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Am Boden, aber nicht zerstört

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Der klare 5:0-Heimsieg der Bulls vom Samstag im Spiel gegen Thun war nur noch Makulatur. Weil Huttwil gleichzeitig seinen dritten Sieg im vierten Spiel der Abstiegsrunde der Swiss Regio League feierte, beträgt der Rückstand der Sensler auf den rettenden dritten Platz sieben Punkte – bei nur noch zwei ausstehenden Spielen. Heute zu Hause gegen Seewen (19.30 Uhr) und am Samstag in Huttwil werden deshalb die vorerst letzten zwei Spiele der Bulls in der höchsten Amateurliga ausgetragen. Vereinspräsident Josef Baeriswyl ordnet den Abstieg mit ein wenig Abstand ein.

 

Josef Baeriswyl, was bedeutet der Abstieg in die 1. Liga für die Düdingen Bulls?

Dass wir alles überdenken und die Verträge anpassen müssen. Das ganze Sponsoring war auf die Swiss Regio League ausgerichtet. Das gilt es nun zu überprüfen und zu überarbeiten. Und wir müssen eine Vision erarbeiten, wohin wir in den nächsten Jahren wollen. Wir haben nun drei Jahre in der Swiss Regio League ums Überleben gekämpft. Aber wir müssen uns eingestehen, dass uns die Finanzen, Strukturen und Spieler dazu fehlen. Es passt für uns so einfach nicht.

War die Swiss Regio League für die Bulls also schlicht eine Nummer zu gross?

Das zu sagen, wäre fast wieder übertrieben. Unsere Zielsetzung muss es sein, dereinst in diese Liga zurückzukehren. Aber anscheinend fehlen uns die Strukturen, um in dieser Liga spielen zu können. Das beginnt bereits beim Vorstand, der ehrenamtlich arbeitet. Alle anderen Clubs haben Profi-Trainer, einen TK-Chef, und das Club-Büro ist ständig besetzt. Wir hingegen machen alles am Abend oder am Sonntag. Die Liga ist eine klare Zweiklassengesellschaft – und damit genau das, was sie eigentlich nicht hätte sein sollen. Sie hatte ja ursprünglich die Absicht, den Nachwuchs zu fördern.

Viele Vereine der Swiss Regio League scheuen sich nicht davor, für Spieler tief in die Tasche zu greifen …

Bei Basel spielt ein Eric Himelfarb (der Kanadier trug unter anderem das Dress der SCL Tigers in der National League – Red.) und verdient 30 000 bis 40 000 Franken im Jahr. Bei uns bekommt keiner mehr als 3000 bis 4000 Franken pro Jahr. So verarscht man die kleinen Vereine.

Die Bulls mussten in dieser Saison gegen 40 Spieler lizenzieren. Reicht die Qualität der Spieler aus der Region nicht für die dritthöchste Liga?

Mit uns hat es in den letzten Jahren bereits den dritten Westschweizer Verein erwischt. Und wenn Martigny den Aufstieg schafft, spielt gar kein Club aus der Westschweiz mehr in dieser Liga. Ja, es fehlen Spieler. Ich wüsste nicht, woher ich sie nehmen sollte. Natürlich lassen sich Spieler in der Deutschschweiz finden, aber da gibt es eine Barriere, die in Lyss beginnt und in Thun endet. Deutschschweizer wollen nicht unbedingt in die Romandie wechseln.

Um vier Linien aufstellen zu können, wären die Bulls auf Junioren von Gottéron angewiesen gewesen. Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit dem grossen Nachbarn?

An und für sich als gut, wir haben ein gutes Verhältnis. Das Problem war, dass wir zu wenige Junioren von Gottéron bekamen, weil sie selber unten drin standen. Wenn ich daran denke, dass Morges letzte Saison in der Schlussphase beispielsweise mit Axel Simic von Lausanne spielen konnte (Simic ist heute bei den ZSC Lions Stammspieler – Red.), zeigt mir das, dass bei Morges damals alle Hebel in Bewegung gesetzt werden konnten. Das war bei uns nicht der Fall.

Stattdessen war bei den Bulls die Mannschaft stets ein Flickwerk …

Der Trainer, der Sportchef und ich haben jeweils Telefonat um Telefonat gemacht, um ein Team auf die Beine zu stellen. Wenn man erst am Dienstag um 23 Uhr weiss, welche Mannschaft tags darauf auf dem Eis stehen wird, dann ist das Stress für alle Beteiligten. Und es fehlt so ganz einfach der Kitt in der Mannschaft.

Würden Sie im Rückblick bei der Saisonplanung etwas anders machen?

Ich denke nicht. Wir hatten auch Pech mit den vielen verletzten Spielern. Die Gründe für den Abstieg liegen darum einerseits bei den vielen Spielern mit B-Lizenzen, aber sicherlich auch bei der körperlichen Belastung. Irgendwann geht es einfach nicht mehr. Ich verneige mich vor den Spielern. Arbeiten und dann noch fast jeden Abend aufs Eis – es ist unglaublich, was sie leisten.

Mit welchen Ambitionen werden die Bulls nächste Saison in die 1. Liga starten?

Zunächst muss unser Budget von jetzt 450 000 Franken unbedingt wieder auf eine Summe von unter 400 000 Franken sinken. Sportlich sind ganz klar die Playoffs das Ziel. Wir werden nun mit allen Beteiligten sauber besprechen, welchen Weg wir einschlagen wollen, mit welchem Zeitfenster und mit welchen Mitteln. Es wäre das Einfachste, jetzt die Flinte ins Korn zu werfen. Aber wir wollen wieder in den vorderen Tabellenbereich zurückkehren. Das Ziel müssen die Aufstiegsspiele sein. Ich kann heute noch nicht sagen, ob das in drei oder aber erst in fünf Jahren der Fall sein wird. Was ich aber weiss, ist, dass wir es mit Spielern aus der Region erreichen wollen.

Trainer Thomas Zwahlen, der sich erst nach dem Saisonende äussern will, hat seinen Vertrag im Oktober um eine 12. Saison verlängert. Wird er auch in der 1. Liga Trainer der Bulls bleiben?

Der Vertrag wurde mit Blick auf die höchste Amateurliga verlängert. Ich weiss nicht, ob er auch in der 1. Liga bei uns bleiben möchte. Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Zuerst wollen wir die Saison sauber abschliessen. Dann schauen wir weiter.

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