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Alles richtig gemacht

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Im Wissen, dass der Abgang von Eigengewächs Andrea Glauser für Kopfschütteln sorgen wird, sahen sich die Entscheidungsträger von Gottéron vor Jahresfrist zum doch eher ungewöhnlichen Schritt veranlasst, sich gegenüber den Fans zu erklären. «Glauser war seit dem Saisonbeginn nie überzählig und wurde von den Trainern sogleich in Obhut genommen, um seine Entwicklung voranzutreiben. Trotz des Willens des Vorstands, weiter auf ihn zu setzen, hat sich Glauser dazu entschieden, den Verein zu verlassen», hielt der Club in einem Communiqué fest – und wies damit eigenes Verschulden für das Verlieren eines der raren Deutschfreiburger Talente von sich. Einige Tage später wurde der erwartete Transfer des 22-jährigen Verteidigers zu den SCL Tigers publik.

Es sei damals alles ein bisschen kompliziert gewesen, erklärt Glauser heute in der Retro­perspektive. «Gottéron machte mir bereits recht früh ein Angebot. Ich wollte aber zuwarten und erst schauen, was läuft.» Damit spricht der Düdinger die Perspektiven an, die sich für ihn in Freiburg geboten hätten. Zu jenem Zeitpunkt war erst das Engagement von Philippe Furrer bekannt, andere wie dasjenige von Noah Schneeberger aber noch nicht. «Klar, vielleicht wäre der eine oder andere doch nicht gekommen, aber wer weiss das schon?» Keine Überraschung war für Glauser indes der Abgang von Yannick Rathgeb nach Übersee. «Wir hatten darüber gesprochen und ich habe geahnt, dass er gehen würde. Natürlich wäre es spannend gewesen, und ich hätte bei Gottéron meine Chance bekommen. Aber ich war lange in Freiburg, und ein Wechsel hat noch nie geschadet.» Eine Luftveränderung, die sich überdies als willkommener Nebeneffekt auch im Portemonnaie Glausers ausbezahlt haben dürfte, weil die Vereine Eigengewächsen nicht selten kleinere Gehältern offerieren, derweil für Zuzüge tiefer in die Tasche gegriffen wird.

Eiszeit praktisch verdoppelt

Es hätte auch dumm laufen können, sagt Glauser, denn auch im Emmental habe er um seinen Platz kämpfen müssen. «Aber ich bereue meinen Entscheid sicher nicht.» Weshalb sollte er auch? Stand heute hat der Freiburger alles richtig gemacht. Bei den SCL Tigers hat Glauser seine durchschnittliche Eiszeit von 17:34 Minuten pro Match gegenüber der letzten Saison beinahe verdoppelt. Er spielt im ersten Block, ist im Powerplay gesetzt (2:46 Minuten pro Partie) und steht aktuell bei einem Tor und fünf Assists, also bei nur einem Skorerpunkt weniger als in der gesamten letzten Spielzeit. Und als Sahnehäubchen obendrauf wurde Glauser zuletzt erstmals für das Nationalteam aufgeboten, mit dem er den Deutschland-Cup bestreiten konnte.

«Ich bin wirklich sehr glücklich. Ich weiss natürlich nicht, was passiert wäre, wenn ich in Freiburg geblieben wäre, aber ich habe mehr Eiszeit gesucht und habe diese in Langnau gefunden.» Das daraus resultierende Aufgebot von Nationaltrainer Patrick Fischer sei ein grosses Glück gewesen. «In diesem Jahr habe ich das nicht erwartet, aber es war ein Ziel von mir, in den nächsten Jahren den Sprung in die Nati zu schaffen.» Weitere Selektionen sind realistisch, weil er in Deutschland eine ziemlich gute Figur abgegeben hatte. «Glauser spielte hinten heraus sehr stark. Er hat eine gute Ruhe am Stock und ist körperlich stark», hatte Fischer den Neuling bei seiner internationalen Premiere gelobt. Für ihn sei es wichtig gewesen, als Verteidiger nicht überlaufen oder ausgespielt zu werden, sagt Glauser. «Es war schon eine andere Liga, und alles ging schneller. Ich wollte hinten schnell rausspielen und keine Gegentore erhalten, das ist aufgegangen.» Das positive Feedback des Trainerstaffs sporne ihn dazu an, weiter hart an sich zu arbeiten. «Für eine WM-Teilnahme reicht es nicht, nur einen guten Deutschland-Cup zu spielen. Ich weiss, was zu tun ist.»

Mit guten Leistungen im Club will er sich weiter aufdrängen. Dass die SCL Tigers vorne mitmischen, macht es diesbezüglich auch für Glauser einfacher. «Der Mannschaft läuft es tipptopp, das ist perfekt.» Der Sensler ist einer der Gründe für den Höhenflug. Trotzdem gibt er sich bescheiden. «Im Powerplay etwa habe ich noch viel zu lernen. Manchmal läuft es, und manchmal eben nicht. Ich nehme aber, was ich kriege, und tanke so Selbstbewusstsein.»

Ehlers’ direkte Art

Dabei geniesst er das volle Vertrauen von Trainer Heinz Ehlers. «Ich habe es wirklich gut mit ihm. Ehlers ist sehr direkt. Wenn du einen Fehler begehst, sagt er es dir direkt, auch im Training vor allen anderen, wenn du mal ein paar Pässe schlecht spielst. Ich habe damit keine Mühe, auch wenn ich natürlich selber weiss, wenn ich einen Bock geschossen habe. Sagt es dir aber der Trainer, dann weisst du, es ist an der Zeit aufzuwachen.»

