahren hatten die Weinbauern oft noch eigene Pressen bei sich auf dem Hof», so Pillonel. «Die Qualität des Weins war dann aber nicht besonders gut.» Bis in diese Zeit gab es einen Weinkeller im Ort, und die Trauben wurden auch als Früchte verkauft. «Das ist heute verschwunden», so Bernard Pillonel.

Die Vinifizierung des Weins aus Cheyres wird seit 1990 von einem Önologen in Rolle besorgt. «Dieser Entscheid gab damals zu reden», so Pillonel. «Aber man hätte investieren müssen, und wir hatten zuvor mit eigenen Önologen zwei oder drei schlechte Jahrgänge. Bis heute haben wir die Auslagerung nie bedauert.»

Seit den 1990er-Jahren sind auch Bernard Pillonel als Präsident und Roland Pillonel als Geschäftsführer im Amt.

«Diese Stabilität auch unter den Mitgliedern hat gut getan. In ungefähr zehn Jahren wird sich aber die Frage des Nachwuchses stellen. Es könnte sein, dass es dann nur noch etwa fünf Produzenten, darunter vielleicht noch zwei professionelle, geben wird.»

Eigenes Mikroklima

«Cheyres hat ein eigenes Mikroklima: Das ist anerkannt», sagt Bernard Pillonel. «Es ist der einzige Rebberg auf der Südseite des Neuenburgersees. Der Hügel schützt vor der Bise und im Winter vor Frost. Dazu kommt der positive Einfluss des Neuenburgersees.»

Dieses Klima ist auch für Kirschen geeignet. Im Gegensatz zum Weinbau sind die Kirschenkulturen in Cheyres in den letzten Jahrzehnten aber deutlich zurückgegangen.

Die jährliche Weinproduktion in Cheyres beträgt 120 000 Flaschen, sagt Roland Pillonel. Aus der Lese gibt es rund 70  Prozent rote und 30 Prozent weisse Trauben. Produziert werden heute zehn verschiedene Weine. Vertreten sind rote, weisse und Roséweine. Klassiker sind der Chasselas und der Pinot Noir, die etwa 60 Prozent des Verkaufs ausmachen. In den letzten 20 Jahren hat das Weingebiet Cheyres auf Wunsch der Kunden immer mehr Spezialitäten angeboten, unter anderem auch einen Schaumwein.

«70 Prozent unserer Produktion verkauft sich gut, hauptsächlich dank unseren langjährigen Kunden. Für die restlichen 30 Prozent müssen wir mehr Aufwand betreiben, um den Wein zu verkaufen.» Je rund ein Viertel des Weins aus dem Weingebiet Cheyres findet seine Abnehmer im Dorf selber, in den nächsten grösseren Orten Estavayer und Yverdon, am restlichen Neuenburgerseeufer sowie bei den Detailhändlern Coop, Manor oder Landi im Kanton Freiburg.

Am Schluss das Winzerfest

Die Beliebtheit der Weine aus Cheyres gründet zum Teil da­rin, dass Kunden Produkte aus einer kleinen Produktion schätzen. Auch ist der Wein etwas billiger als die Konkurrenz aus der Nachbarschaft. Dies hängt wiederum damit zusammen, dass bei der Weinlese viele Bekannte und Verwandte gratis mithelfen. Nur ein Winzer in Cheyres stellt Personal an. Während sieben oder acht Tagen arbeiten da pro Tag 20 bis 25 Pesonen in den Reben.

Wie andere Weingebiete hat auch Cheyres sein Winzerfest. Dieses findet jeweils am zweiten Sonntag im Oktober statt und lockt 3000 bis 4000 Besucher an. Es wurde vor rund 30  Jahren eingeführt, damals, als Cheyres AOC zu einem echten Qualitätsprodukt wurde.

Zahlen und Fakten

Zwischen Chasselas und Pinot noir

Die Genossenschaft Winzervereinigung Broye stellt aus ihren Trauben zehn Weine her. Im Weissweinbereich sind es der klassische Chasselas de Cheyres und ein Chasselas «Coup de Soleil», dazu ein Chardonnay Barrique. Beim Rotwein dominieren der Pinot noir de Cheyres sowie eine Assemblage aus Pinot gris, Chardonnay und Chasselas. Als Rosé wird ein Oeil-de-Perdrix aus Cheyres angeboten. Als Spezialitäten gibt es den Schaumwein «Bouquet des Amis» sowie den Eiswein «Doux Vertige».

uh

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