Der Tigers-Coach dürfte aktuell ziemlich wenig Anlass für Standpauken haben. Zu gut sind die Tigers dafür im Rennen, für nicht wenige gar überraschend gut – auch für Glauser selbst. «Ehrlich gesagt bin ich schon etwas überrascht, auch wenn wir in der Vorbereitung rasch gut als Team zusammengespielt haben. Wir wollen hier in Langnau etwas aufbauen», sagt die Nummer 96 der Tigers, der in Langnau wohnt. Ein Dorf, das sich mit seiner Düdinger Heimat vergleichen lasse. «Unser Ziel ist, dass die Mannschaft weiter zusammenwächst und wir uns weiterentwickeln», sagt er vage. Die Playoff-Qualifikation folge von ganz alleine, wenn alle am selben Strick ziehen würden. Bisher sei genau das die Stärke des Teams gewesen. «Wir haben vier ausgeglichene Linien, jeder Spieler kann Tore erzielen. Und ob Ausländer oder Viertlinienspieler, jeder kämpft.»

Glauser freut sich, heute erstmals als Gegner ins St. Leonhard zurückzukehren. Das erste Aufeinandertreffen mit seinem alten Arbeitgeber hatte er Anfang Oktober. Damals siegte Gottéron in der Ilfishalle mit 2:0. Die Tore schossen mit Kil­lian Mottet und Julien Sprunger zwei von vielen Freiburger Spielern, mit denen Glauser heute noch regelmässig in Kontakt steht. «Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich das auf dem Eis ausblenden kann. Aber ich werde genau gleich hart spielen wie gegen die anderen Mannschaften und auch gegen Gottéron versuchen, Tore zu schiessen.» Schliesslich habe er jetzt einen Tiger auf dem Leibchen – zum Leidwesen der ­Drachen.

«Ich habe mehr Eiszeit gesucht und diese in Langnau gefunden.»

Andrea Glauser

Verteidiger SCL Tigers

«Ich werde genau gleich hart spielen wie gegen die anderen Mannschaften und auch gegen Gottéron versuchen, Tore zu schiessen.»

Andrea Glauser

Verteidiger SCL Tigers

Gottéron

Mit Tigers-Spezialist Waeber zwischen den Pfosten

Nach dem diskussionslosen 6:1-Sieg gegen den HC  Davos empfängt des gestern spielfreie Gottéron heute die SCL Tigers zum zweiten Heimspiel der Woche. «Langnau hat ein sehr solides Team, das gut verteidigt, aber auch im Sturm viele Qualitäten mitbringt», erklärt Gottérons Trainer Mark French. Der Kanadier vertraut gegen die Berner auf das gleiche Team wie am Dienstag – mit einer Ausnahme: Ludovic Waeber hütet anstelle von Reto Berra das Freiburger Tor. Waeber hat sich unter French zum veritablen Tigers-Spezialisten entwickelt. In der vergangenen Saison kam er nicht weniger als viermal gegen die Langnauer zum Einsatz (davon einmal im Cup). Und auch in dieser Saison bestritt der Back-up das bisher einzige Duell gegen die Tigers. Beim 2:0-Auswärtssieg im Oktober feierte der Freiburger seinen ersten Shutout in der National League. Insgesamt wird der heutige Einsatz für Waeber der dritte Einsatz im laufenden Championat sein.

Furrer noch einen Monat out

Weiter nicht im Kader Gottérons werden Michal Birner und Philippe Furrer stehen. Während der an einer Knieblessur laborierende Tscheche nächste Woche wieder zurück sein dürfte, lässt das Comeback des Verteidigers länger auf sich warten als vom Club ursprünglich kommuniziert. Die Bauchmuskelverletzung, die sich Furrer am 26. Oktober in Bern zugezogen hat, benötigt zur Genesung mehr Zeit als den angekündigten einen Monat. Furrer zog gestern zwar vor dem Mannschaftstraining allein seine Kreise auf dem Eis, er ist aber noch weit davon entfernt, mehr als Schlittschuhlaufen zu können, weil alles wie beispielsweise das Schiessen über die Rumpfmuskulatur geht. Es dürfte deshalb noch gut einen Monat gehen, bis Furrer zurück sein wird.

fs

Der heutige Gegner

Die Fakten zu den SCL Tigers

• 46 Prozent der bisher 50  Tore wurden bei den Tigers von den Ausländern erzielt. Nur bei Ambri liegt der Anteil der Ausländertore minim höher. Am anderen Ende der Skala findet sich Gottéron mit 12,5 Prozent wieder.

• Erst 7 Tore haben die Tigers im Boxplay erhalten. Mit einer Erfolgsquote von 88,5  Prozent liegen die Berner in dieser Statistik im Ligavergleich hinter Zug auf Rang 2.

• Die Liste der Ex-Gottéronspieler im Kader der Lang­nauer ist im Sommer auf sieben angewachsen (Ciaccio, Glauser, Gustafsson, Kuonen, Neukom, Huguenin, Leeger).

• Topskorer ist der Finne Harri Pesonen mit 8 Toren und 12  Assists.

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